Abdichtung der Hinterachsen / Steckachsen

Hier sollte alles rein was irgendwie direkt mit LT-Technik zu tun hat.
Also in erster Linie technische Fragen und Antworten, aber zum Beispiel auch Tips und Tricks,Technische Umbauten etc.
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Abdichtung der Hinterachsen / Steckachsen

Beitragvon gilou » Samstag 18. März 2017, 00:39

Hallo liebe LTler,

bei mir suppen die beiden hinteren Achsen mal wieder rum. So sieht es auf beiden Seiten aus.

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Zunächst hatte ich die Hinterachsen-Entlüftung in Verdacht, aber diese sieht gut aus und die Gummitülle und PA-Schlauch saßen gut drauf.

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Dann habe ich das linke Hinterrad abgenommen und man kann bereits sehen, wie vollgeschmiert der untere Teil ist.

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Da die "Profis" vom KFZ-"Meister"-Betrieb so schlau waren die Wagenheberaufnahmen zu zerstören, als sie den LT mal auf der Bühne hatten, musste ich mich mit einem Hubwagen behelfen :roll:

Die selben "Profis" haben auch die Bremstrommel so montiert, dass ich mich kurz fragen musste, wo denn die Halteschraube, wie im Wiki geschildert, geblieben war :-o

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Eigentlich erwartete ich Gummipropfen auf den beiden Gucklöchern der Bremsankerplatte. Aber die sind auf beiden Seiten NICHT vorhanden! :-? Ist das nicht problematisch wegen Spritzwasser, was da reingelangen kann?

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Wie im Wiki beschrieben habe ich die Bremstrommel mit drei 10er-Schrauben abgedreht. Das ging erstmal schwer, da ich erstmal noch die Handbremse angezogen hatte.
In der einen Ecke sieht man auch noch sowas wie Bremsabrieb.

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Ich habe mich dagegen entschieden was an den Einstellritzeln der Druckstange zu verstellen, damit ich die Bremse beim Zusammenbau wieder in dem Zustand habe wie er war. Vielleicht habe ich da einen Denkfehler, aber ich habe einfach den Wagen entsprechend gegen Wegrollen gesichert, die Handbremse gelöst und konnte die Trommel relativ problemlos abziehen. Oder wieso sollte man da was verstellen?

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Die Beläge sehen noch gut aus? Nur unten rechts fehlt ein Stück oder ist diese Aussparung normal?
Man sieht auf dem unteren Bild auch schön, dass das Getriebeöl nur im unteren Bereich vorhanden ist. Damit sollte doch meine Bremse NICHT abgesoffen sein oder?

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Der Bremszylinder scheint noch ok zu sein. Bremsen tut er ja auch nach eigenem Ermessen normal.
Unten rechts sieht man schön die Aufnahme der Handbremse.

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Hier ein schönes Bild von den Federn. Die eine ist unten irgendwie komisch verbogen. Gehört das so?

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Dann habe ich die Bremse demontiert. Das habe ich erst mal pragmatisch gemacht, indem ich die Schrauben der Steckachse gelöst habe, womit die dicken Federn, welche auf den Enden der Schrauben sitzen, abgesprungen sind. Dann lag die Bremse in heilen Einzelteilen vor mir :grin:

Vor lauter Rost und Schlacke lässt sich der O-Ring kaum mehr identifizieren.

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Die herausgezogene Steckachse siegt auch gut aus oder? Wo befindet sich denn eigentlich dieser ominöse Simmering? Und ist der Simmering das gleiche was im Wiki auch manchmal Wellendichtring genannt wird?
Ich frage deshalb, weil oft gesagt wird, dass diese Undichtigkeit auch vom fehlerhaften Simmering/Wellendichtring kommen kann. Wo wären denn diese zu finden?

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Hier noch ein schönes Bild auf das Differenzialgetriebe :-o

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Und jetzt noch eine große Preisfrage zum Schluss: Wie löse ich die Bremsankerplatte? Ich habe oben eine und unten ZWEI Schrauben gelöst. Allerdings gibt es unten noch ein mittleres Loch wo bei mir eine Niete oder so steckt!

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Im Wiki steht dazu nichts, jedenfalls wird in der entsprechenden Sektion darauf nicht hingewiesen.
Muss ich die jetzt aufbohren? :shock:

Wie gesagt vermute ich die Undichtigkeit beim O-Ring und meiner verrosteten Bremsankerplatte. Beides werde ich wohl neu kaufen müssen. Oder was denkt ihr?

Eine Frage noch zur Demontage des Bremszylinders. Hinter der Bremsankerplatte ist ja das "Bremsrohr" mit der Bremsflüssigkeit angeschraubt. Kann ich das einfach lösen ohne, dass mir da viel Bremsflüssigkeit um die Ohren fliegt?

Beim Ausbau der Steckachse ist etwa ein Schnapsglas Differenzialflüssigkeit ausgelaufen. Muss ich das nachfüllen? Und wenn ja: Wo?

