startprobleme lt 28...schon wieder

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startprobleme lt 28...schon wieder

Beitragvon Kasimir » Montag 11. April 2016, 18:42

hallo zusammen!
ich bin neu hier und seit kurzem besitzer eines lt 28, bj 86, 2,4 d. leider springt der gute seit ca. einem jahr nicht mehr an. seit 2 wochen bin ich nun dabei das problem wenigstens zu diagnostizieren und vermute nun, dass es an der einspritzpumpe liegt.

was ich bisher gemacht habe:

-tank und dieselfilter überbrückt und direkt aus einem kanister versucht zu fördern (mit separatem filter)
-leitungen überprüft um "luftziehen" auszuschließen
-vorhandene luft im system mit 2 vollen batterien versucht rauszupumpen (es ist noch die ein oder andere kleine luftblase zu sehen aber nach 3 minuten orgeln sollte er wohl trotzdem anspringen?)
-anlasser dreht mit hoher geschwindigkeit
-elab, also feder und zylinder vorrübergehend ausgebaut, um dauerhaften spritfluß zu gewährleisten
-glühkerzen sollen laut vorbesitzer in ordung sein, vorglührelais ist ok
-streifensicherungen sind ok
-habe die überwurfmuttern der einspritzleitungen zum motor abgenommen, komplett.
hier tropft es nur sehr spärlich raus; deshalb vermute ich dort das problem

also entweder scheint am innenleben der esp etwas nicht zu stimmen oder das hochdruckteil ist defekt. ist es möglich nur das hdt der esp auszubauen oder muss die komplette esp getauscht werden?
das wäre für mich als wenig versierten schrauber eine recht große herausforderung aber dann wohl unumgänglich...

ich freue mich über eure einschätzungen...

lg kasimir
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Re: startprobleme lt 28...schon wieder

Beitragvon schaettman » Montag 11. April 2016, 19:36

moin.Flügelzellenpumpe könnts sein, aber da du ja seit einem Jahr dabei bist, klebt die ... Motorkennbuchstabe wär gut, 2,4 d heisst wohl DW ? , kein Turbo ? PIT , ltpit hilf ;-)
Seit Oktober 1993 haben wir ihn ;-)
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Re: startprobleme lt 28...schon wieder

Beitragvon MrsRobinson » Dienstag 12. April 2016, 09:50

Hallo Kasimir!

Kasimir hat geschrieben:-leitungen überprüft um "luftziehen" auszuschließen
-vorhandene luft im system mit 2 vollen batterien versucht rauszupumpen (es ist noch die ein oder andere kleine luftblase zu sehen aber nach 3 minuten orgeln sollte er wohl trotzdem anspringen?)


Ich bin kein Profi, aber hatte bei meinem Motor auch lange und immer wieder Startprobleme. Habe ewig überall gesucht: Grund dafür war Luft im System, was man aber auch nicht an den Leitungen erkennen konnte (sind bei mir nicht transparent). Ich weiß, dass dann auch kein ewiges Orgeln die Luft rauspumpen kann und nur Entlüften hilft. Hast du das schonmal gemacht? Am Besten genau so, wie es in der VW-Anleitung steht und seeehr geduldig.
Als Luftzieher hat sich später der Vorfilter/Wasserabscheider herausgestellt, den ich dann ersetzen konnte. Nach langer Standzeit hilft bei mir, vor dem Starten mit der Diesel-Handpumpe etwas Druck aufzubauen.

Ein Versuch ist es vielleicht wert.
Liebe Grüße,
MrsRobinson
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Re: startprobleme lt 28...schon wieder

