Ölschlamm vom feinsten

Hier sollte alles rein was irgendwie direkt mit LT-Technik zu tun hat.
Also in erster Linie technische Fragen und Antworten, aber zum Beispiel auch Tips und Tricks,Technische Umbauten etc.
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Ölschlamm vom feinsten

Beitragvon Guido » Sonntag 20. Dezember 2015, 21:06

Hallo Gemeinde,

nachdem sich das allmorgentliche Öldruck-Aufbauen immer etwas zäher gestaltete, habe ich heute einen Ölwechsel machen wollen, obwohl das Zeug erst ca. 1500km drin war. Ich hatte den Filter unter Verdacht, mit dem zu spät zur Arbeit erscheinenden Öldruck zu interagieren. Der Blick, als ich die Ölablassschraube heraus drehte und kein Tropfen Öl heraus kam, war sicherlich ungefähr so: :-o
Sprach- und ratlos verweilte ich für ein paar Minuten unterm LT. Als ich darüber nachdachte, wie es sein kann, dass das Ding völlig leer schein, obwohl ich Öl am Peilstab hatte, tropfte der erste Schlammbrocken in die Ablasswanne. Dann ein zweiter, ein paar Tropfen Öl, dann wieder Schlamm. Zuerst dachte ich, wenn die Hand voll Schlamm raus ist, kommt der Rest bestimmt hinterher. Fehlanzeige, Schlamm ohne Ende. Ich hatte den Motor zuvor nicht wirklich warm gefahren, da der Öldruck nicht wirklich stand.
Nach ca. einer Stunde und ca. 2,5 Liter Schlamm war Ende. Mit einem Kabelbinder versuchte ich, das zähe Zeug aus dem Loch zu porkeln, immer noch hoffend, dass 'der Stopfen' bald raus war. Nix zu machen. Ich opferte das frische Öl, um wieder den Minimum-Ölstand zu erreichen. Auf die Autobahn und mit sage und Schreibe 104 km/h flog ich tief. Noch nie habe ich diese Geschwindigkeit über eine längere Strecke beibehalten. Nach ca. 90km habe ich dann die Ablassschraube zum weiten mal an diesem Tag heraus gedreht. Das Zeug war flüssig wie Wasser. Filter raus und erst mal leer laufen lassen.
Jetzt die Frage des Tages:
Kann der Schlamm durch die Kurzsrecken-Fahrten kommen?
Da sich im Öldeckel kein Schlamm abgesetzt hatte und sich auch das Kühlwasser dort befand, wo ich es zum letzten mal gesehen hatte, kann ich eine undichte ZK-Dichtung ausschließen.
Kann es an zu altem Öl liegen?
Kann man auch teilsynthetisches Öl verwenden? (Damit es nicht mehr verschlammt)
Zum Jahresende Fragen über Fragen...

Allen ein frohes Weihnachtsfest und 'nen guten Rutsch!!!
Guido
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Re: Ölschlamm vom feinsten

Beitragvon Axelnordsee » Sonntag 20. Dezember 2015, 21:41

Bei einem intakten Motor kann es an Kurzstrecken liegen. Warum ölwechsel im nicht warmen Zustand ich würde ihn warm fahren und dann ablassen musst aber auch nicht 90 km warm fahren.... jetzt würde ich zur Sicherheit den Ölwechsel in kurzer Zeit wiederholen.. man kann auch Öl testen bzw testen lassen.. aber das werden dann die Motorspezies mitteilen.. Altöl durch Filter etc..
GRUSS Axel
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Ölschlamm von welchem Öl ?

Beitragvon LockX » Sonntag 20. Dezember 2015, 21:50

Hallo, Guido!