Hoffe sehr, dass ihr mir da weiterhelfen könnt :-)

Viele Grüße,

gilou
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Re: Abdichtung der Hinterachsen / Steckachsen

Beitragvon Herbert Kozuschnik » Samstag 18. März 2017, 21:20

Hi Gilou,
Simmerring = Wellendichtring :grin: :grin: und der sitzt in dem viereckigem Teil hinter dem Radlager, welches Du auch unbedingt wechseln solltest. - Wenn die Farben der Rollen keine optische Täuschung sind, sind dieSchrott...
Die "Niete" die das Ankerblech noch hält ist nur ein Bolzen. klemmt halt etwas
Gruß Herbert
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Re: Abdichtung der Hinterachsen / Steckachsen

Beitragvon gilou » Sonntag 19. März 2017, 01:15

Hallo Herbert,

danke für den Hinweis mit dem Radlager. Werde ich versuchen zu wechseln und habe mir dazu diesen Radlagersatz rausgesucht, der zu meinem Bj. 06/91 (51kw -Motor 1S) auch passen sollte hoffe ich.

http://www.daparto.de/Teilenummernsuche ... peId=20680

Da scheint das Radlager selbst, der spezielle O-Ring für die Abdichtung außen, der O-Ring vor dem Schrumpfring, der Schrumpfring und der Wellendichtring dabei zu sein. Fehlt da noch was, was ich neben der Bremsankerplatte brauchen könnte?

Ich habe auch mit der SuFu Deinen Thread gefunden, bei dem Du das Lager gewechselt hast. Nun bin ich aber durch die Angaben im Wiki, dass das nur was für Profis sei (vor allem das warme Ab/Aufziehen des Schrumpfringes) etwas verunsichert. Organisatorisch kann ich nicht mal eben mit ausgebauten Achsen zum Fachmann fahren, da der LT mein einziges Fahrzeug ist und der LT in der Valachai steht und komplett mit LT in die Werkstatt und das machen lassen klingt nach teuer.
Hast Du das gut hinbekommen und würdest das einem mittelmäßig erfahrenen Schrauber wie mir zutrauen? :-| Wie hast Du den Schrumpfring abbekommen (geflext, erwärmt) und wie wieder draufbekommen bzw. wie auf die richtige Temperatur gebracht? Könnte das auch mit einem Heißluftföhn gehen?

Viele Grüße,

gilou
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Re: Abdichtung der Hinterachsen / Steckachsen

Beitragvon LT-Harry » Sonntag 19. März 2017, 21:22

gilou hat geschrieben:Hallo Herbert,

danke für den Hinweis mit dem Radlager. Werde ich versuchen zu wechseln und habe mir dazu diesen Radlagersatz rausgesucht, der zu meinem Bj. 06/91 (51kw -Motor 1S) auch passen sollte hoffe ich.

http://www.daparto.de/Teilenummernsuche ... peId=20680

Da scheint das Radlager selbst, der spezielle O-Ring für die Abdichtung außen, der O-Ring vor dem Schrumpfring, der Schrumpfring und der Wellendichtring dabei zu sein. Fehlt da noch was, was ich neben der Bremsankerplatte brauchen könnte?

Ich habe auch mit der SuFu Deinen Thread gefunden, bei dem Du das Lager gewechselt hast. Nun bin ich aber durch die Angaben im Wiki, dass das nur was für Profis sei (vor allem das warme Ab/Aufziehen des Schrumpfringes) etwas verunsichert. Organisatorisch kann ich nicht mal eben mit ausgebauten Achsen zum Fachmann fahren, da der LT mein einziges Fahrzeug ist und der LT in der Valachai steht und komplett mit LT in die Werkstatt und das machen lassen klingt nach teuer.
Hast Du das gut hinbekommen und würdest das einem mittelmäßig erfahrenen Schrauber wie mir zutrauen? :-| Wie hast Du den Schrumpfring abbekommen (geflext, erwärmt) und wie wieder draufbekommen bzw. wie auf die richtige Temperatur gebracht? Könnte das auch mit einem Heißluftföhn gehen?

Viele Grüße,

gilou

Servus Gilou
Bremsankerplatte (Bremsträgerblech) wirst du nicht unbedingt brauchen. Die Auflageflächen einfach Tip Top sauber machen
Das Problem das du haben wirst ist (als absoluter Laie) das Lager und den Schrumpfring auf die Achse (richtig) zu montieren.

Gruß @Harry
PS: Falls noch Fragen sind, einfach fragen ( ist hier besser als im Facebook) :-)
Ich bin verantwortlich für das, was ich sage (schreibe) aber nicht für das, was du denkst.
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Re: Abdichtung der Hinterachsen / Steckachsen

Beitragvon gilou » Sonntag 19. März 2017, 21:58

Hallo Harry,

Bremsankerplatte (Bremsträgerblech) wirst du nicht unbedingt brauchen. Die Auflageflächen einfach Tip Top sauber machen
Das Problem das du haben wirst ist (als absoluter Laie) das Lager und den Schrumpfring auf die Achse (richtig) zu montieren.


Gut, wenn Du meinst, dass das reicht, dann kann ich mir dem gesparten Geld ja vielleicht eine Werkstatt bezahlen, die mir die mir den Schrumpfring drauf macht :grin:

Telefonier ich dafür einfach ein paar LKW-Werkstätten durch oder macht das praktisch jede bessere KFZ-Werkstatt?

Und wie ist das eigentlich mit den fehlenden Stopfen für die Löcher hinten in der Bremsankerplatte. Können die so offen bleiben?

Viele Grüße,

gilou
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Re: Abdichtung der Hinterachsen / Steckachsen

Beitragvon tiemo » Sonntag 19. März 2017, 22:05

Hallo Gilou!

Die Stopfen sollen natürlich möglichst drauf, man kann aber auch ne Weile ohne fahren. Die Stopfen sollte es im Zubehör geben, die hatte damals jedes Auto mit Bremstrommeln.

Gruß,
Tiemo
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Re: Abdichtung der Hinterachsen / Steckachsen

Beitragvon gilou » Sonntag 19. März 2017, 23:15

Hallo Tiemo,

tiemo hat geschrieben:Die Stopfen sollen natürlich möglichst drauf, man kann aber auch ne Weile ohne fahren. Die Stopfen sollte es im Zubehör geben, die hatte damals jedes Auto mit Bremstrommeln.


danke, dann werde ich mich da mal umschauen. Fahre sicher schon einige Jahre ohne rum, hab es aber bisher nie bemerkt, dass da mal ne Werkstatt vergessen hat die wieder drauf zu machen.

Viel Grüße,

gilou
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Re: Abdichtung der Hinterachsen / Steckachsen

Beitragvon Torsten alias Jabba » Sonntag 19. März 2017, 23:21

http://www.ebay.de/itm/291797829657

Die hier passen? Brauch auch neue, da je seite einer fehlt
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Re: Abdichtung der Hinterachsen / Steckachsen

Beitragvon tiemo » Sonntag 19. März 2017, 23:49

Hallo Thorsten!

Ja, passt. Schau auch mal bei Classic-Parts, wenn du mehrere brauchst...

Gruß,
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Re: Abdichtung der Hinterachsen / Steckachsen

Beitragvon LT-Harry » Montag 20. März 2017, 08:21

Servus allerseits
Die hier passen
http://www.bus-ok.de/T1-T2-T3-Stopfen-Bremsankerplatte-fuer-den-VW-Bus-Vergl-Nr-211609163-113609163

Für die Demontage und Montage der neuen Lager mit Schrunpfring mal einfach bei VW anfragen (Fragen kost nix).
Mehr wie 200.- (pro Achse) wird das Imho nicht kosten (inkl. Material)

Gruß @Harry
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Re: Abdichtung der Hinterachsen / Steckachsen

Beitragvon gilou » Dienstag 21. März 2017, 00:58

Hallo,

heute war die andere Seite dran und bei der Gelegenheit habe ich mal an der noch eingebauten Steckachse gedreht, um zu hören was für ein Geräusch die macht. Hier zum nachhören:

https://www.youtube.com/watch?v=Px7yq5AS7Ro

Dann habe ich noch ein kleines Video gemacht, bei dem ich ein wenig auf dem Kegelrollenlager rumstocher. Vielleicht kann der eine oder andere daran erkennen, ob es Schrott ist?

https://www.youtube.com/watch?v=7KgMXvu9r0o

Ansonsten hier nochmal eine Detailaufnahme:

Bild

Habe ein wenig halbherzig versucht den Außenring des Kegelrollenlagers aus der Achse zu entfernen. Der sitzt aber doch sehr fest. Wollte aber auch nichts kaputt machen und daher die Frage: Wie bekomm ich den da am besten raus?

Bild

Habe dann noch ein wenig nach neuem Getriebeöl für die Hinterachse gestöbert. Im Wiki wird für die "älteren" ja unbedingt mineralisches empfohlen. Aber: Einerseits habe ich nirgends mineralisches gefunden und andererseits müsste mein Bj 91 auch mit folgendem klarkommen oder?

https://www.motor-oel-guenstig.de/Getri ... w::62.html

LT-Harry hat geschrieben:Für die Demontage und Montage der neuen Lager mit Schrunpfring mal einfach bei VW anfragen (Fragen kost nix).
Mehr wie 200.- (pro Achse) wird das Imho nicht kosten (inkl. Material)
Gruß @Harry


Danke Harry, habe ein paar VW-Vertragswerkstätten durchtelefoniert und jetzt eine gefunden, wo ab und an mal ein "älteres Modell" arbeitet, der sich mit LTs auskennt und sich das zutraut. Dort bringe ich dann nächste Woche die Steckachsen vorbei.

