Durchrostung Regenrinne/Holm hinten

[Helber]

Liebe LT-Fahrer,
ich hatte letzte Woche Urlaub und habe mir die offenen Baustellen bei meinem kürzlich erworbenen LT genauer angeschaut und mit dem Ausbau der Möbel begonnen, da (auch) innen umfangreich saniert werden muss.
Was mir aber am meisten Sorgen macht ist der schlechte Zustand des Holms und der Regenrinne hinten... der Holm ist hier teilweise schon durchgerostet. Die Regenrinne an sich sieht aber nur hinten so schlecht aus. Die seitlichen Regenrinnen haben wenig bis gar keinen Rost. Mit dem Endoskop habe ich durchs Rostloch in den Holm geschaut - sieht nur hinten so übel aus. die seitlichen Holme sind innen (soweit ich das erkennen konnte) rostfrei.

Meine Frage an Euch: Liege ich richtig mit der Annahme, dass zum Instandsetzen des Holms und der Regenrinne das Hochdach runter muss oder hat jemand so etwas schon mal bei montiertem Hochdach repariert? Gibt's den hinteren Dachholm irgendwo noch als Ersatzteil oder muss man den anfertigen lassen? Wäre eine Alternative hier evtl., die verrosteten Bleche herauszutrennen und neue Bleche wieder in den Holm einschzuweißen?

Bin gespannt auf Eure Rückmeldungen! Werde mich in Zukunft wohl öfter hier melden. Habe das Forum die letzten Wochen intensiv durchstöbert und bin begeistert mit wie viel Enthusiasmus die alten Schätzchen am Leben gehalten werden. Mein LT ist Gott sei Dank technisch einigermaßen OK, Der Rost sitzt hauptsächlich am Heck hinten. Die Bodengruppe sieht Dank intensiver Rostvorsorge relativ gut aus...

Viele Grüße
Matthias

Nicht wundern, dass die Regenrinne auf den Fotos irgendwie anders aussieht. Hier hat der Vorbesitzer versucht, eine Regenrinne mit Klebeband nachzubilden, damit nicht so viel Wasser zu den Hecktüren reinläuft, da die Hecktüren nicht mehr schließen, weil sie so verzogen sind....

[max1429]

Hallo Matthias,

Das beste ist mit Sicherheit, das Dach herunterzunehmen. Vermutlich wird der Rest der Rinne nicht viel besser aussehen. Vor einiger Zeit hatte soweit ich mich erinner mal eine Dame ein ähnliches Problem, es war alles durhgegammelt. Sie hat es dann bei Heiner Schomaker (HS-Automobile) in Papenburg wirklich gut instand setzen lassen, über Preise mag ich aber selbst bei Heiner nur mutmaßen...

Die Dachholme gibt es meines Wissen so nicht mehr, du kannst sie dir aber aus einem Schlachter heraustrennen. Die alten, angegammelten Bleche musst du ohne hin heraustrennen. Vielleicht ist dann erkennbar, ob du nicht doch auf die Demontage des Daches verzichten kannst. Ich fürchte allerdings nicht. Das Problem ist die Hitze beim Schweißen, die dann das GFK und dein Dichtmitel verbrennt.
Die Frage ist sicher auch, was fuer eine Lösung du willst. Ob nur fuer dieses oder aber die naechsten 10 Jahre.

EDIT: ich weiß nicht ob du Facebook hast und ob es fuer alle sichtbar ist aber hier ist die Dokumentation der Dachholmsanierung und das ganze Ausmaß des Schadens:
https://www.facebook.com/pg/hsautomobil ... 5973405134

Beste Grüße

Max

[Helber]

Hallo Max,
danke für die Info. Hab' mir schon gedacht, dass die Demontage des Hochdachs empfohlen wird.
Nun, da die Möbel eh bald draußen sind, kann ich die Dachverkleidung und die Isolierung auch gleich entfernen vors zur Demontage des Hochdachs geht. Bin gespannt, was mich dann erwartet...
Der Link zu HS-Automobile ist gut. Wenn Papenburg nicht so weit weg von Bayern wäre, würde ich nachfragen, ob die den Job machen wollen....

