Hallo Yannik und Jessie!
Sucht mal nach "Rost" und "Falzrost", da gibt es hier mehrere informtive Threads inzwischen. ZB. diesen hier:
http://www.lt-freunde.de/forum/viewtopic.php?f=99&t=14284.
Quintessenz:
Es ist immer wichtig, von innen, wo der Rost herkommt, nach außen zu arbeiten. Edit: Verwendung von Fetten zur Konservierung natürlich erst ganz am Ende aller Arbeiten, denn wo das Fett ist, haftet sonst nichts mehr...
Es ist sinnvoll, diese Dinge selbst anzugehen. Es ist Drecksarbeit, die in Werkstätten unverhältnismäßig teuer ist.
Es ist sinnvoll, sowas im Sommer zu machen, da ist weniger Feuchtigkeit im Auto und die Lacke u.ä. trocknen in vernünftiger Zeit auch draußen.
Im Unterbodenbereich und innen immer mit Pinsel arbeiten, nicht spritzen oder rollen (letzteres ist aus Platzgründen hier eh fast unmöglich), mit dem Pinsel wird die Farbe besser in die Poren "einmassiert", beim Spritzen bilden sie eine Blase darüber.
Im Unterbdenbereich eher mit einer schlagzähen als mit einer harten (und damit spröden) Farbe arbeiten. Ich stehe da momentan auf Brantho Korrux 3-in-1, auch für Fahrwerksteile wie Federn etc.
Innen unbedingt nach den Lack- und Abdichtarbeiten mit dauerflüssigen Konservierungsmitteln (Fluid Film, Mike Sanders etc. ) arbeiten.
Spalte mit MS-Polymer schließen.
Keinen Polyesterspachtel verwenden, hygroskopisch. Es dringt fast immer Wasser ein und bringt das Zeugs zum Abplatzen. Epoxy-Spachtel kostet mehr, härtet langsamer, ist schwieriger zu verarbeiten; das ist es aber wirklich wert!
Wenn man nicht selbst schweißen kann, schleifen, bis das Loch da ist, das Loch "im Gesunden" heraustrennen und Wagen dann zum Schweißen geben (ohne Inneneinrichtung und Dämmung, wegen Brandgefahr). Evt. Blechflicken vorbereiten.
Besser, als mit der Rolle zu lacken finde ich die Verwendung einer elektrischen Spritzpistole, wenn man keinen Kompressor hat. Aber nicht Opas olles Hochdruckding ("Airless"), sondern zB. Wagner 550 o.ä.
Zum Hammerite:
Mit Hammerite habe ich auch schon gearbeitet, ich habe einen kompletten T4 ca. 2006 damit lackiert, in einem aus Silber und Blau selbst gemischten Metallic. Damals war ich durch Langzeitstudium ausgeblutet und hatte kein Geld

. Sah zunächst auch ziemlich gut aus, und der Lack hat seine Haltbarkeit bei Rempeleien auch bewiesen. Aber: Die Schwierigkeiten gab es schon bei der Verarbeitung. Hammerite haftet kaum auf altem Autolack, es ist für blankes Metall mit leichtem Rost gedacht. Daher hatte ich oft auch nach sorgfältigem Anschleifen das Problem, dass das Hammerite mit dem Abziehen von Abklebungen wieder mit abgezogen wurde. Es kam auch vor, dass schon beim Spritzen ersichtlich wurde, dass der Lack nicht angenommen wurde. An Stellen im Unterbodenbereich, wo ich Hammerite mit dem Pinsel, gerne auch etwas dicker, aufgetragen habe, hat er sich an Stellen, wo noch alter Lack war, wieder abgeschält. Außerdem wurde es unter dem Einfluss von Sonnenlicht relativ schnell matt und verwittert. Jetzt, nach 10 Jahren Laternenparken, war der Lack so unansehnlich geworden, dass ich erneut lackiert habe (auch, weil diverse Dellen hinzugekommen waren).
Diesmal habe ich aufgrund der Erfahrungen mit Hammerite mit Branths Robustlack lackiert, mal sehen - also, ich kann Hammerite, genau wie übrigens der Hersteller, für Verwendung am KFZ, NICHT empfehlen, höchstens als Notlösung, wenn sonst nichts im Haus ist...
Die Stellen, die ich damals nicht penibelst von innen entrostet und konserviert hatte, waren inzwischen an mehreren kleinen Stellen unter dem Lack "durch", die Zopfbürste hinterließ Löcher. Das kann man allerdings nicht dem Hammerite anlasten, das lag an meiner mangelhaften Konservierung zB. von Falznähten von innen. Die sind ja auch wirklich nicht gerade gut zugänglich. Es waren alles Stellen, wo schon der Vorbesitzer durch Werkstätten Blechschäden beseitigen lassen hatte, ich habe dann beim Nacharbeiten teilweise noch Scherben der Verglasung in den Holmen gefunden. Von innen war da nichts gemacht worden, typisch Werkstatt.
Gruß,
Tiemo