Viele Grüße,

gilou
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Re: Abdichtung der Hinterachsen / Steckachsen

Beitragvon gilou » Freitag 31. März 2017, 20:40

Hallo,

die Schrumpfringe mit neuen Lagern sind von einer VW-Werkstatt fachgerecht montiert worden und ich habe sie wieder eingesetzt. Kostenpunkt 300 EUR für beide Seiten. Eigentlich hätte es fast 400 EUR gekostet, aber da mir ein Kostenvoranschlag von max 300 EUR gegeben wurde, war es auch nur so teuer.

Ich muss aber sagen, dass sich das Drehgeräusch recht ähnlich, wenn nicht identisch anhört. Im Wiki ist etwas von "Rollerrollerroller" als problematisches Geräusch vermerkt. In meinem Video oben ist ein Geräusch, welches mal so interpretieren könnte (alte Lager) zu hören. Oder nicht? Jedenfalls finde ich die Beschreibung im Wiki ein wenig verwirrend.

Also entweder waren meine Lager noch OK (allerdings wurden sie mindestens die letzten 100.000 km nicht gewechselt).
Oder das Drehgeräusch bei installierter Steckachse gibt nicht immer Auskunft über den Zustand der Lager.
Oder ich habe was übersehen oder falsch verstanden: Die wahrscheinlichste Alternative :grin:

Dann noch eine Frage zum Anzugsdrehmoment der Verschraubung von der Steckachse an die Ankerplatte und Ankerplatte an die Hinterachse. Gibt es da verbindliche Werte oder einfach nur nach Gefühl sehr fest? Im Wiki steht da nix zu bzw. hab ich in dem entsprechenden Artikel nix zu gefunden.

Viele Grüße,

gilou
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Re: Abdichtung der Hinterachsen / Steckachsen

Beitragvon tiemo » Freitag 31. März 2017, 23:41

Hallo Gilou!

gilou hat geschrieben:Ich muss aber sagen, dass sich das Drehgeräusch recht ähnlich, wenn nicht identisch anhört. Im Wiki ist etwas von "Rollerrollerroller" als problematisches Geräusch vermerkt. In meinem Video oben ist ein Geräusch, welches mal so interpretieren könnte (alte Lager) zu hören. Oder nicht? Jedenfalls finde ich die Beschreibung im Wiki ein wenig verwirrend.


Tja, mit der Beschreibung von Geräuschen ist das halt so ne Sache...
Für mich hört sich dein Geräusch eher an wie das Laufgeräusch des Differenzials. Insofern waren deine Lager, auch nach den Bildern im Video, vermutlich noch gut. Die halten ja normalerweise auch 100.000-de km. Das Lager auf dem Foto weiter oben dagegen scheint Anlauffarben zu haben, ist also schon mal heiß gelaufen, immer ein Hinweis auf Lagerschaden. War vielleicht die andere Seite oder nur unglücklich fotografiert?

gilou hat geschrieben:Dann noch eine Frage zum Anzugsdrehmoment der Verschraubung von der Steckachse an die Ankerplatte und Ankerplatte an die Hinterachse. Gibt es da verbindliche Werte oder einfach nur nach Gefühl sehr fest? Im Wiki steht da nix zu bzw. hab ich in dem entsprechenden Artikel nix zu gefunden.


An wichtigen Fahrwerksteilen wird nie etwas nach Gefühl gemacht, da gibt es immer verbindliche Anzugsmomente/Winkel! Diese sind im entsprechenden Reparaturleitfaden Fahrwerk angegeben. Du weißt ja, nach "sehr fest" kommt schnell auch mal "ganz ab", vielleicht auch erst eine Woche später in einer Kurve bei 100.
In meinem RLF von 1983 sind da für die M10-Schrauben 40Nm angegeben, für die M8-Schrauben 30Nm und die Schraube am Radbremszylinder 20Nm. Das ist keinesfalls "ganz fest", sondern höchstens "mittel", wenn man mal die 200Nm für Radmuttern als "ganz fest" bezeichnen möchte.

Gruß,
Tiemo
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Re: Abdichtung der Hinterachsen / Steckachsen

Beitragvon gilou » Montag 3. April 2017, 10:44

Hallo Tiemo,

Danke für Deine Einschätzung!

tiemo hat geschrieben:Tja, mit der Beschreibung von Geräuschen ist das halt so ne Sache...
Für mich hört sich dein Geräusch eher an wie das Laufgeräusch des Differenzials. Insofern waren deine Lager, auch nach den Bildern im Video, vermutlich noch gut. Die halten ja normalerweise auch 100.000-de km. Das Lager auf dem Foto weiter oben dagegen scheint Anlauffarben zu haben, ist also schon mal heiß gelaufen, immer ein Hinweis auf Lagerschaden. War vielleicht die andere Seite oder nur unglücklich fotografiert?
Tiemo