Viele Grüße
Matthias

[tiemo]

Hallo Mathias,

ich kann Max da nur zustimmen, besorg dir die passenden Ausschnitte von einem Schlachter. Dieser Heckbereich ist nicht die typische Roststelle und bei den meisten noch ok.
Ich vermute, der Vorbesitzer hat selbst mit seinem Klebeband dafür gesorgt, dass es dort immer feucht ist und tüchtig weiter rostet.
Die Dachrinne des LT hat die Eigentümlichkeit, keine vernünftigen Abläufe zu besitzen und immer etwas unter Wasser zu stehen. Dieses "findet" dann schon irgendwann seinen Weg nach unten...
Die Verklebung des Dachs da hinten dürfte sowieso am Lack und einer dünnen Rostschicht enden und ist nicht mehr mit den Resten der Karosserie dort verbunden. Falls sie sich auch an den Seiten schon gelöst hat bzw. unterrostet ist, kann man das Dach ja etwas anheben und hinterher wieder vernünftig verkleben. Ein geschickter Schweißer bekommt das aber auch aufgesetzt unter erhöhten Schwierigkeiten wieder hin, gegen die Hitze lassen sich ja Gegenstände in den Spalt klemmen, und das ist allemal besser, als alles so zu lassen.
Wenn die Hecktüren so verzogen sind: Wodurch eigentlich? Gabs da mal einen Heckaufprall? Oder sind nur die Scharniere nicht richtig ausgerichtet, diese lassen sich ja einstellen? Oder halten einfach nur die zerrosteten Schließbleche die Riegel nicht mehr in Position, das wäre mit der Reparatur dann ja auch erledigt?

Gruß,
Tiemo

[Helber]

Hallo miteinander,
die Wohneinrichtung ist nun so weit draußen, dass ich mehr vom Disaster erkennen kann. Das Fahrzeug ist vor allem hinten links schwer verrostet und wurde in der Vergangenheit nur geflickt und das ohne viel Liebe...
So sieht der Holm hinten links von innen aus:

Foto von Holm links hinten innen

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Das Wasser ist wohl über Jahre hinweg in die Bodengruppe gelaufen. Somit sieht der Bereich hinter dem Radkasten links hinten auch schlimm aus.

Radkasten hinten links. Das horizontal verlaufende Blech ist fast schon weggerostet.

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Seitenteil hinten links - hier wurde aus das alte Blech einfach ein neues draufgepunktet

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Die weiteren Durchrostungen:

Radkasten rechts vorne

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Radkasten hinten rechts

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Nach einem Schlachtfahrzeug hab' ich mich schon umgeschaut. Bei uns in der Region leider erfolglos. Pritschen-LT's gäb's einige. Kastenwagen Fehlanzeige...
Ein Kastenwagen steht 200km entfernt. Der ist allerdings zum Schlachten zu schade. Wäre sogar mit Turbo-Motor, wenig Rost. Servolenkung. Allerdings fast 400Tkm.

Nun stellt sich mir die Frage: Das Hochdach und die Campingausstattung in den neueren, besseren LT einbauen und meinen LT schlachten? Das Problem wird wahrscheinlich sein, dass man die Campingausstattung so nicht mehr abgenommen bekommt. Sprich: Beckengurte hinten. Gasversorgung 50mbar etc...

@Tiemo: Die Hecktür ist so verzogen, weil beim Vorbesitzer das Schloss kaputt war und er die Tür in einer italienischen Werkstatt mit Gewalt öffnen ließ.

Wie ist Eure Meinung?

Viele Grüße
Matthias

[j.b.k]

Moin, dass ist aber mal heftig

[tiemo]

Hallo Matthias!

Das ist wirklich heftig. Man sieht aber auch, dass der LT tatsächlich mal einen Heck- bzw. starken seitlichen Schaden hatte, der von außen gerichtet wurde, indem Zuganker aufgeschweißt wurden . Danach ist der auch innen gesplitterte Lack nicht repariert geworden, da rostet es dann natürlich munter, denn im WOMO ist immer viel Kondensflüssigkeit.