Beitragvon Hannes aus dem Westerwald » Dienstag 12. April 2016, 13:45

Hallo, diese Probleme hatte ich vor 3 Jahren auch.
Ich war mir sicher, irgendwo muß Luft rein kommen, nur wo? Rücklaufschläuche von den Düsen erneuert, durchsichtigen Rücklaufschlauch von der ESP erneuert und alle Kupferringe an der ESP erneuert, kein Erfolg! An der Einspritzpumpe waren auch kaum Leckagen zu sehen, maximal etwas "geschwitzt"
Dann las ich vom Einbau eines Rückschlagventils, was ich auch machte. Das Rückschlagventil ist allerdings nicht nötig, wenn alles dicht ist und nirgendwo Luft gezogen wird. Es bekämpft nur die Symtome! Aber das Rückschlagventil half mir bei der lokalisierung der Leckage. Sobald das Rückschlagventil eingebaut war, suppte es am Wellendichtring der Einspitzpumpe (am Nockenwellenrad) deutlich.
Dann gibt es 2 Möglichkeiten: entweder ESP ausbauen und komplett abdichten lassen, oder selbst nur den Wellendichtring (Kostenpunkt 9,60€ und 1-1,5 h Arbeit) bei eingebauter Einspritzpumpe zu tauschen. Das geht auch ohne Neueinstellung der ESP!
Meiner springt seit dem bei 0° ohne Vorglühen auf die 1. Umdrehung an. Ausbau, Abdichten und Einbau der Einspritzpumpe hätten in der Werkstatt locker 1.500€ gekostet.

Soltest Du den Wellendichtring als Undichtigkeit ausmachen, gebe ich dir gerne Tipps dazu. (die stehen auch im anderen Forum oder im PÖL Forum.
Gruß Hannes
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Re: startprobleme lt 28...schon wieder

Beitragvon Kasimir » Dienstag 12. April 2016, 16:35

hey, danke euch allen für eure antworten!
soweit ich weiß kann man meinen lt nicht manuell entlüften, das macht er wohl selbsttätig.
wasserabscheider ist momentan überbrückt. die luftblasen in der leitung, welche wohl durch das ab-, anmontieren der leitungen reinkamen verschwinden nach längerem orgeln. anfangs macht er anstalten loszulegen, aber nach ca 30 sek. hört man nur noch den anlasser drehen.
sprit wird wohl angesaugt, aber er findet den weg in den motor nicht. ich sehe auch keine undichtigkeiten an der esp.
obwohl die rücklaufschläuche der düsen dicht aussehen lohnt es sich wohl diese zu erneuern, dann kann man sie als fehlerquelle ausschließen...
schaettmans idee mit den flügelzellen der pumpe klingt aber einleuchtend, da durch die leitungen hinter der esp kaum diesel austritt.

ich habe die fahrzeugpapiere gerade nicht hier, deshalb kann ich die motorkennbuchstaben nicht ermitteln. ist aber kein turbo.

ich werde nochmal versuchen, andere fehlerquellen auszuschließen. falls dies nichts bringen sollte muss wohl eine neue esp her... weiß nur nicht ob ich mir den einbau und vor allem das einstellen zutraue... :shock:

liebe grüße
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Re: startprobleme lt 28...schon wieder

Beitragvon Hannes aus dem Westerwald » Dienstag 12. April 2016, 17:37

Hallo, auch ich konnte keine Undichtigkeit an der ESP feststellen. Auch konnte ich die Luftblasen im durchsichtigen Schlauch durch langes orgeln eliminieren.
Aber sobald ich den Motor abstellte, kamen die Luftblasen wieder. Merke: Auch dort, wo augenscheinlich kein oder kaum Diesel austritt, kann Luft eintreten (am Wellendichtring oder an den Rücklaufleitungen. Wenn es die Rücklaufleitungen nicht sind, mit Bremsenreiniger alles um den hinetern WEDI der ESP entfetten und trocken blasen. (nicht den Zahnriehmen mit Bremsenreiniger einsprühen) Diese Stelle auf geringste Feuchtigkeit beobachten!
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Re: startprobleme lt 28...schon wieder

Beitragvon syncromat » Dienstag 12. April 2016, 20:18

Springt er mit Startpilot an?
LG Frank

Ich bin nicht wie die anderen,ich bin SCHLIMMER!
Ab sofort mit einem Concorde 790 XR auf 96er Iveco Daily 2,8TD 122PS unterwegs.
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Re: startprobleme lt 28...schon wieder

Beitragvon MrsRobinson » Dienstag 12. April 2016, 22:11

Hallo Kasimir,

dass er sich zuerst so anhört, als würde er gleich anspringen, aber dann doch nichts tut, kenne ich auch...
Beim Anlassen könnte dich dazu eine zweite Person mit der Diesel-Handpumpe unterstützen. Bei mir funktionierte es nämlich mit Anlassen+Pumpen nach ein bisschen "Stottern". Startpilot hilft auch, allerdings musste ich manchmal, wenn sehr viel Luft drin war, auch dabei noch zusätzlich von Hand pumpen.

Ich drücke die Daumen, dass es nicht die ESP ist.
Gruß,
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Re: startprobleme lt 28...schon wieder

Beitragvon Kasimir » Dienstag 12. April 2016, 23:38

hey, vielleicht besteht ja noch hoffnung!

ich überprüfe den wedi jetzt nochmal genaustens auf lecks, vielleicht lässt sich was ausmachen. auch der tipp mit der handpumpe klingt sinnvoll, kann ich warscheinlich organisieren. ich komme leider erst am donnerstag wieder dazu...
er ist bisher leider nicht mal mit startpilot angesprungen, hat nur mal kurz gehustet und eine schwarze wolke rausgeblasen. --
so long...k
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Re: startprobleme lt 28...schon wieder

Beitragvon Mariner » Mittwoch 13. April 2016, 00:09

Moin Kasimir,

Eine Handpumpe kannst Du Dir von Land Rover nachrüsten - dort sind sie serienmäßig verbaut. Natürlich geht auch jede andere "dieselfeste" Handpumpe.

wie steht's mit dem Förderbeginn? Wenn der verstellt ist, springt Dein Bulli auch nicht an. Wenn der Anlasser "schnell" dreht (und das sollt er eigentlich nicht, da er gegen die Motorkompression und die Kompression der ESP arbeiten muss), könntest Du ein Problem mit mangelnder Motorkompression haben (Ventile, Kolbenringe) oder Deine ESP ist defekt. Ersteres solltest Du unbedingt checken (lassen), denn davon kannst Du abhängig machen, wie die weiteren Schritte sind (Kompression OK, dann ESP usw.)

Wenn Du schon viel "georgelt" hast und lediglich der Förderbeginn war verstellt, dann sind deine Zylinder jetzt voller Diesel, der sich nicht verflüchtigt wie Benzin.

In diesem Falle würde ich die Kraftstoffleitung zur ESP lösen, dann den Motor durchorgeln lassen, sodass der Diesel hinausgedrückt wird. Zum Schluss etwas Starterspray direkt über die Öffnung der Glühkerzen in die Zylinder, alles wieder zumachen und - korrekte Einstellung der Komponenten vorausgesetzt - nach manuellem Handpumpen, anlassen. ;)

Viel Erfolg!
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Re: startprobleme lt 28...schon wieder

Beitragvon tiemo » Mittwoch 13. April 2016, 09:36

Hallo !

Starterspray hat am Diesel nichts verloren!

Warum nicht?

Weil der Diesel ein Selbstzünder ist und reine Luft saugen soll.

Der Zündzeitpunkt wird nicht, wie beim Benziner, über einen Zündfunken festgelegt, sondern über den Einspritzbeginn. Das setzt voraus, dass Kraftstoff, und Starterspray ist ein Kraftstoff, auch eingespritzt und nicht über den Luftweg oder sonstwie eingesaugt oder in den Brennraum gebracht wird.
Wird dennoch Starterspray am Diesel verwendet, so zündet dieses völlig unkontrolliert und meist viel zu früh, wenn die Temperatur der Luftladung durch die Kompression die niedrige Zündtemperatur erreicht.
Meist läuft der Kolben dabei noch aufwärts oder ist im Totpunkt, sodass der Verbrennungsschlag den Motor rückwärts beschleunigt oder voll auf die Lager geht.
Dann kann im Extremfall der Motor rückwärts anlaufen, außerdem erzeugt man an den Lagern exorbitanten Verschleiß, da sich natürlich noch kein Schmierdruck aufgebaut hat.

Wenn ich einen Diesel mit Starterspray starten höre, bluten mir echt die Ohren, wie das hämmert.

Gruß,
Tiemo
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Re: startprobleme lt 28...schon wieder

Beitragvon Mariner » Mittwoch 13. April 2016, 09:56

Moin Tiemo,

ich stimme Dir prinzipiell vollkommen zu; Nach vielen Startversuchen gehe ich davon aus, dass die Kolbenböden vollkommen "dieselnaß" sind und das wird m. E. jeden weiteren Startversuch - auch bei korrekter Kompression und Einstellung der ESP - erheblich behindern. Starterspray ist ja enorm flüchtig; die Eingabe über die Zündkerzenbohrung soll der "Trockenlegung" der Kolbenböden dienen, nachdem der Großteil herausgedrückt ist.

Beste Grüße
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Re: startprobleme lt 28...schon wieder

Beitragvon tiemo » Mittwoch 13. April 2016, 10:12

Hallo Kasimir!

Kasimir hat geschrieben:leider springt der gute seit ca. einem jahr nicht mehr an.


Was ist denn vor einem Jahr passiert, dass er nicht mehr anspringt? War das plötzlich, oder sprang er immer schlechter an?

Nach deinen Ausführungen sind Batterie und Anlasser als Fehlerquelle auszuschließen.

Kasimir hat geschrieben:-vorhandene luft im system mit 2 vollen batterien versucht rauszupumpen (es ist noch die ein oder andere kleine luftblase zu sehen aber nach 3 minuten orgeln sollte er wohl trotzdem anspringen?)


Schonender für Fahrzeug und Besitzer ist es, die ESP kurz zu öffnen (OUT-Schraube) und manuell zu befüllen und schnell wieder zu verschließen, bevor alles wieder weg ist.. Apropos OUT-Schraube: Wenn die zugesetzt ist (es ist ein kleiner Filter eingebaut), dann kann die ESP keine Luft loswerden, weil der Rücklauf blockiert ist. Da ist Reinigen angesagt.


Kasimir hat geschrieben:-glühkerzen sollen laut vorbesitzer in ordung sein, vorglührelais ist ok
-streifensicherungen sind ok


Vorbesitzer sind oft keine verlässlichen Informationsquellen. Streifensicherungen können von einem Moment zum nächsten defekt gehen, das sieht man oft erst beim Losschrauben auf einer Seite.
Kommt denn Spannung an den Kerzen an (direkt am Anschluss gegen Motorblock messen, Prüflampe reicht)?
Lass den Glühstrom messen, oder miss ihn selbst. Sollten beim EInschalten der Zündung 100A sein, die dann innerhalb von Sekunden auf 70A zurückgehen.

Kasimir hat geschrieben:-habe die überwurfmuttern der einspritzleitungen zum motor abgenommen, komplett.
hier tropft es nur sehr spärlich raus; deshalb vermute ich dort das problem


Dort kommt Diesel, also wird gefördert. Klar kommt bei Anlasserdrehzahl dort nicht viel, das sind ja immer nur paar mg, die eingespritzt werden sollen.
Kommt auch was aus dem Auspuff? Weißer Nebel, der nach Diesel riecht? Grauer Qualm, der fürchterlich riecht?
Die Vorschreiber haben ja schon geschrieben, dass möglicherweise die ESP nach einem Jahr innen verharzt ist, da glaube ich aber nicht dran, weil vor einem Jahr der Fehler ja auch schon bestanden hat.
Aber es könnte der Förderbeginn so verstellt sein, zB. durch Überspringen des Zahnriemens um einen Zahn, dass der Motor kalt nicht startet.

Kasimir hat geschrieben:also entweder scheint am innenleben der esp etwas nicht zu stimmen oder das hochdruckteil ist defekt. ist es möglich nur das hdt der esp auszubauen oder muss die komplette esp getauscht werden?
das wäre für mich als wenig versierten schrauber eine recht große herausforderung aber dann wohl unumgänglich...


Für jemanden mit viel ESP-Erfahrung ist da viel möglich, aber nicht für dich. Außerdem fördert die ESP ja.

Checke erst die Elektrik, dann den Förderbeginn.
ZB. mit einem Starthilfekabel (nur eine Leitung verwenden) direkt zur Kupferschiene der Glühkerzen Spannung direkt auf diese geben und dann probieren (Aber keinen Kurzen bauen!)
Und den Motor über den Anlasserzahnkranz auf den OT stellen und kontrollieren, dass die Markierung am ESP-Riemenrad der Kerbe am Befestigungsflansch der ESP (nicht der Konsole!) recht genau gegenüber steht (Lineal drüber legen, muss fast rechtwinklig stehen) Wenn dagegen eine Marke einen Zahn neben der anderen steht, ist das was nicht in Ordnung.

Zur Vorglühanlage:

http://www.lt-forum.de/dokuwiki/doku.php?id=start:reparaturtips:vorgluehanlage

Zum oberen Totpunkt:

http://www.lt-forum.de/dokuwiki/doku.php?id=start:reparaturtips:ot_finden

Zum Förderbeginn und den Kerben:

http://www.lt-forum.de/dokuwiki/lib/exe/fetch.php?media=reparaturtips:zrw.pdf, Seite 4

Aus welcher Ecke kommst du denn eigentlich, wohnt da jemand Versiertes in der Nähe, der mal gucken könnte?

Gruß,
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Re: startprobleme lt 28...schon wieder

Beitragvon Mariner » Mittwoch 13. April 2016, 11:35

Zu guter Letzt - was sicherlich auch einer Überprüfung bedarf, sind die Injektoren! Wenn oben zwar über die ESP eingefördert wird, die Injektoren aber unten verkokt sind (und das passiert bei so ziemlich allen Dieselfahrzeugen über die Jahre), dann geht der Kraftstoff nicht in die Brennkammer, sondern sauber in den Rücklauf. Wo nichts ankommt kann folglich auch nichts verbrennen.

Ich teste das immer mit Bremsenreiniger wie folgt:

Injektor ausbauen
Einspritzdüse unten unter "klinisch sauberen" Bedingungen abschrauben - VORSICHT - da darf nichts unkontrolliert herausfallen (Magnetplättchen, Stift) - eine saubere Arbeitsumgebung ist Pflicht!
Stift aus der Düse ziehen
Bremsenreiniger in die Düse sprühen und analysieren, ob am Ende der Düse auch etwas herauskommt - im Regelfall müssten es 5 einzelne Abspritzstrahle sein. Bei 4 funktionierenden läuft der Motor meistens auch noch, ab 3 wird es schwierig, weil zu wenig eingespritzt wird.

Wenn das Spritzbild nicht passt hilft nur penibel reinigen und mit Druckluft durchblasen; Dabei darf nichts (Staub, Sand, etc) in die Einspritzdüse gelangen!

Am Ende muss die Düse exakt so wieder zusammengebaut werden, wie sie sich vor der Demontage befunden hat.

Grüße
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Re: startprobleme lt 28...schon wieder

Beitragvon tiemo » Mittwoch 13. April 2016, 12:30

Hallo Tille!

Mariner hat geschrieben:Bremsenreiniger in die Düse sprühen und analysieren, ob am Ende der Düse auch etwas herauskommt - im Regelfall müssten es 5 einzelne Abspritzstrahle sein. Bei 4 funktionierenden läuft der Motor meistens auch noch, ab 3 wird es schwierig, weil zu wenig eingespritzt wird.


So kann man das bei Sitzlochdüsen machen, der LT mit Wirbelkammerdiesel hat aber Zapfendüsen. Deren Durchgängigkeit kann man nur mit dem Düsentester oder an einer ESP (mit den entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen gegen den Hhochdruckstrahl!) testen. Allerdings sind die auch im verkokten Zustand meist durchgängig, eher zu viel als zu wenig ;-)

Mariner hat geschrieben:Wenn das Spritzbild nicht passt hilft nur penibel reinigen und mit Druckluft durchblasen; Dabei darf nichts (Staub, Sand, etc) in die Einspritzdüse gelangen!


Das bringt bei Zapfendüsen meist nicht viel, und wenn man sie schon auseinander hat, erneuert man am besten gleich die Düseneinsätze.

Gruß,
Tiemo
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Re: startprobleme lt 28...schon wieder

Beitragvon Mariner » Mittwoch 13. April 2016, 12:46

Wieder was gelernt :-)
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Re: startprobleme lt 28...schon wieder

Beitragvon Kasimir » Mittwoch 13. April 2016, 14:29

grüßt euch!

mir gehört der lt erst seit 2 wochen. ich habe ihn mit allen macken für sehr schmales geld übernommen und versuche nun mein glück.
der vorbesitzer, auch kein schrauber, meinte der lt hatte vor ca. einem jahr startprobleme, welche aber durch überbrücken des tanks erstmal behoben werden konnten (diesel wurde aus einem kanister hinter dem fahrersitz bereitgestellt). die karre lief dann wohl erstmal ganz gut. nach etwa 6 wochen standzeit sprang sie dann gar nicht mehr an.
ein kfzler hat wohl schon mal drübergeschaut und z.b. die glühkerzen überprüft; im endeffekt, wohl auch wegen zeitmangel, aber nicht die ursache finden können.
der plastikkanister ist immernoch in betrieb.

der filter der OUT-Schraube ist frei, diesel wird über den rücklauf rausgepumpt.
die streifensicherungen hab ich losgeschraubt, aber ich konnte keine beschädigung erkennen.

ich werde die glühkerzen nach deiner beschreibung überprüfen um sicherzugehen.

aus dem auspuff kommt zeitweise mal eine schwarze wolke aber das ist kein dauerzustand.
was mich irritiert ist rauch (ich glaube kein dampf) aus dem ölbehälter, also wenn man den öldeckel abnimmt. ist das zwangsläufig negativ zu werten?

ich hoffe ich schaffe es morgen zeitlich diese dinge zu überprüfen, dann geb ich rückmeldung.

ich danke euch für eure mühen! :doppel_top:

ps.: ich wohne in tübingen...
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Re: startprobleme lt 28...schon wieder

Beitragvon Mariner » Mittwoch 13. April 2016, 15:27

Rauch aus dem Öleinfüllstutzen beim Anlassen? Wenn der "Rauch" nach Diesel riecht, dann klingt mir das mir aber sehr nach undichten Ventilen, zumindest aber einem undichten Ventil und/oder undichten Ventilschaftdichtungen. Wenn er auf diesem Zylinder keinen oder zu wenig Druck aufbaut, dann springt er auch nicht an.

Ich empfehle Dir, unbedingt einmal die Steuerzeiten zu überprüfen - gut möglich, dass der Zahnriemen "damals" ein oder zwei Zähne übersprungen ist und deswegen

a) im besten Fall die Steuerzeiten nicht mehr stimmen
b) im schlechtesten Fall das ein oder andere Ventil auf dem Kolbenboden aufgesetzt hat und verbogen ist.

Bin mal gespannt was Tiemo sag.

Grüße
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Re: startprobleme lt 28...schon wieder

Beitragvon tiemo » Donnerstag 14. April 2016, 11:31

Hallo Kasimir!

Wahrscheinlich hat der Bus dann gleich mehrere Probleme. Das Luftproblem ist ja klar, wenn er über Kanister betrieben wird. Problem, wenn das eine Dauerlösung wird, ist, dass der Kraftstoff ungefiltert in die ESP geht. Da könnte also Dreck reingekommen sein.
Aber immerhin fördert er aus dem Rücklauf. Das bedeutet, dass die Flügelzellenpumpe arbeitet. Wie gut, weiß man nicht, aber zum Anspringen müsste es dann reichen. Leichte Probleme mit der Förderleistung machen sich hier eher bei Volllastbetrieb bemerkbar.

Dass er zeitweise schwarz raucht, bedeutet, dass er prinzipiell schon zündet, aber nicht genug Diesel bekommt, oder dass nur zu wenige Zylinder fürs Anspringen arbeiten.
Das kann jetzt wieder am Förderbeginn liegen, oder an Dreck und Korrosion in der ESP. Aber auch daran, dass vielleicht nicht alle Glühkerzen arbeiten.

Es bleibt also bei den durchzuführenden "Grobtests": Strom messen beim Vorglühen und grobe Kontrolle des Förderbeginns mit der OT-Marke an Schwungrad und ESP. Man kann den Kanister noch erhöhen, sodass das Diesel besser von alleine in die ESP fließt.

Zum Dampf aus dem Öldeckel:
Bei einem alten Motor ist es mehr oder weniger normal, dass dort etwas Nebel im Betrieb aufsteigt. Dass dieser Motor schon beim Startversuch dampft, könnte auf eine defekte Zylinderkopfdichtung hindeuten. Um mehr sagen zu können, müsste man mal einen Kompressionstest machen.

Gruß,
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