Das Lager auf dem Video sieht in der Tat anders aus als das erste Lager, welches ich fotografiert habe. Dieses ist nämlich wirklich angelaufen. Wie kann das passieren, dass dieses heiß läuft?
Ich erinnere mich, dass vor etwa 5 Jahren sich mal das entsprechende Hinterrad gelöst hat, Gott sei dank an einem Bergpass bei 40 km/h und nicht auf der Autobahn, da die Werkstatt, welche die Trommelbremsen neu gemacht hat die Radmuttern nicht richtig festgezogen hat und/oder mir nicht gesagt hat, dass man nach 100 km deren Festigkeit überprüfen sollte.
Dabei trat auch Differenzialöl aus. Eine andere Werkstatt hat den Achswellendichtring gereinigt und Sichtprüfung unternommen (so steht es auf der Rechnung). Aufgrund des Problems mit der Druckstange weiter unten und vielen anderen negativen Erfahrungen, traue ich aber den meisten Werkstätten nicht mehr zu, mit so alten Fahrzeugen souverän umgehen zu können. Wäre das Lager damals nämlich bereits angelaufen, hätte man das doch wechseln müssen!
Auf welche Weise kann ein Lager also sonst heiß laufen, zumal ja nur auf einer Seite?

Jetzt was zu den Trommelbremsen:
Es hat sich herausgestellt, dass die Druckstange hinten links auf der einen Seite falsch herum eingebaut war!

Bild

Man sieht, dass die abgeschrägte Fläche NICHT zum Bremsankerblech zeigt!
Die Druckstange war aber nicht verbogen und ich kann nicht sagen inwiefern das Probleme gemacht hat.
Allerdings war eine Seite des Radbremszylinders nicht mehr gängig. Dieser war dunkelgrau angelaufen und es sah aus wie eine verschmutzte Schicht, die aber relativ leicht zu reinigen ging. Jetzt funktioniert er wieder tadellos.

Folgend dann ein Bremsflüssigkeitswechsel. Diese war schon über 4% mit Wasser versehen oder vielleicht auch deutlich mehr. Aber das Testgerät gibt nur max 4% an.

Eigentlich sollen ja Werkstätten dazu verpflichtet sein dies zu testen, aber in den letzten 6 Jahren wurde die Bremsflüssigkeit nie gewechselt/getestet bzw. es ist auf keiner Rechnung als Posten zu finden!

Dann noch eine Frage zur Grundeinstellung der Trommelbremsen. Im Wiki ist zu lesen, dass diese Grundeinstellung die Einstellung für das GESAMTE Bremssystem ist! Kann mir das jemand erklären wie das gemeint ist? Inwiefern kann die Einstellung hinten die Einstellung vorne an den Bremssatteln beeinflussen?

Viele Grüße,

gilou
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Re: Abdichtung der Hinterachsen / Steckachsen

Beitragvon tiemo » Montag 3. April 2017, 14:04

Hallo Gilou!

gilou hat geschrieben:Dieses ist nämlich wirklich angelaufen. Wie kann das passieren, dass dieses heiß läuft?


Es kann aufgrund erhöhter Reibung oder Walkarbeit heiß laufen. Walkarbeit tritt aber nur bei uneben gewordenen Laufflächen oder unrunden Wälzkörpern auf (Verschleiß, Pittingbildung, normalerweise einwandfrei erkennbar). Erhöhte Reibung gibt es bei Überlastung, zu wenig Lagerspiel oder Trockenlauf. Zu wenig Lagerspiel scheidet aus, weil das Lager in dem Fall nicht "angestellt" (dh. gegen ein zweites gespannt) wird, Überlast auch, denn die Lager halten ja normalerweise.
Trockenlauf kann eintreten bei zu wenig Achsöl oder nach Montagearbeiten, wenn das Öl abgelaufen ist und nach der Remontage nicht darauf geachtet wird, dass das Achsöl nicht durch Luft am Zutritt zum Lager gehindert wird. Neu eingebaute Lager bekommen als erste "Notration" eine geringfügige Fettportion verpasst, damit sie nicht sofort trockenlaufen, darüber hinaus gibt es den Trick, den LT bei der Remontage so zu kippen, dass Öl in die Halbachse fließen und die Luft verdrängen kann. Erst, wenn außen Öl aus dem Dichtspalt dringt, schraubt man die vorher lose angesetzte Steckachse mit der daran befindlichen Lagerung dicht an. Das ist natürlich eine gewisse Sauerei und man muss evt. danach auch das Achsöl auffüllen, aber besser für´s Lager.

gilou hat geschrieben:Eine andere Werkstatt hat den Achswellendichtring gereinigt und Sichtprüfung unternommen (so steht es auf der Rechnung). Aufgrund des Problems mit der Druckstange weiter unten und vielen anderen negativen Erfahrungen, traue ich aber den meisten Werkstätten nicht mehr zu, mit so alten Fahrzeugen souverän umgehen zu können. Wäre das Lager damals nämlich bereits angelaufen, hätte man das doch wechseln müssen!
Auf welche Weise kann ein Lager also sonst heiß laufen, zumal ja nur auf einer Seite?


Tja, vermutlich ist es erst NACH dieser Aktion heiß gelaufen...

gilou hat geschrieben:Jetzt was zu den Trommelbremsen:
Es hat sich herausgestellt, dass die Druckstange hinten links auf der einen Seite falsch herum eingebaut war!


Auf deinem Bild sieht man ja nur die "harmlosere" Seite beim Nachsteller. Wichtiger ist die Einbaulage am Hebel für die Handbremse, sitzt hier der kürzere "Fortsatz" der Druckstange hinten, so kann er beim Anziehen der Handbremse rausrutschen und dann gerät die Druckstange in die Mühlen der Hinterachse...

Bild

gilou hat geschrieben:Allerdings war eine Seite des Radbremszylinders nicht mehr gängig.


Das ist eher ein "gängiges" Problem, dass mal eine Seite festgammelt. Wahrscheinlich durch Feuchtigkeitseinfluss.

gilou hat geschrieben:Folgend dann ein Bremsflüssigkeitswechsel. Diese war schon über 4% mit Wasser versehen oder vielleicht auch deutlich mehr. Aber das Testgerät gibt nur max 4% an.
Eigentlich sollen ja Werkstätten dazu verpflichtet sein dies zu testen, aber in den letzten 6 Jahren wurde die Bremsflüssigkeit nie gewechselt/getestet bzw. es ist auf keiner Rechnung als Posten zu finden!


Dann wurde es auch nicht gemacht. Die 2.5l DOT4, die dabei verjubelt werden, hätte man mit Sicherheit berechnet. Bei VW steht das im Wartungsplan (nachzulesen unter "Instandhaltung genau genommen - LT", Intervall 2 Jahre für Wechsel), aber wenn keine Wartung durchgeführt wird, weiß ich nicht, ob das grundsätzlich getestet wird. Nach 6 Jahren ist es dann auch kein Wunder, dass die Bremskolben anfangen, festzugammeln...

gilou hat geschrieben:Dann noch eine Frage zur Grundeinstellung der Trommelbremsen. Im Wiki ist zu lesen, dass diese Grundeinstellung die Einstellung für das GESAMTE Bremssystem ist! Kann mir das jemand erklären wie das gemeint ist? Inwiefern kann die Einstellung hinten die Einstellung vorne an den Bremssatteln beeinflussen?


Das kommt, weil der Gesamtbremshub begrenzt ist: Irgendwann ist man mit dem Bremspedal auf Anschlag. Das Fördervolumen der Bremskolben wird dazu benutzt, erst die Radbremszylinder und Bremssattelkolben so weit vorzufahren, dass die Beläge anliegen, dann erst beginnt das System, ernsthaft Druck aufzubauen und Bremsmoment zu erzeugen. Wird nun durch eine unnötig lose Einstellung der Trommelbremse schon durch den Leerweg zu viel Volumen verschenkt, bleibt weniger, um einen hohen Bremsdruck aufzubauen. Durch die Anordnung der Kolben im Hauptbremszylinder hintereinander (Vorder- und Hinterbremskreis sind ja getrennt) addieren sich die Wege, es steht aber nur der begrenzte Gesamtweg des Pedals zur Verfügung. Dadurch beeinflusst das Verhalten der Hinterbremse auch das der Vorderbremse. Die Bremssättel sind ja sehr exakt selbstnachstellend, sofern keine verbogenen Zwischenbleche verwendet wurden, aber die Nachstellung hinten mit den Zahnungen an den Druckstangen ist etwas grobschlächtig und gammelt auch gerne mal fest.

Gruß,
Tiemo
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Re: Abdichtung der Hinterachsen / Steckachsen

Beitragvon gilou » Montag 3. April 2017, 17:50

Hallo Tiemo,

danke für die hilfreichen Informationen!

tiemo hat geschrieben:Das kommt, weil der Gesamtbremshub begrenzt ist: Irgendwann ist man mit dem Bremspedal auf Anschlag. Das Fördervolumen der Bremskolben wird dazu benutzt, erst die Radbremszylinder und Bremssattelkolben so weit vorzufahren, dass die Beläge anliegen, dann erst beginnt das System, ernsthaft Druck aufzubauen und Bremsmoment zu erzeugen. Wird nun durch eine unnötig lose Einstellung der Trommelbremse schon durch den Leerweg zu viel Volumen verschenkt, bleibt weniger, um einen hohen Bremsdruck aufzubauen. Durch die Anordnung der Kolben im Hauptbremszylinder hintereinander (Vorder- und Hinterbremskreis sind ja getrennt) addieren sich die Wege, es steht aber nur der begrenzte Gesamtweg des Pedals zur Verfügung. Dadurch beeinflusst das Verhalten der Hinterbremse auch das der Vorderbremse. Die Bremssättel sind ja sehr exakt selbstnachstellend, sofern keine verbogenen Zwischenbleche verwendet wurden, aber die Nachstellung hinten mit den Zahnungen an den Druckstangen ist etwas grobschlächtig und gammelt auch gerne mal fest.