Gruß,
Tiemo

[schaettman]

Moin,bessere Karosse und Fargestellnummer transplantieren spart enorm.... oder du schaust dir hier mal "Projekt 2010" von jbk an... is doch egal, ist ja kein gestohlener ,der umgefrickelt wird..... Deiner ist doch ne Ruine, wer weiss, was unten noch alles zu tun ist, wenn das Wasser so ungehemmten Zutritt hatte :Längsträger, Bodenblech, Kompostecken.... Da fängste an und irgendwann kapitulierste "Teile aus abgebrochener Restauration zu verkaufen"...
Hier in Hannover hat mal meiner Golf, Passat etc Unfälle gekauft , dann ist er in die nächste Tiefgarage und hat die mitm Sägeblatt durch die Fensterdichtung aufgemacht und schnell die Nummer vom Schloß abgelesen und nachmachen lassen .Am nächsten Tag hat er dann die Karren mit dem Originalschlüssel rausgefahren Die Bleche mit der FGNummer gewechselt, da gabs n anderen, der für 300DM die Nummern eingeschlagen hat ... Zu den Kunden zählten sogar VW Händler... 60 Stück konnten sie ihm nachweisen und aufgeflogen ist das nur, weil er n 2 zum 4 Türer gemacht hatte

[max1429]

Hallo Matthias,

das sieht in der tat recht übel aus, wenngleich trotzdem machbar. Die Frage, was nun am besten ist, hängt wesentlichen sicher von Zeit, Geld und Qualität der Ausführung ab (...wie immer eigentlich;)).

Du kannst das sicher alles, gerade wenn du selber schweißen kannst, zusammenbraten, sodass der Wagen zumindest wieder Tüv bekommt. Allerdings ist das bei dem Ausmaß auch ein Haufen Arbeit.

Ich würde mir den anderen Kastenwagen mal genaustens angucken. Wenn der Preis gut ist, ist das sicher eine gute Alternative. Motor und sonstige Teile, ob nun von deinem oder dem neuen, wirst du sicherlich kostendeckend oder mit zu vernachlässigen Verlusten wieder loswerden. Allerdings kostet auch das viel Zeit und birgt zugleich das Risiko neuer Probleme beim neuen Wagen. Der Umbau deiner Inneneinrichtung ist aber wahrscheinlich nicht im Ansatz vergleichbar mit den Schweißarbeiten.

Ich würde dir also dazu raten, dir den Wagen mal genau anzuschauen und die Entscheidung dann zu treffen. Auch ein TD mit 400tkm sollte noch einen ganze Weile laufen. Vielleicht legst du dir deinen jetzigen Motor auch einfach beiseite und tauschst ihn erst, wenn der TD ein ernsthaftes Problem hat. Sowas schafft auch Sicherheit und Souveränität :) Du bist jetzt außerdem bestimmt schon um einiges klüger als beim Kauf des ersten LTs und kannst mit einem kleinem Studium der kritischen/häufigen Probleme an diesen Autos gut beurteilen, ob sich der Kauf lohnt und welche Arbeiten auf dich zukommen.

Liebe Grüße

Max

[Torsten alias Jabba]

Das problem bei nem lt erstkauf ist, das man zum einen die typischen stellen nicht kennt, wo der rost vor sich hin blüht und zum anderen man meistens wegen dem innenausbau erst garnicht zum richtigen begutachten kommt.

Hätte ich vorher über die rosstellenund Mängel unseres lts bescheid gewusst, hätt ich ihn evt nicht gekauft, da ichs mir da noch nicht zugetraut hätte alles zu machen/schweissen. Zumindest hätte ich mindestens 1200 euro runtergehandelt.

Mittlerweile ist fast alles behoben, alles selber gemacht, kann nun schweissen ;)
Und kenn nun die typischen schwachstellen.

Hat neben job und familie, einige urlaube, freie woenden und fast 2 jahre gedauert ihn fit zu machen. Hat mit den ganzen kleinkram, Werkzeuge und lacke, unterbodenschutz, hohlraumversiegler, rostumwandler, etc 2500 euro gekostet.
Elektrik neu stricken, batterien,neue Reifen, neue stossdämpfer, div lagerungsgummis, wohnraumfenster, etc mit dabei.

