Zylinderkopfdichtung

Hier sollte alles rein was irgendwie direkt mit LT-Technik zu tun hat.
Also in erster Linie technische Fragen und Antworten, aber zum Beispiel auch Tips und Tricks,Technische Umbauten etc.
Gäste dürfen nur lesen. Registrierte Benutzer und LT-Freunde dürfen lesen, schreiben und Anhänge erstellen.

Zylinderkopfdichtung

Beitragvon Andik » Sonntag 5. Juni 2016, 16:39

Hallo,

gestern hat es meinen LT 35 (DW) erwischt und wir kamen mit dem ADAC nach hause.
Auf der Autobahn über 220 km keinerlei Auffälligkeiten festgestellt, bis wir auf einen Parkplatz gefahren sind. Im Stand kam heftiger weißer Rauch aus dem Auspuff. Bei der versuchsweisen Weiterfahrt keine Probleme - solange der Motor auf Drehzahl war. Nach etwa 5 km dann leichten Kühlmittelgeruch festgestellt und sofort beim nächsten Parkplatz runter (lt. Zeigerinstrument war die Temperatur leicht erhöht). Hab dann den Motordeckel abgenommen und "aufgepumpte" Kühlschläuche und leichten Wasserverlust festgestellt. Im Ausgleichsbehälter Luftblasenbildung. Klare Diagnose: Kompression im Kühlsystem ... Kopfdichtung oder ??? defekt. Hab dann den Druck aus dem Kühlsystem abgelassen. Als der ADAC nach einer guten Stunde eintraf, normaler Motorlauf - keine Rauchentwicklung. Wir wurden dann zur nächsten Werkstatt geschleppt und der LT abgeladen. Das weitere Procedere ... Mietwagen oder Fahrzeugrücktransport dauerte über 3 Stunden. Als wir dann den LT zum Heimtransport auf den LKW laden wollten, war mind. 1 Zylinder mit Wasser voll gelaufen. Nun hoffe ich, dass nur die Zylinderkopfdichtung hinüber ist. Bei unserem LT handelt es sich um einen 75 PS Diesel (DW 1987) - das gute Stück ist orig. 15000 km gelaufen (ex Feuerwehr). Werde in den nächsten Tagen den Zylinderkopf demontieren und schauen was passiert ist. Von meiner Zeit bei VN ist mir noch bekannt, dass ich auf die Anzahl der Kerben bzw. Löcher auf der Kopfdichtung achten muss. Natürlich baue ich auch neue Kopfschrauben ein. Zusätzlich benötige ich eine Ventildeckeldichtung und eine Auspuffdichtung. Der Zahnriemen mit Wasserpumpe etc. sowie den Wellendichtringen wurde von 10 Monaten erneuert.

Was für eine Zylinderkopfdichtung ist zu empfehlen ? Möchte nur das Beste einbauen. Wie ich im Internet gelesen habe, soll bei VW keine mehr erhältlich sein. Brauche ich weitere Teile ?
Hoffe nun, dass der Mangel nicht am Zylinderkopf liegt ... wie kann ich das prüfen ?

Viele Grüsse

Andreas
Mein Gold klimpert nicht - es glänzt in der Sonne und wiehert in der Nacht !
Benutzeravatar
Andik
 
Beiträge: 38
Registriert: Mittwoch 21. Januar 2015, 19:57
Wohnort: Lk. Ludwigsburg
Fahrzeug: VW LT 35 Diesel (DW) 1987 TSF Bachert Feuerwehr

Re: Zylinderkopfdichtung

Beitragvon Herbert Kozuschnik » Montag 6. Juni 2016, 08:55

Hi Andreas,

Hoffe nun, dass der Mangel nicht am Zylinderkopf liegt ... wie kann ich das prüfen ?
Mit einfachen Mitteln nur "augenscheinlich"..., aber:

Die ZKD ist ein schwaches Teil und geht bei Überhitzungen meistens als erstes defekt, die Frage ist: weshalb die Überhitzung?
Deshalb achte ich bei so ein Schaden bereits bei der Demontage auf jede Kleinigkeit achte, denn meiner Meinung nach geht eine ZKD nicht "einfach so" kaputt (klar, kann ein Vorschaden durch "einsatzbedingtes Fehlverhalten" da sein, - muss aber nicht).