Ok, so wird ein Schuh draus.
Ich habe, wie im Wiki beschrieben, die Bremsbacken mit einer 1,5mm Differenz im Durchmesser zum Bremstrommeldurchmesser eingestellt. Dann ist es aber doch eigentlich so, dass diese Grundeinstellung, nachdem man mit fertig montierten Rädern ein paar Mal kräftig auf die Bremse tritt, zur optimalen Einstellung verstellt? So kenne ich das jedenfalls vom alten Polo, bei dem sich so die Bremse "automatisch" einstellt. Oder bleibt alles bei der Grundeinstellung?
Ich frage deshalb, da mit der Leerweg mit etwa 1/4 bis 1/3 des Pedalwegs doch ein wenig zu viel vorkommt. Die Bremse is natürlich bei so einem Fahrzeug nicht vergleichbar mit modernen Transportern, aber ich frage mich, ob man durch nachträgliches Verstellen der Grundeinstellung jetzt noch den Leerweg reduzieren könnte oder aber die 1,5mm bereits der Minimalabstand ist, da sonst die Bremsbacken schleifen.
Bevor ich die Tage mal auf einen Bremsprüfstand fahre, würde ich gerne die Bremse so einstellen, dass dort keiner die Hände übern Kopf zusammenschlägt ;-)

Viele Grüße,

gilou
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Re: Abdichtung der Hinterachsen / Steckachsen

Beitragvon tiemo » Montag 3. April 2017, 18:52

Hallo Gilou!

Das mit den 1.5mm ist eine Einstellung, bei der man auch eingelaufene Bremstrommeln mit Grat über die Beläge geschoben bekommt. Danach ist Feintuning angesagt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Nachstellung zwar schon durch wiederholtes kräftiges Treten (bei gelöster Handbremse) die Backen nachstellt (ab und zu sollte dann das vertraute "Tweng" der Nachstellfeder zu hören sein), aber von Hand kann man dann noch etwas "schärfer" einstellen.
Natürlich, wenn man es übertreibt, dann läuft die Bremse heiß, das muss man bei einer Testfahrt probieren. Wegen des immer mitlaufenden Differenzials ist nicht so einfach zu merken, ab wann die Beläge reiben. Ich stelle am angehobenen Rad so ein, dass die Beläge gerade so eben an einer Stelle kratzen. Den Unterschied merkt man an der Handbremse und am Pedal.

Gruß,
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Re: Abdichtung der Hinterachsen / Steckachsen

Beitragvon gilou » Montag 3. April 2017, 19:49

Hallo Tiemo,

danke, das werde ich kommendes Wochenende dann mal probieren.

Viele Grüße,

gilou
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Re: Abdichtung der Hinterachsen / Steckachsen

Beitragvon tiemo » Montag 3. April 2017, 23:02

Hallo Gilou!

Was mir gerade noch beim Betrachten auffällt:

Bild

Hier ist die Schraubenfeder für den Nachstellmechanismus unten falsch eingehängt, so kann sie herausspringen und den Nachstellmechanismus damit außer Kraft setzen.
Sie muss unten so eingehängt sein, dass die halbe Windung durch die Öffnung durchgesteckt und die Feder dann parallel zur Oberfläche gelegt wird. Die halbe Windung darf dann nicht mehr zu sehen sein. Kann sein, dass hier auch die Feder für die gegenüberliegende Trommelbremse verwendet wurde und das deshalb nicht richtig ging. Daher sieht diese Feder im unteren Teil auch so krumm aus.

Gruß,
Tiemo
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Re: Abdichtung der Hinterachsen / Steckachsen

Beitragvon gilou » Montag 3. April 2017, 23:15

Hallo Tiemo,

ja das hatte mich auch schon gewundert. Ich meine sie jetzt ein wenig "stabiler" eingebaut zu haben, aber ich werde mal auf die andere Seite schauen, ob die Werkstattprofis die vielleicht vertauscht haben :roll:

Viele Grüße,

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Re: Abdichtung der Hinterachsen / Steckachsen

Beitragvon Herbert Kozuschnik » Dienstag 4. April 2017, 08:36

Guten Morgen Gilou,
das mit der Feder hat Tiemo ja schon geschrieben, aber noch eine Anmerkung zu den Radlagern:
So lange die Radlager nur verfärbt (ausgeglüht) sind und noch keine Ausplatzer (stellen wo Materiel fehlt) haben, hört man das nicht wenn sie noch eingebaut und voller Öl sind.
Was ich aber nicht verstehe: weshalb lief da Öl aus wenn sich das Rad gelöst hat? Die Radbefestigung hat doch nichts mit der Achsaufnahme zu tun...
Die erhöhte Temperatur an den Lagern kann auch entstehen, wenn das Lager zu viel Spiel hat. Die Rollen tragen dann nur an einem zu kleinen Teil des Umfangs, wodurch die Last auf weniger Rollen verteilt wird und je tragender Rolle entsprechend höher ist. Eigentlich kann man das Spiel zwar nicht einstellen, aaber: Das Spiel wird ja durch den geammten Verbund -Lagerdeckel-Ankerblech-Achskörper- bestimmt. Wenn da was dicker ist als es soll, dann wird das Spiel größer/zu groß.
An der Achse meines ETs hatte ich auf einer Seite auch solche ausgeglühten Rollen. Man sah am Außenring des Lagers auch ganz gut, dass das Lager nur über einen kleinen Teil des Umfangs getragen hat und der Außenring in dem Bereich auch überhitzt war.
Und: Nach der Farbe des Schrumpfringes (und anderer Montagefehler) ist an dieser Seite auch schon mal "repariert" worden. :roll:
Gruß Herbert
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Re: Abdichtung der Hinterachsen / Steckachsen

Beitragvon gilou » Freitag 7. April 2017, 19:07

Hallo Herbert,

Herbert Kozuschnik hat geschrieben:Was ich aber nicht verstehe: weshalb lief da Öl aus wenn sich das Rad gelöst hat? Die Radbefestigung hat doch nichts mit der Achsaufnahme zu tun...


Das kann ich Dir nicht genau sagen. Vielleicht waren das auch voneinander unabhängige Probleme. Ich hatte mir das nur so hergeleitet, dass da gewissen Querkräfte des Eiernden Hinterrrades (immerhin fuhr ich damit ein paar Meter) dafür gesorgt haben, dass Bremsankerplatte oder so kurzzeitig ausgehebelt wurde pro Umdrehung. Kann aber auch totaler Quatsch sein :grin:

Herbert Kozuschnik hat geschrieben:Die erhöhte Temperatur an den Lagern kann auch entstehen, wenn das Lager zu viel Spiel hat. Die Rollen tragen dann nur an einem zu kleinen Teil des Umfangs, wodurch die Last auf weniger Rollen verteilt wird und je tragender Rolle entsprechend höher ist. Eigentlich kann man das Spiel zwar nicht einstellen, aaber: Das Spiel wird ja durch den geammten Verbund -Lagerdeckel-Ankerblech-Achskörper- bestimmt. Wenn da was dicker ist als es soll, dann wird das Spiel größer/zu groß.
An der Achse meines ETs hatte ich auf einer Seite auch solche ausgeglühten Rollen. Man sah am Außenring des Lagers auch ganz gut, dass das Lager nur über einen kleinen Teil des Umfangs getragen hat und der Außenring in dem Bereich auch überhitzt war.
Und: Nach der Farbe des Schrumpfringes (und anderer Montagefehler) ist an dieser Seite auch schon mal "repariert" worden.


Könnte die Farbe des Schrumpfringes dafür sprechen, dass der schon mal abgezogen und wiederverwendet wurde?

Dann noch ein kleines Abenteuer auf dem Bremsenprüfstand der DEKRA.
Ich wurde ohne Termin zwischengeschoben und die Werte wahren vorne und hinten gut. Als ich dann eine offizielle Bescheinigung mit den Werten haben wollte, musste der dann nochmal drauf und die Werte auch notiert werden, da der Prüfer dachte, ich wolle es nur so mal wissen. Aber die Bescheinigung braucht mein "privater TÜV-Mann", damit er vor Ort die Abnahme machen kann.
Was nun aber passierte ist, dass bei der Eingabe der Fahrzeugdaten mit dem Zulässigen Gesamtgewicht, der Prüfer feststellte, dass die Werte der hinteren Bremsen doch nicht ok waren! Nur 45%! Hinten Links und rechts 250. Vorne links und rechts 400.

Dazu jetzt zwei Verdächtige:

1. Bremsbacken und Trommel zu alt/verschlissen. Die Beläge sind zwar noch ausreichend dich, aber bereits ein wenig rissig. Es zeiht sich längs ein Riss über die gesamte Länge. Die Bremstrommeln sind mit 253mm an der Verschleissgrenze. Beides werde ich neu kaufen.

2. Lastabhängiger Bremskraftregler hinten: Das wäre sehr ärgerlich! Aber es ist aus folgendem Grund wahrscheinlich: Beim Austausch der Bremsflüssigkeit war es nicht möglich den Bremskraftregler mit zu entlüften, da die Entlüftungsschraube festgerostet ist. Es war mir zu heikel da größere Kraft anzuwenden und möglicherweise die Schraube abzureißen.
Wie schlimm ist es wirklich, wenn alle anderen Stellen entlüftet und Flüssigkeit getauscht wurde, aber der Bereich des Bkr ausgelassen wurde?
Habe ich eine Möglichkeit ohne Spezialwerkzeug die Funktion des Bkr zu überprüfen?

Notfalls müsste ich den instandsetzen lassen. Habe dazu diese Anzeige gefunden. Hat das schon jemand bei dem gemacht oder sonst einen Tipp wo ich das günstig machen lassen könnte?

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... 1-223-4472

Die dritte Möglichkeit, dass die Grundeinstellung und Nachstellung falsch ist muss ich mal ausschließen, da ich die hinteren Bremsen wie Tiemo beschrieben hat, so nachgestellt habe, dass die Bremse an einem Punkt leicht schleift. Mehr wollte ich nicht geben, da ich befürchte, dass die Bremstrommel während der Fahrt zu heiß wird. Aber vielleicht war ich da zu vorsichtig?

Viele Grüße,

gilou
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