Ich mag aber das wieder herstellen auch nicht vermissen, da es ein befriedigendes gefühl ist, fast jede schraube einmal in der hand gehabt zu haben

[Helber]

Ganz so unbedarft bin ich an die Sache nicht rangegangen. Hatte schon mal einen Sven Hedin, der war aber karosserietechnisch super in Schuss, da gabs nur ab und an was am Motor zu machen(Einspritzpumpe, Düsen, Kraftstoffleitungen etc.). Den hab' ich 2013 verkauft, weil er uns zu klein wurde.
Bei dem LT, den ich jetzt habe, geht's auch um den ideelen Wert. Den LT hat mein Vater 1986 ausgebaut und ich hab' als 10-jähriger Knirps immer unterstützt. Durch dieses Forum hab' ich 2012 den damaligen Halter gefunden und hab' ihn vor ein paar Wochen wieder gekauft, in der Hoffnung, dass man ihn wieder fit bekommt. Dass da viel Arbeit drinsteckt, war absehbar.
Aus aktueller Sicht würde das so ein Projekt werden á la j.b.k. 2010. Danke für die ständigen Updates im Forum! Habe den Sanierungsbericht schon ein paar mal durchgelesen, weil's durchaus Parallelen gibt. Glaub' aber, dass mein LT an manchen Stellen schlechter in Schuss ist als Deiner. Untenrum schaut meiner aber noch erstaunlich gut aus. Das hemmt mich etwas, den LT zu schlachten...

Eure Tips sind alle gut. Der Hinweis, dass auch diese Schäden reparabel sind, beruhigt etwas. An dem LT mit 400Tkm bin ich dran, als Teilespender würde er definitiv taugen, wenn nicht sogar mehr...
Ich geh' jetzt wieder raus zu meinem LT und werd' die Verkleidung vom Hochdach rausbauen. Am Gfk rostet wenigstens nix.

Viele Grüße

[MrsRobinson]

Hallo zusammen,

die Dame, die den Holm tauschen ließ, bin ich. Man muss erstmal eine Werkstatt finden, die bereit ist, so ein Projekt anzugehen und dazu würde ich HS-Automobile auf jeden Fall empfehlen. Meine Anfahrt war auch sehr weit — also falls du dich dazu entscheidest, mal anzufragen, lass Grüße von mir da.
Neue Ersatzholme gibt es nicht, aber Holme aus einem Schlacht-LT ohne Hochdach eignen sich dazu sehr gut. Da du sowieso schon dabei bist, die Möbel zu demontieren, ist das Abheben des Hochdaches und das Tauschen des Holms weniger aufwändig, als die vielen kleinen Roststellen untenrum. Da verschätzt man sich leicht!
Nach 1,5 Jahren steht mein LT endlich so da, dass es kaum noch Ecken gibt, die ich nicht gesehen und selbst bearbeitet habe. Das Gefühl ist, wie Jabba sagt, beruhigend. Man muss sehr viel Ausdauer haben, so lang fast täglich am LT zu arbeiten und Geld kostet es natürlich trotzdem. Ich habe mich dazu entschieden und es durchgezogen, aber nochmal würde ich es nicht machen wollen. An dieser Stelle auch meinen Respekt an j.b.k! Ich empfehle dir einen Neukauf abzuwägen, wobei ich auch dein Argument mit dem ideellen Wert nachvollziehen kann.

Liebe Grüße,
MrsRobinson

Bei der "2700-km-Testfahrt":

[Helber]

Hallo miteinander,
ich hole den alten Beitrag wieder raus, weil ich mitteilen wollte, dass ich bei meiner Baustelle weitergekommen bin.
Libor aus Tschechien war so freundlich und hat mir das benötigte Blech letztes Jahr aus einem Schlacht-LT herausgetrennt und verkauft. Letzte Woche habe ich dann das GFK-Dach herausgetrennt, damit man hier vernünftig einpassen und schweißen kann.
Gestern wars dann soweit. Jetzt hat der LT wieder einen vernünftigen Dachholm!

Viele Grüße
Matthias

Hochdach zum Schweißen und Einpassen herausgeschnitten

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Der alte Dachholm - etwas rostig :-)

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Nu isses raus.

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Beim Einpassen

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[syncromat]

Sieht gut aus soweit,aber warum hast du das Dach nicht abgenommen?

[Helber]

Hallo Frank,
das Hochdach klebt wie Teufel auf dem LT, auch alle Querträger wurden flächig mit dem HD verklebt und die Latten, an den die Möbel montiert werden, gehen über die Querträger drüber. Die hätte ich dann auch entfernen müssen...
Da war das Ausschneiden des GFK-Teils in dem Bereich, wo geschweisst werden musste, das kleinere Übel. Das kann wieder gut eingeklebt und laminiert werden.

VG
Matthias

[syncromat]

Hallo Mathias,
ja dann kann ich das verstehen.Hoffen wir mal das du an den Rest der Rinne nicht in dem Maße ran mußt.