Zur Beantwortung erforderlich sind mindestens die Angaben

1. Motor = ? (vermutlich Turbodiesel, wegen "Karmann EZ 86, 102 PS")
2. Bisheriges Öl = ? (Hersteller und Typ)
3. Fahrstrecke = 1500 km ("Zeug erst ca. 1500 km drin")
4. Nutzungsdauer = ?
5. Nutzungsart = ? (präzisiere Deine "Kurzs[t]recken-Fahrten")
6. Ölfilter zuvor gewechselt = Ja / Nein ? (z.B. wegen Mischung mit "Altöl")
7. Temperatur beim "Schlammwechsel" = ca. ? oder Betriebszustand = ? (z.B. warmgefahren 20 km Autobahn)
8. Ölschlamm noch vorhanden = Ja / Nein ? (für etwaige Untersuchung)

Gruß
Manfred

PS: "längere Strecke ... ca. 90 km" = mutig !
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Re: Ölschlamm vom feinsten

Beitragvon Mariner » Montag 21. Dezember 2015, 00:02

Moin Guido,

von Ölschlamm in der von Dir beschriebenen Menge bei einem noch fahrenden Fahrzeug höre ich offen gestanden auch zum ersten mal. Ein Grund, neben zuvor nicht eingehaltenen Ölwechselintervallen, billigem Öl und dem Versäumnis, den Ölfilter auch zu wechseln ist häufig Wasser ein Problem. Das muss nicht, wie schon von Dir angemerkt, aus dem Kühlmittelkreislauf kommen, - gerade im Kurzstreckenbetrieb entsteht eine ganze Menge Kondenswasser, welches das Öl versulzen lässt. Da der Motor nich lang genug auf Betriebstemperatur fährt, hat das Kondenswasser auch keine Gelegenheit zu verdunsten und so mehrt es sich quasi mit jeder Fahrt.

Ich würde Dir in jedem Fall empfehlen, die Ölwanne einmal abzubauen und gründlich zu reinigen. Viel wichtiger dabei ist allerdings, den Ölsaugrüssel abzubauen und insbesondere das Netz am Rüsselende penibel zu reinigen, denn dass ist nach Deiner Ölschlammgeschichte mit Sicherheit verstopft. Da bringt Dir der beste Ölwechsel nichts, wenn das Öl nicht durch das Sieb und den Rüssel in den Motor gelangt!

Viel Erfolg!
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Re: Ölschlamm vom feinsten

Beitragvon j.b.k » Montag 21. Dezember 2015, 00:11

Moin,
wenn Wasser im Öl sein sollte sieht das Öl immer caramel mäßig aus. Hier mal ein Bild dazu:
Dateianhänge
Bernd 36.JPG
Bernd 36.JPG (61.97 KiB) 10614-mal betrachtet
Bernd 29.JPG
Bernd 29.JPG (61.9 KiB) 10614-mal betrachtet
Bernd 2.JPG
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Gruß Hannes
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Re: Ölschlamm vom feinsten

Beitragvon Mariner » Montag 21. Dezember 2015, 09:50

Yes, die gute Capuccino-Suppe :grin:

...aber ich kann mir nicht vorstellen, dass auch so große Wassergebinde einen Ölschlamm in der Menge produzieren - klingt eher wie ein "falsches" Additiv, dass das Öl fast in Gänze zum gelieren bringt.

Ein Photo von dem Zeug, dass da aus der Ölwanne geplumpst ist, wäre ganz gut.
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Re: Ölschlamm vom feinsten

Beitragvon Herbert Kozuschnik » Montag 21. Dezember 2015, 09:57

Guten Morgen Guido,
ich schließe mich zu 95% Mariners Meinung zu Ursache und Reparatur an.
Die -5% sind wegen "billiges Öl"... ich fahre seit 40 Jahren in allen Autos kein teueres, wechsle aber dafür in kürzeren Intervallen als vorgeschrieben und IMMER mit Filter. ;-) ;-)
Gruß Herbert
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Re: Ölschlamm vom feinsten

Beitragvon Mariner » Montag 21. Dezember 2015, 10:07

Herbert Kozuschnik hat geschrieben:Guten Morgen Guido,
ich schließe mich zu 95% Mariners Meinung zu Ursache und Reparatur an.
Die -5% sind wegen "billiges Öl"... ich fahre seit 40 Jahren in allen Autos kein teueres, wechsle aber dafür in kürzeren Intervallen als vorgeschrieben und IMMER mit Filter. ;-) ;-)


Und die 5% gebe ich Herbert recht! Mit "billig" meine ich weniger den Preis, sondern die Zusammensetzung des Öls und die Neigung zur Ölschlammbildung. ;-)
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Re: Ölschlamm vom feinsten

Beitragvon Guido » Montag 21. Dezember 2015, 18:11

Hallo Gemeinde,

hab da mal ein Video gemacht:

https://youtu.be/0pIsfkMjiZw

Es ist ein '86er, DV, Turbodiesel,
vor ca. 2500km neuer ZK,
vor ca. 1500km Ölwechsel, seit dem Kurzstrecke, täglich 2x 7km. (Natürlich mit Filter)
Seit ca. 4 Wochen mit Motorvorwärmung von Defa,
Temperatur des Schlamms, eher kalt, wegen Öldruck...
Beim zweiten Ölwechsel gestern, wie gesagt, flüssig wie Wasser!

Das Öl: Ravenol, 15W40, mineralisches Motoröl.
Bei der letzten Füllung war das Öl neu, da ich ja schon den zweiten Ölwechsel nach dem ZK-Tausch gemacht habe. Soviel hatte ich nicht auf Lager ;-)
Keine Verfärbung des Öls, keine Ablagerung im Deckel, alles wie immer, nur das Öl halt nicht.

Welches Öl könnt Ihr empfehlen? (Bezug auf (doofe) Nutzungsart, Kurzstrecke)

Gruß
Guido
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Re: Ölschlamm vom feinsten

Beitragvon audiraudies » Montag 21. Dezember 2015, 22:13

Moinsens,
einfach mal billigstes 10W40 aussm Baumarkt und Ölschlammspülung reinfüllen und nach Anweisung auf der Packung "einwirken" lassen.
Dann schön heiss ablassen. Evtl. mit neuem Öl wiederholen.
Jeden Tag 2 Mal 7 Km zu fahren ist ja extreme Kurzstrecke. Da wird der große Motor ja nie richtig warm und leidet.
Ich würde das meinem Schatz nicht antun.
Gruß
Stefan
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Warmwasser-Standheizung

Beitragvon LockX » Dienstag 22. Dezember 2015, 10:27

audiraudies hat geschrieben:Jeden Tag 2 Mal 7 Km zu fahren ist ja extreme Kurzstrecke. Da wird der große Motor ja nie richtig warm und leidet.

Warm ist der Motor schon beim Start - mit einer Warmwasser-Standheizung. Diese ist viel billiger als ein zusätzliches Zweit- bzw. Erst-Fahrzeug.

Mein LT hat eine (noch eingebaute, also prüfbare) "Eberspächer Hydronic D4W SC", die ich mit allem LT-Einbauzubehör für 300,- € zum Ausbau anbot und anbiete.
Der LT fährt oder steht im Raum Berlin.

Gruß
Manfred

PS:
Guido hat geschrieben:Seit ca. 4 Wochen mit Motorvorwärmung von Defa.

Welche Leistung hat denn diese elektrische Standheizung? Und welche Kühlwasseranzeige ergibt sie beim Start?
Meine "D4W" heizt mit "D"=Diesel und "4"=4 kW das "W"=Wasser. Die Kühlwasseranzeige würde ich bei Bedarf ermitteln.
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Elektrische Standheizung: Leistung = ?

Beitragvon LockX » Dienstag 22. Dezember 2015, 10:59

Welche Leistung hat denn diese elektrische Standheizung?

Hersteller-WebSite ist http://www.defa.com. Diese zeigt viele mechanische Bauformen, nennt aber bei keiner Bauform die Heizleistung, z.B. "bis zu x,y kW".
Das erfordert ein konkretes Beispiel: Mercedes-Benz E 250 D ab Bj. 1995 -> Motorwärmer 411 265 -> Heizleistung 0,6 kW -> lächerlich wenig.
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Re: Ölschlamm vom feinsten

Beitragvon Mariner » Mittwoch 23. Dezember 2015, 10:01

Moin Guido,

kurz vor Weihnachten noch einmal ganz kurz;

So viel Schlamm wie in dem von Dir gezeigten Video habe ich nur einmal gesehen und zwar bei einem Getriebe. Dort hatte jemand ein "Öl-Stopp"-Additiv eingefüllt um das leckende Getriebe abzudichten und am Ende kamen auch die "Brocken" raus. Diese Art der Additive lassen das Öl in Verbindung mit Sauerstoff zu einer art "Gel" legieren und sollen damit die undichten Stellen abdichten. Da sich der Sauerstoff aber auch innerhalb von Motor/Getriebe befindet ist über kurz oder lang ein Großteil des nicht zirkulierenden Öls betroffen, sofern man die Ölwechselintervalle nicht einhält.

Ich nehme an, dass sich an Deinem Motor an den weniger umspülten Bereichen ein "Ölschlammnest" aufgebaut hat, welches mit dem letzten Ölwechsel (1.500 km) in die Ölwanne gespült wurde und den Ablass verstopft hat.

Wenn Du es "ganz richtig" machen möchtest, dann baue die Ölwanne ab und reinige diese und insbesondere den Ölansaugrüssel gründlich mit Diesel.
In diesem Zusammenhang würde ich auch einmal den Ventildeckel/Zylinderkopfdeckel abnehmen und mit die Ventilsteuerung (Nockenwelle, Kipphebel, Stößel) ansehen um sicher zu gehen, dass der Schlamm sich nicht auch dort aufgebaut hat (s. Bild) - dass ist allerdings ein Benzinmotor).

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Für eine Ölschlammspülung (von der ich persönlich nicht allzuviel halte) ist es m. E. bei Dir zu spät und schadet mehr, als es nutzt. Gerade bei Diesel-Motoren entsteht eine Menge Ölkohle, insbesondere bei den Kurzstreckenfahrten, die Du beschrieben hast. Ölkohle ist fest wie Harz und wirkt wie Sand, wenn es durch den Motor gespült wird. Das schadet insbesondere den Gleitlagern und den Zylinderlaufflächen. Ich nehme an, dass in den Brocken, die aus Deiner Ölwanne kamen, auch Ölkohle vorhanden ist. Mit einer Ölsschlammspülung löst Du das zähe Gebinde auf, die Kohle jedoch nicht - diese wird dann mit dem frischen Öl ungebunden durch den Motor gespült und schädigt diesen erheblich.

Insgesamt, und da kann ich Stefan nur beipflichten, sind 7 km (14 km) am Tag für einen Dieselmotor der "Tod auf Raten". Wenn Du den Wagen so weiter betreiben muss, dann empfehle ich Dir einmal in der Woche einen Ritt auf der Autobahn und eine Reduktion der Ölwechselintervalle auf 3000-5000 km, sodass Du noch lange Freude an Deinem LT hast.

In diesem Sinne wünsche Ich Dir eine frohe Weihnacht und einen guten Rutsch in ein gesundes und spannendes Jahr 2016.

Beste Grüße,

Tille
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Re: Ölschlamm vom feinsten

Beitragvon audiraudies » Mittwoch 23. Dezember 2015, 13:24

Nochmal zum DEFA-Motorheizer:
Die Heizleistung ist wirklich nicht so hoch (ca. 500 Watt).
Die sind auch eher dazu gedacht, den Motor den ganzen Tag (und Nacht) warm zu halten.
In Skandinavien, wo das System her kommt, ist das Auto immer wenn es parkt angeschlossen und wird beheizt.
Ich verwende es auch für meinen 4-Zylinder Alltagsaudi und starte eine Stunde vor dem Losfahren mit dem Vorheizen.
Bei diese milden Witterung werden dabei max. 50°C Blocktemperatur erreicht. Bei Außentemperaturen unter Null kommt der Block gerade auf 30°C.
Mir reicht das, um den Verschleiß der Warmlaufphase etwas zu mildern.
Zusätzlich habe ich eine Steckdose im Fahrzeug (auch über das DEFA-System) an die ich einen kleinen Heizlüfter (auch von DEFA) anschließen kann.
Dann sind bei Frost die Scheiben schon ein wenig angetaut.
Wer richtig vorheizen will, der muss schon was von Eberspächer oder Webasto nehmen. Kostet aber halt deutlich mehr und hält nicht ewig.
Gruß
Stefan
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Re: Ölschlamm vom feinsten

Beitragvon Kaffeemann » Mittwoch 23. Dezember 2015, 19:11

Hallo

ich will auch noch meinen Senf dazu beitragen ;-)
In meinem Kutter (MB 100) heizt seit ein paar Jahren auch ein DEFA warmup. Der Kutter hängt an einer Zeitschaltuhr bei max 650 Watt auch kein Problem, einschaltdauer pro stunde sind 30 Minuten und der Motor hat dann früh gegen 8:00 zwischen 50° und 65° am Motorblock gemessen. Wenn ich die Heizung auf drehe( abends) sind auch die Scheiben morgens aufgetaut auch bei Minus 20° . Wenn Die Ellie in den Winterbetrieb gehen sollte bekäme Sie auch ein Warmup.

in diesem Sinne

Ein Fröhliches Weihnachten

Gruss Heinz
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Re: Ölschlamm vom feinsten

Beitragvon Guido » Mittwoch 23. Dezember 2015, 21:40

Hallo LT-Freunde,

die knapp 600W der Defa-Motorvorwärmung habe ich per Schaltuhr ca. 2 Stunden vor Start auf ON gestellt. Dann ist beim verlassen der (kleinen) Ortschaft die Kühlwassertemperartur bei ca. 50% der Normaltemperatur. Das Motoröl ist natürlich bei einer Kühlwasserheizung nur bedingt angewärmt.
Ihr habt ja ganz recht, wenn man so einen Motor nie ganz warm fährt, leidet er. Zudem kann man die Strecke ja auch mal wieder öfter mit dem Fahrrad oder dem E-Scooter hinter sich bringen. Reine Faulheit, die pure Bequemlichkeit, zudem ökologisch und ökonomisch fragwürdig.
Es ist Zeit für einen guten Vorsatz für 2016: wieder mehr mit dem Rad fahren.
Den LT sollte man halt für den Urlaub nutzen, dafür ist er schließlich gebaut worden.
(Man, hoffentlich halte ich, was ich mir da verspreche...)

Schönes Fest und ruhige Tage und viel Kraft bei allen Vorsätzen!!!
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Re: Ölschlamm vom feinsten

Beitragvon syncromat » Mittwoch 23. Dezember 2015, 21:59

Solchen Schlamm hatten wir mal an einem Golf 2 Benziner.Bei dem lag es aber daran das er nie einen Ölwechsel bekam und nur Kurzstrecke lief.70.000km hatte er runter,dann zum ersten mal Autobahn da blieb er dann liegen.Konnte aber gerettet werden.
LG Frank

Ich bin nicht wie die anderen,ich bin SCHLIMMER!
Ab sofort mit einem Concorde 790 XR auf 96er Iveco Daily 2,8TD 122PS unterwegs.
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Re: Ölschlamm vom feinsten

Beitragvon tiemo » Donnerstag 24. Dezember 2015, 12:11

Hallo!

syncromat hat geschrieben:Solchen Schlamm hatten wir mal an einem Golf 2 Benziner.Bei dem lag es aber daran das er nie einen Ölwechsel bekam und nur Kurzstrecke lief.70.000km hatte er runter,dann zum ersten mal Autobahn da blieb er dann liegen.Konnte aber gerettet werden.


Das erstaunliche in diesem Fall ist ja aber, dass der Wagen gerade erst einen neuen, zumindest einen anderen, ZK bekommen hat und daher zweimal kurz hintereinander Ölwechsel bekam, ohne, dass das übliche Wechselintervall auch nur annähernd erreicht war.

Ich kann mir das nur so erklären, dass eine Ölsorte verwendet wurde, die alte Ablagerungen (evt. hatte der nicht mehr i.O. ZK auch auf den letzten km seine Spuren hinterlassen oder der Wechsel-ZK war nicht fabrikneu und belastet?) gelöst und in die Ölwanne gespült hat.
Ich hatte noch nie so einen Schlamm, obwohl ich immer "Baumarkt Premium", nicht über 12EUR/5l, verwende und nur alle 10.000km oder einmal im Jahr wechsle.

Allerdings habe ich auch noch nie versucht, einen Ölwechsel mit kaltem Öl vorzunehmen. Von dem kalten Öl bleibt viel mehr Altes im Motor, weil es so langsam abfließt. Allerdings hat sich bei Guido der Ölschlamm ja sogar schon am langsamen Druckaufbau nach dem Anlassen bemerkbar gemacht, das hatte ich ebenfalls noch nie.

Gruß, und einen schönen Heiligabend!
Tiemo
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Re: Ölschlamm vom feinsten

Beitragvon Guido » Freitag 15. Januar 2016, 23:23

Hallo und frohes neues Jahr!!!

Nachdem mein LT über die Feiertage wie ein abgestochenes Schwein 'ausbluten' konnte, habe ich das frische Öl erst am dritten Weihnachtstag eingefüllt und habe es anschließend 'eingefahren'. Da ich zuvor die Verkabelung der Öldruck und Öltemperaturanzeige unterm Fahrzeug kontrolliert hatte und dort keine Schäden feststellen konnte, ignorierte ist das Anzeigeverhalten (Vollausschläge etc, ich berichtete...) und fuhr das Zeug auf der Autobahn warm. Seit dem stellen sich bei warmen Motor glaubwürdige Werte ein. (ca. 90C° bei ca. 3,5 -4 Bar) Warum die Anzeigen synchron spinnen, bleibt offen. Es handelt sich um zwei unabhängige Anzeigen und zwei unabhängige Sensoren. Ebenfalls halte ich einen Öldruck von 7 Bar im Kalt-Zustand, morgens um 6:15Uhr bei nicht laufendem Motor auch eher für unwahrscheinlich.
Da ich das alte, Pudding-artige Öl aufbewahrt habe, war es recht interessant zu sehen, dass sich trotz Frischöl-Beimischung das Öl wieder in den 'Pudding-Zustand' zurück gekühlt hat. Es wäre also möglich, festzustellen, warum sich das Öl so verhält, aber wie?
Weiter bleibt die Frage nach der Ursache weiter offen.
Der ZK war flamm-neu. (Siehe: Impressionen einer Urlaubskasse)
Das Öl ist kein Baumarkt-Öl, was nicht heißen soll, dass ich mir durchaus vorstellen kann, dass es aus dem gleichen Tank kommt, wie viele andere 15W40-Öle.
Die 'Pampe', welche sich gebildet hatte, hatte keinerlei feste Inhalte. Wie ich beschrieb, löste sich die Verbindung zwischen den Fingern wieder zu flüssigem Öl. (Ich denke, temperaturabhängig)
Die Zeit, (ca. 1500km) die das Öl drin war, reichte, eine unbekannte Verbindung einzugehen, trotz vorangegangenem Ölwechsel (1000km nach dem ZK-Tausch).
Als ich über die blinkende Öl-Lampe nachdachte, viel mir ein, dass ich nach der ersten, langen Probefahrt an die holländische Küste das Problem schon einmal hatte und daraufhin einen Liter Öl an der Autobahn-Tanke kaufte, mir aber damals schon aufgefallen war, dass der Peilstab noch Pegel hatte. Ich hab es dann ignoriert und (Der Motor war damals noch nicht warm) vergessen.
Das würde bedeuten, dass das Öl damals schon mal eher fest war, obwohl der LT kurz zuvor eine 250km-Autobahn-Strecke hinter sich hatte, welches die Kondenswasser-Theorie wiederlegen würde.
Nach dem ZK-Tausch hatte ich Probleme, die ESP so einzustellen, dass der Motor nicht rußt. Dies ist bis jetzt noch nicht zufriedenstellend geschehen und steht noch aus. Kann Ruß die Ursache für fettes Öl sein? Müsste er nicht massiv rauchen, um Öl in Pampe zu verwandeln?
Die Zylinder waren, für mein Gefühl, Riefen-frei. Er hat ja keinen unruhigen Lauf oder Leistungsverlust oder ähnliches.
Müssen die Ventile eines neuen ZK nachgestellt werden? Der Kopf ist Fabrik-neu eingebaut worden und hat jetzt ca. 2800km auf dem Buckel. Ich finde, er riecht im kalten Zustand nach unverbranntem Diesel. Der Rauch ist dann leicht bläulich. Wenn der Motor warm ist, ist alles gut. Das Abgas riecht halt anders, als früher. Er stinkt mehr, finde ich. Alles sehr subjektiv, zwei Anzeigen, die ein Eigenleben haben, es bleibt spannend.
Zur Vorwärmung bleibt nur zu sagen, er läuft vorgewärmt wie ein Glöckchen. Auch, wenn das Öl nur bedingt gewärmt werden kann, der Motor schnurrt.
Mein Plan wäre, in ca. 1000km wieder eine Ölprobe zu nehmen, welche dann aber eigentlich wieder zurück in den Motor soll, wenn die Konsistenz es zulässt.

Mal sehn, was 2016 LT-mäßig noch so bringt.

Schöne Grüße
Guido
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Re: Ölschlamm vom feinsten

Beitragvon tiemo » Samstag 16. Januar 2016, 14:49

Hallo Guido!

Guido hat geschrieben:Ebenfalls halte ich einen Öldruck von 7 Bar im Kalt-Zustand, morgens um 6:15Uhr bei nicht laufendem Motor auch eher für unwahrscheinlich.


Das ist natürlich eine Fehlanzeige beider Instrumente. Vielleicht sind sie mechanisch an der gleichen Bohrung angeschlossen und diese ist mit einem Pfropfen Ölschlamm verstopft. Jemand aus dem Forum hatte das mal, dass nach Herausschrauben des Sensors im Betrieb erst mal kein Öl kam. Sekunden später kam eine Wurst gespratzt und dann natürlich Öl hinterher, da dürfte die Bohrung wieder frei gewesen sein...

Guido hat geschrieben:Da ich das alte, Pudding-artige Öl aufbewahrt habe, war es recht interessant zu sehen, dass sich trotz Frischöl-Beimischung das Öl wieder in den 'Pudding-Zustand' zurück gekühlt hat. Es wäre also möglich, festzustellen, warum sich das Öl so verhält, aber wie?


Falls du zu viel Geld hast, kannst du eine Probe zu entsprechenden Analyse-Firmen schicken (ich kenne zB. "Wearcheck"). Ob die Erkenntnis das wert ist, ist natürlich eine andere Frage, davon könnte man auch 10x Ölwechsel machen...

Guido hat geschrieben:Weiter bleibt die Frage nach der Ursache weiter offen.
Der ZK war flamm-neu. (Siehe: Impressionen einer Urlaubskasse)
Das Öl ist kein Baumarkt-Öl, was nicht heißen soll, dass ich mir durchaus vorstellen kann, dass es aus dem gleichen Tank kommt, wie viele andere 15W40-Öle.
Die 'Pampe', welche sich gebildet hatte, hatte keinerlei feste Inhalte. Wie ich beschrieb, löste sich die Verbindung zwischen den Fingern wieder zu flüssigem Öl. (Ich denke, temperaturabhängig)
Die Zeit, (ca. 1500km) die das Öl drin war, reichte, eine unbekannte Verbindung einzugehen, trotz vorangegangenem Ölwechsel (1000km nach dem ZK-Tausch).


Das ist wirklich erstaunlich. Das erste Öl wechselt man ja, damit man evt. noch herumvagabundierende Späne, die sonst für Abrieb sorgen würden, ausspült. Das zweite Öl war auch noch neuwertig und sollte, abgesehen vom aufgenommenen Ruß und der damit einhergehenden Schwärzung, jungfräulich herausgekommen sein. Da wird doch niemand "Motordicht" oder sonst einen "Ölverbesserer" zugefügt haben? Damit wäre sowas als Einziges widerspruchsfrei zu erklären.

Guido hat geschrieben:Nach dem ZK-Tausch hatte ich Probleme, die ESP so einzustellen, dass der Motor nicht rußt. Dies ist bis jetzt noch nicht zufriedenstellend geschehen und steht noch aus. Kann Ruß die Ursache für fettes Öl sein? Müsste er nicht massiv rauchen, um Öl in Pampe zu verwandeln?


Ruß kann eine Ölverdickung bewirken, aber wie du schon schreibst, nur bei massivem Geruße oder überzogenen Wechselintervallen. Würde ich bei dir, wenn man den nachfolgenden Verkehr im Rückspiegel zweifelsfrei erkennen kann, ausschließen. Vor allem wird das Öl dann auch im warmen Zustand nicht wesentlich dünner. In deinem Fall ist vielleicht mal ein Satz neue Einspritzdüsen fällig, oder eine bessere Einstellung der ESP, sofern am Block alles stimmt.

Guido hat geschrieben:Müssen die Ventile eines neuen ZK nachgestellt werden? Der Kopf ist Fabrik-neu eingebaut worden und hat jetzt ca. 2800km auf dem Buckel. Ich finde, er riecht im kalten Zustand nach unverbranntem Diesel. Der Rauch ist dann leicht bläulich. Wenn der Motor warm ist, ist alles gut. Das Abgas riecht halt anders, als früher. Er stinkt mehr, finde ich. Alles sehr subjektiv, zwei Anzeigen, die ein Eigenleben haben, es bleibt spannend.
Zur Vorwärmung bleibt nur zu sagen, er läuft vorgewärmt wie ein Glöckchen. Auch, wenn das Öl nur bedingt gewärmt werden kann, der Motor schnurrt.
Mein Plan wäre, in ca. 1000km wieder eine Ölprobe zu nehmen, welche dann aber eigentlich wieder zurück in den Motor soll, wenn die Konsistenz es zulässt.


So würde ich auch vorgehen: Viskosität überwachen.
Ein neuer Kopf sollte eigentlich mit eingestelltem Ventilspiel daher kommen, falls er nicht sowieso mit Hydrostößeln ist. Wenn du es wirklich wissen willst, hilft nur nachsehen / nachmessen.
Mehr Gestank beim Abgas deutet auf unvollständigere Verbrennung hin. Kann am Förderbeginn liegen, an Steuerzeiten oder an einem Kompressionsproblem. Da hilft auch nur Nachmessen. Mit dem Ölschlamm dürfte es allerdings nicht im Zusammenhang stehen.

Gruß,
Tiemo
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Re: Ölschlamm vom feinsten

Beitragvon Kilometermann » Samstag 16. Januar 2016, 22:47

Hallo Guido,

"Unplausible" Druckwerte können sich auch als Real erweisen, wenn deine Schlammgrützenpuddingsoße das Ölüberdruckventil verstopft haben sollte. Passiert selten, aber wenn dann sehr gefährlich für andere Komponenten. Kenne das aber nicht vom LT, sondern anderen Motoren.

Gruß Tobias
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Re: Ölschlamm vom feinsten

Beitragvon mo-hh » Montag 15. Februar 2016, 18:27

Hallo,

dieses Phänomen tritt vereinzelt auf, wenn man Pflanzenöl fährt.

Aber den den aktuellen Dieselpreisen gehe ich davon nicht aus...

Gruß,

Matthias Opitz
Matthias Opitz
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mo-hh
 
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