Also beim Zerlegen:
Schlauchanschlüsse und Flansche genau ansehen ob nicht ein Wasserverlust da war
Kühlwasser (OK sind nur noch Reste da...) ansehen ob Fremdkörper etc. da
Beim lösen der Zylinderkopfschrauben darauf achten ob eine lose war
Wasserkanäle im Motor prüfen ob verstopft

Ich hatte mal (vor ca 2 Jahren) einen alten Jaguar mit defekter ZKD, da hatte der Besitzer, weil er nicht wusste was drinn war (und auch "etwas gutes" verwenden wollte), 2 verschiedene Kühlmittel verwendet. Die haben dann miteinander reagiert, eine "Sülze" gebildet und so die Kühlkanäle verstopft.

Nach dem Zerlegen
Dichtflächen an Zylinderkopf und Motor so wie die ZKD ansehen. Wenn hier eindeutig sichtbar ist wo das Wasser durch ist, würde ich mir um den Kopf erst mal keine all zu großen Sorgen machen. Klar, trotzdem den Kopf genau ansehen!
Dichtflächen am Kopf und Zylinderkopf auf planheit prüfen und ggf planen lassen. Für mich ist die max. zulässige "Unplanheit" 0,1mm, alles was darüber ist kommt zum planen.
Am Zylinderkopf besonders im Bereich des Wasserdurchbruchs auf "Auswaschungen" achten. Wenn die Vorhanden sind, muß der Kopf geplant werden, auch wenn sie weniger als 0,1mm tief sind. Auswaschungen sind kleinflächig, dadurch wird an diesen Stellen nicht genügend Druck auf die ZKD ausgeübt und der gleiche Schaden ist vorprogrammiert.

Ist es nötig Kopf und/oder Block planen zu lassen, muss auch die dicke der ZKD neu berechnet werden!
Gruß Herbert
(Bj 1956)

MultiMobil auf LT 31 TD
(Bj 1990, Motor DV 80Kw)
Benutzeravatar
Herbert Kozuschnik
 
Beiträge: 350
Registriert: Dienstag 20. März 2012, 10:11
Wohnort: 91575 Windsbach

Re: Zylinderkopfdichtung

Beitragvon tiemo » Dienstag 7. Juni 2016, 01:35

Hi ihr!

Herbert Kozuschnik hat geschrieben:Ist es nötig Kopf und/oder Block planen zu lassen, muss auch die dicke der ZKD neu berechnet werden!


Beim LT nur nach Planen des Blocks. Der Kopf bildet sowieso eine plane Fläche, daran ändert sich durch weiteres Planen nichts. Die Dichtung wird ja nur nach dem Kolbenüberstand ausgewählt, der ändert sich durch Planen des Zylinderkopfs nicht.

Gruß,
Tiemo
tiemo
 
Beiträge: 5130
Registriert: Freitag 6. August 2010, 09:01
Fahrzeug: 91er LT28 1S WOMO kurz

Re: Zylinderkopfdichtung

Beitragvon Herbert Kozuschnik » Dienstag 7. Juni 2016, 16:07

Hi Tiemo,
ja, hast recht.
Gruß Herbert
(Bj 1956)

MultiMobil auf LT 31 TD
(Bj 1990, Motor DV 80Kw)
Benutzeravatar
Herbert Kozuschnik
 
Beiträge: 350
Registriert: Dienstag 20. März 2012, 10:11
Wohnort: 91575 Windsbach


Zurück zu LT-Schrauberecke

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast