Hallo Robert!
Robert Sommer hat geschrieben:Wieviel "Misshandlung" vertragen denn die Schläuche so nach 360.000km/27Jahren? Respektive ersetzt man die irgendwann mal prophylaktisch, oder auch erst bei Problemas/nachgewiesener Porösität?
Tja, das halten sie hoffentlich aus - wenn nicht, dann hättest du sowieso nicht mehr lange Spaß daran gehabt. Prophylaktisch ersetzen ist nicht nötig, es sei denn, man sieht irgendwo, dass sie zerfallen. Allerdings bekommt man sie kaum noch, und die Ersatzteile haben die letzten 20 Jahre zwar nicht unter der Motorhaube verbracht, aber irgendwo im Lager. Neuproduktion wird es da nicht geben, und wenn man Ersatz braucht, kann es sein, dass man stückeln muss.
Schützen kann man seine alten Schläuche, indem man darauf achtet, dass kein Öl im kühlwasser ist und auch nicht von außen auf die Schläuche gelangt, das lässt sie nämlich quellen.
Robert Sommer hat geschrieben:Apropos Düsen: wann weiß ich, dass ich die wechseln sollte? Hab mir vor zwei Jahren mal bei Dieselsend ein Angebot geholt, mir dann aber nur die Druckleitungen schicken lassen. Auch hier: Prophylaxe, oder pü?
Wenn der Motor unauffällig läuft, würde ich die Düsen bei Gelegenheit testen, wenn es sowieso günstig ist, sie herauszunehmen, zB. bei einem Zahnriemenwechsel, um den Motor leichter durchdrehen zu können. Danach mit neuen Flammscheiben und ggf. neuer Leckölverschlauchung wieder rein, wenn alles ok ist (Öffnungsdruck, Strahlbild, Schnarrprobe, Tropftest).
Robert Sommer hat geschrieben:Abdeckung gibt's auf der Seite gar nicht. Die Ritzen am Riemen hab ich schonmal bearbeitet. Ging ganz klein los, Exzess mit Teppichmesser sehr fein abgeschnitten. Tendenz: wird schlimmer. Wie prüft man die Flucht der Räder? Sollte man den Riemen denn dann nicht auch wechseln, selbst wenn die Pumpe dranbliebe, weil korrekt angeschraubt?
Irgendwas muss doch da los sein, von selbst gehen die Riemen nicht einfach so schnell kaputt? Viele hintere Zahnriemen "überleben" ja mehrere Wechsel des wirkich sicherheitsrelevanten vorderen Riemens. Wenn der Zerfall weiter geht, würde ich den Riemen dann halt tauschen. Dann muss aber natürlich die Riemenspannung und der Förderbeginn neu eingestellt werden, damit der Motor vernünftig läuft.
Die Flucht der Riemenscheiben ist eigentlich gegeben, wenn die Konsole ohne eingeklemmten Dreck mit dem vorgeschriebenen Moment am Motor, und die ESP ebenso mit allen 4 Schrauben an der Konsole befestigt ist. Das sind so massive Teile, dass man nicht davon ausgehen muss, dass da was verbogen sein könnte, wenn nicht gerade der Motor in der Werkstatt vom Kran gefallen ist. Selbst dann reißen die Gussteile eher als dass sich eine nennenswerte Verformung ergibt.
Guck mal, ob alle Schrauben dran und fest sind. Und schau vielleicht mal, ob in deiner Motorhaube sich vielleicht was gelöst hat, das in den Riementrieb geraten sein könnte. Die Riemenabdeckung hat schon einen Sinn, ich würde mir an deiner Stelle wieder eine besorgen. Demnächst hast du ja zwei Motoren, an dem anderen ist sicher eine dran, und die passt auch beim Turbodiesel.
Robert Sommer hat geschrieben:Und dafür gibt es diese Kupferring-Dichtsets (schonmal in 'nem anderen Thread gelesen)?
Ja, die Kupfferringe sind für die obere Leitung, den Ölvorlauf. Der Rücklauf hat eine Papierdichtung am Lader. Allerdings, so vergammelt, wie das da aussieht, würde ich dem Lader mal ein paar neue Ölleitungen zukommen lassen. Die werden im Betrieb von über 100°C heißem Öl durchflossen, und wenn der Zulaufschlauch zu quillt, dann ist der Lader hin. Wenn der Ablaufschlauch zuquillt, dann beginnt der Lader Öl zu fressen, weil sich im Innern mehr Öldruck aufbaut, als die Dichtungen vertragen. Normal kommt man da ja superbescheiden hin, aber du hast den Motor ja dann auf dem Präsentierteller...
Die neuen Ölleitungen müssen auch wieder gute Qualität sein. Keine Ahnung, ob VW sowas noch hat. Hydraulikfirmen können dir welche anfertigen, aber du musst drauf achten, dass hitzefeste Schläuche verwendet werden. Die normalerweise verwendeten Schläuche sind zwar super hochdruckfest, aber selten sonderlich temperaturfest. Wenn so ein Schlauch platzt, liegt dein Öl auf der Straße, und du vielleicht im Graben, wenn es in einer Kurve noch unter die Hinterräder gekommen ist. Und wir brauchen hier ja jeden LT-Fahrer

Nach Arbeiten an der Ölversorgung den Lader immer erst durch die Öffnung der Vorlaufleitung mit sauberem Öl befüllen.
Gruß,
Tiemo