unbekannter Ölverlust

Hier sollte alles rein was irgendwie direkt mit LT-Technik zu tun hat.
Also in erster Linie technische Fragen und Antworten, aber zum Beispiel auch Tips und Tricks,Technische Umbauten etc.
Gäste dürfen nur lesen. Registrierte Benutzer und LT-Freunde dürfen lesen, schreiben und Anhänge erstellen.

unbekannter Ölverlust

Beitragvon LarsK » Sonntag 12. April 2015, 21:45

Moin,

gleich nach unserem LT28 (Diesel mit Turbo, 80KW, Ladeluftkühler) Kauf muss ich den ersten Hilferuf starten.
Wir haben massiven Ölverlust, der sich dadurch bemerkbar macht, dass das Öl in der Lärmschutzwanne steht, raustropft bzw. während der Fahrt verwirbelt wird und am Heck kleben bleibt.
Ich hatte die Wanne heute ab, habe alles mal sauber gewischt, konnte jedoch nicht erkennen wo es herkommt.
Dabei habe ich entdeckt, dass ein Schlauch direkt in der Lärmschutzwanne endet. Steck ich da den Finger rein ist er schwarz. Der Schlauch scheint die Kurbelwellengehäuse-Entlüftung zu sein, wenn das der Abgang ungefähr in der Mitte des Ventildeckels mit diesem Pilzförmigen Kuntstoffteil (Ölabscheider?) ist.
Im Ansaugtrakt wo die Entlüftung reingehen soll ist eine Schraube reingedreht und 'ne Schlauchschelle drum. Was soll sowas. Der Vorbesitzer hat selbst nich am Motor geschraubt. Vielleicht aber der davor....
Der Motor ist wohl noch mit einem Ladeluftkühler ausgestattet, falls das weiterhilft.


Die ganze Geschichte ist wie folgt:

Bevor wir den Bus übernommen haben, wurden in der Werkstatt noch Bremsen vorne und Zahnriemenwechsel mit WaPu gemacht.
Danach haben die ehem. Besitzer den Wagen nur zu sich nach hause gefahren (keine 3 km).
Ich habe ihn dann abgeholt und überführt (~40km) und zuhause das Problem festgestellt. Da war das Öl am Peilstab noch bei gut 2/3 der Markierung.
Dann haben die ehem. Besitzer ihn aus Kulanz wieder in die Werkstatt gebracht, die eine defekte Dieselleitung identifiziert haben und meinten das wäre es.
Am nächsten Abend habe ich den Wagen wieder überführt und heute mal näher nachgesehen (siehe oben). Jetzt ist der Ölstand knapp unter der unteren Markierung.

Ich bin jetzt etwas ratlos was als nächstes zu tun ist.

Gruß
Lars
LarsK
 
Beiträge: 85
Registriert: Sonntag 12. April 2015, 20:58
Wohnort: Lübeck
Fahrzeug: LT28, EZ 7/91, DV mit LLK, Lehrmobil WoMo

Re: unbekannter Ölverlust

Beitragvon tiemo » Sonntag 12. April 2015, 23:34

Hallo Lars!

LarsK hat geschrieben:Dabei habe ich entdeckt, dass ein Schlauch direkt in der Lärmschutzwanne endet. Steck ich da den Finger rein ist er schwarz. Der Schlauch scheint die Kurbelwellengehäuse-Entlüftung zu sein, wenn das der Abgang ungefähr in der Mitte des Ventildeckels mit diesem Pilzförmigen Kuntstoffteil (Ölabscheider?) ist.


Ja, ganz genau!

LarsK hat geschrieben:Im Ansaugtrakt wo die Entlüftung reingehen soll ist eine Schraube reingedreht und 'ne Schlauchschelle drum. Was soll sowas. Der Vorbesitzer hat selbst nich am Motor geschraubt. Vielleicht aber der davor....
Der Motor ist wohl noch mit einem Ladeluftkühler ausgestattet, falls das weiterhilft.


Das hat mit dem Ladeluftkühler nichts zu tun. Die Schraube muss ja ziemlich dick sein, der Schlauch hat ja geschätzte 20mm lichte Weite?
Zunächst mal muss die Schraube raus und der Schlauch da wieder angeschlossen werden. Es gibt zwei Systeme: Bei "alten" DV führt der Entlüftungsschlauch nach hinten an den Gummischlauch, der vom Luftfilter kommt und an die Kunststoffleitung zum Turbolader führt. Problem war hierbei, dass austretendes Öl häufig den Luftfilter verschmutzt hat. Daher wurde die Entlüftung dann später nach vorne verlegt, wo die Kunststoffleitung herunter zum Turbolader führt. Damit wird der austretende Ölnebel besser in den Motor gesaugt und verschmutzt den Filter nicht mehr so leicht. Welche Version hast du denn?

Aber wie dem auch sei, so viel Öl, dass es am Heck klebt, sollte selbst bei abgezogenem Schlauch nicht austreten. Hier ist wahrscheinlich noch irgendwo ein Fehler im System und der sollte vertuscht werden.

LarsK hat geschrieben:Ich habe ihn dann abgeholt und überführt (~40km) und zuhause das Problem festgestellt. Da war das Öl am Peilstab noch bei gut 2/3 der Markierung.
Dann haben die ehem. Besitzer ihn aus Kulanz wieder in die Werkstatt gebracht, die eine defekte Dieselleitung identifiziert haben und meinten das wäre es.
Am nächsten Abend habe ich den Wagen wieder überführt und heute mal näher nachgesehen (siehe oben). Jetzt ist der Ölstand knapp unter der unteren Markierung.

Ich bin jetzt etwas ratlos was als nächstes zu tun ist.


Erst mal Öl nachschütten und den Schlauch wieder korrekt verbinden. Dann weiter sehen. Vielleicht ist der Rücklauf vom Turbolader verstopft oder es stimmt was nicht mit den Kolbenringen, das muss man dann sehen. Der Ölverbrauch wäre ja so exorbitant, ich komme auf 0.3l/100km....

Gruß,
Tiemo
tiemo
 
Beiträge: 5130
Registriert: Freitag 6. August 2010, 09:01
Fahrzeug: 91er LT28 1S WOMO kurz

Re: unbekannter Ölverlust

Beitragvon LarsK » Montag 13. April 2015, 09:08

Hallo,

ich werde heute abend mal Fotos machen und die mal hochladen, damit jeder weiß worum es geht.
Schlauch brauch ich wohl neu, dann erneuer ich den Ölabscheider gleich mit.
Die Vorbesitzer haben wohl so alle 4000km mal 1l Öl nachfüllen müssen.

Mir geht es primär darum ob die ganze Nummer was mit dem Zahnriemenwechsel zutun haben kann und ich die Werkstatt, die das durchgeführt hat um Nchbesserung bitten muss.

Gruß
Lars
LarsK
 
Beiträge: 85
Registriert: Sonntag 12. April 2015, 20:58
Wohnort: Lübeck
Fahrzeug: LT28, EZ 7/91, DV mit LLK, Lehrmobil WoMo

Re: unbekannter Ölverlust

Beitragvon tiemo » Montag 13. April 2015, 11:03

Hallo Lars!

LarsK hat geschrieben:Die Vorbesitzer haben wohl so alle 4000km mal 1l Öl nachfüllen müssen.


Das wäre ja ok, davon verklebt kein Heck.

LarsK hat geschrieben:Mir geht es primär darum ob die ganze Nummer was mit dem Zahnriemenwechsel zutun haben kann und ich die Werkstatt, die das durchgeführt hat um Nchbesserung bitten muss.


Ja, könnte es - Dazu muss die hintere Riemenabdeckung ab, damit man an die WAPU kommt. Deren Schrauben halten auch die Ölpumpe und wenn da was locker ist, verliert die Ölpumpe Öl. Die Schrauben müssen mit definiertem Moment und gleichmäßig angezogen werden.
Finde mal die wahre Ölquelle raus, sonst ist alles Spekulation.

Gruß,
Tiemo
tiemo
 
Beiträge: 5130
Registriert: Freitag 6. August 2010, 09:01
Fahrzeug: 91er LT28 1S WOMO kurz

Re: unbekannter Ölverlust

Beitragvon LarsK » Montag 13. April 2015, 22:09

Moin,

anbei jetzt die Fotos vom Ist-Zustand des Motors.

Motor_1.1.jpg
Motor_1.1.jpg (119.83 KiB) 14953-mal betrachtet


Ich habe mal versucht das Übel einzufangen.
Auf dem zweiten Bild sieht man was ich meinte mit "verschlossener Schlauch".

Motor_2.1.jpg
Motor_2.1.jpg (100.91 KiB) 14953-mal betrachtet


Auf dem dritten Bild hab ich mal versucht die Situation im hinteren Bereich einzufangen.

Motor_3.1.jpg
Motor_3.1.jpg (141.63 KiB) 14953-mal betrachtet


Könnte mir jemand die Teilenummern für das Ventil (oben auf dem Ventildeckel) und den defekten/fehlenden Schlauch zukommen lassen, falls die folgenden nicht stimmen sollten:
Ventil 075129101A
Schlauch 075103493A

Gruß
Lars
LarsK
 
Beiträge: 85
Registriert: Sonntag 12. April 2015, 20:58
Wohnort: Lübeck
Fahrzeug: LT28, EZ 7/91, DV mit LLK, Lehrmobil WoMo

Re: unbekannter Ölverlust

Beitragvon tiemo » Montag 13. April 2015, 23:54

Hallo Lars!

Bevor du jetzt in die ebenso wilde wie blinde Austauschorgie verfällst:
Nimm doch erst einmal einfach den vorhandenen Schlauch, kürze ihn passend und schließe ihn am "verschraubten" Stutzen an. Der Abscheider geht selten kaputt, mit etwas Bremsenreiniger und Diesel bekommt man ihn fast immer wieder "flott".

Was mir anhand deiner Bilder sonst noch so auffällt:

Du hast schon die neuere Version mit dem Stutzen vorne am Plastikrohr, bei der die Gefahr der Verölung des Luftfilters nicht mehr so groß ist.

Im Bereich des hinteren Zahnriemens geht es anscheinend ziemlich "saftig" zu, der Riemen scheint verölt zu sein. Prüfe, ob es sich dabei um Diesel oder Motoröl (rabenschwarz) handelt. Lege deine ESP (Einspritzpumpe) mit Hilfe von Bremsenreiniger und Küchenkrepp trocken und ergründe, wo der Austritt stattfindet. Könnte am Wellendichtring der ESP sein (Wechseln!).
Falls dort Motoröl austritt, kommt es wahrscheinlich vom Ventildeckel: Oft sind die Schrauben nicht gleichmäßig angezogen oder unvollständig eingeschraubte/gelöste Stehbolzen verhindern wegen ihres Bundes in der Trennebene das flächige Aufliegen auf der Dichtung.

Die Verschlauchung der LDA (Anreicherungsdose an der ESP) kommt mir ziemlich kreativ vor. Normalerweise führt da ein einsames, dürres Schläuchlein von der Ansaugbrücke zur LDA. Bei dir erkenne ich 2 T-Stücke und zwei Schläuche in Richtungen, aus denen ich nicht schlau werde. Vermutlich ist eine Ladedruckanzeige verbaut? - dann bleibt aber immer noch ein unbekannter Schlauch... Führt der Schlauch Richtung vorderer Motorteil zum Turbolader-Anschluss VOR dem LLK? Da hat anscheinend jemand wild gebastelt, vermutlich, um ein paar mehr PS rauszuholen mit dem LLK, indem der ungedrosselte Turbodruck auf die LDA wirken soll. Das ist an der Stelle aber die falsche Methode, man erreicht das über Verstellen des Kegels in der LDA.

Gruß,
Tiemo
tiemo
 
Beiträge: 5130
Registriert: Freitag 6. August 2010, 09:01
Fahrzeug: 91er LT28 1S WOMO kurz

Re: unbekannter Ölverlust

Beitragvon LarsK » Freitag 17. April 2015, 23:22

Hallo Thiemo,

danke für die Antworten.
In der Tat ist eine Ladedruckanzeige verbaut. Ich wollte mich morgen mal ran machen und den Schlauch neu verbinden, den Motor putzen und dann weitersehen.
Kannst du mir kurz erklären wie die Verschlauchung der LDA gehört?
Und wie bekomm ich das Ventil der Entlüftung wieder sauber bzw. funktionsfähig?

Gruß
Lars
LarsK
 
Beiträge: 85
Registriert: Sonntag 12. April 2015, 20:58
Wohnort: Lübeck
Fahrzeug: LT28, EZ 7/91, DV mit LLK, Lehrmobil WoMo

Re: unbekannter Ölverlust

Beitragvon tiemo » Freitag 17. April 2015, 23:49

Hallo Lars!

LarsK hat geschrieben:Kannst du mir kurz erklären wie die Verschlauchung der LDA gehört?


Kein Problem, dazu gibt es im WIKI einen bebilderten Artikel. Schau unter http://www.lt-forum.de/dokuwiki/doku.php?id=start:aus_umbauanleitungen:nachruestung_ladedruckanzeige.
Normal geht einfach ein Schlauch vom Ansaugrohr (der Stutzen ist auf den Bildern nicht sichtbar, befindet sich aber hinten verdeckt durch den Öleinfülldeckel) zur LDA. Da kommt einfach ein T-Stück für den Schlauch rein, an den die Ladedruckanzeige angeschlossen wird. Bei dir ist da ein wilder Schlauchverhau.

LarsK hat geschrieben:Und wie bekomm ich das Ventil der Entlüftung wieder sauber bzw. funktionsfähig?


Das kann man in einer Schale mit Diesel oder Bremsenreiniger einlegen und dann mit einer Druckluftpistole durchblasen. Im Fall von Bremsenreiniger vor dem Motorstart trocknen lassen! Es könnte sonst der Motor erst mal "hoch drehen".

Gruß,
Tiemo
tiemo
 
Beiträge: 5130
Registriert: Freitag 6. August 2010, 09:01
Fahrzeug: 91er LT28 1S WOMO kurz

Re: unbekannter Ölverlust

Beitragvon LarsK » Samstag 18. April 2015, 22:11

MOin,

danke Thiemo. Ich hoffe ich komm morgen endlich mal dazu.
Ich habe nochmal nach den Schläuchen geschaut und folgendes bis jetzt gesehen:

Motor_1.1_Nummer.jpg
Motor_1.1_Nummer.jpg (120.49 KiB) 14768-mal betrachtet


1: Der Schlauch geht zur Ladedruckanzeige.
2: Ansaugrohr - LDA
3: Dieser Schlauch verschwindet beim Pfeil irgendwo in der Tiefe des Motors. Da werde ich morgen nochmal drunterkrabbeln müssen um zu sehen wo der endet.

Gruß
Lars
LarsK
 
Beiträge: 85
Registriert: Sonntag 12. April 2015, 20:58
Wohnort: Lübeck
Fahrzeug: LT28, EZ 7/91, DV mit LLK, Lehrmobil WoMo

Re: unbekannter Ölverlust

Beitragvon LarsK » Donnerstag 23. April 2015, 20:13

Hallo,

ich habe mich heute mal an die Reparatur des ganzen gewagt. Der Große Schlauch vom Ölabscheider sitzt wieder. Den Abscheider/Ventil hab ich mit Bremsenreiniger gesäubert. Sowohl Ventil als auch Schlauch trieften vor Motoröl, da ist definitiv ne ganze Menge durchgegangen.
Dann habe ich geschaut wo der kleine Schlauch hingeht. Hab es auch gefunden und auf den Bildern festgehalten.
Motor_5.jpg
Motor_5.jpg (58.04 KiB) 14682-mal betrachtet


Da ist mir auch noch ein zweiter kleiner Schlauchstummel aufgefallen, wo ich mich frag ob das original und richtig ist:
Motor_6.jpg
Motor_6.jpg (93.69 KiB) 14682-mal betrachtet


Wie gehört denn das richtig?

Gruß
Lars
LarsK
 
Beiträge: 85
Registriert: Sonntag 12. April 2015, 20:58
Wohnort: Lübeck
Fahrzeug: LT28, EZ 7/91, DV mit LLK, Lehrmobil WoMo

Re: unbekannter Ölverlust

Beitragvon tiemo » Donnerstag 23. April 2015, 20:57

Hallo Lars!

LarsK hat geschrieben:Der Große Schlauch vom Ölabscheider sitzt wieder. Den Abscheider/Ventil hab ich mit Bremsenreiniger gesäubert. Sowohl Ventil als auch Schlauch trieften vor Motoröl, da ist definitiv ne ganze Menge durchgegangen.


Da musst du dann mal beobachten, ob wieder viel Öl nach kommt. und dann feststellen, woran das liegen könnte. Prinzipiell ist es möglich, dass da nach 20 Jahren "gesammelte Werke" im Schlauch kleben und sich auch weiter vorgearbeitet haben, ohne dass ein Defekt vorliegt, aber nach einer Reinigungsaktion sollte dort nun erst mal Ruhe sein.
Fall nicht, müsste man forschen, ob viel Gas aus dem Kurbelgehäuse kommt (im Standgas Öleinfülldeckel öffnen, dort sollte wenig Gas/Nebel aufsteigen) und ggf. ob dieses von verschlissenen Kolbenringen, einer nachlassenden Kopfdichtung o.ä. stammt.

LarsK hat geschrieben:Dann habe ich geschaut wo der kleine Schlauch hingeht. Hab es auch gefunden und auf den Bildern festgehalten.
...
Da ist mir auch noch ein zweiter kleiner Schlauchstummel aufgefallen, wo ich mich frag ob das original und richtig ist:
...
Wie gehört denn das richtig?


Ich hatte es befürchtet - der Motor ist ziemlich "verbastelt". Der Schlauch scheint direkt zum Turbolader zu gehen. Der hat dort einen Anschlussstutzen für die Membrandose des Wastegate (Bypassventil), das bei zu hohem Ladedruck einen Teil der Auspuffgase am Turbolader vorbei raus lässt. Wer weiß ob und wo diese nun angeschlossen ist?
Normalerweise führt ein ganz kurzer Schlauch von der Frischluftseite des Turboladers zur Membrandose, sonst nirgendwo hin. Manche Leute zapfen das an und bauen ein sogenanntes "Dampfrad" ein, mit dem sich der Ladedruck über Normalmaß anheben lässt, als Leistungssteigerung. Bei dir scheint es aber stattdessen oben mit an die Ladedruckanreicherungsdose der ESP angeschlossen zu sein, großes Kuddelmuddel. Die Ladedruckanreicherung ist normalerweise nur mit dem Ansaugrohr verbunden, mit sonst nichts (bei dir käme noch die Ladedruckanzeige dazu, über ein T/Y-Stück).
Vermutlich hat mal ein Vorvorbesitzer den Motor mit Ladeluftkühler, Ladedruckanzeige und Dampfrad ausgestattet, es nicht dokumentiert und es ist von nachfolgenden Vorbesitzern "kaputt repariert" worden, weil sie nicht verstanden haben, wie es funktioniert. Wahrscheinlich ist auch noch das Überdruckventil an der Vorderseite des Ansaugrohrs blockiert, weil es sonst den übermäßigen Ladedruck, als letzte Sicherung, abblasen würde.
Du kannst jetzt erst mal wieder den Serienzustand herstellen, oder dich schlau machen und das Tuning wieder fachgerecht in Gang bringen (und vielleicht noch einen zusätzlichen Ölkühler montieren).

Gruß,
Tiemo
tiemo
 
Beiträge: 5130
Registriert: Freitag 6. August 2010, 09:01
Fahrzeug: 91er LT28 1S WOMO kurz

Re: unbekannter Ölverlust

Beitragvon LarsK » Donnerstag 23. April 2015, 22:26

HI,


so ein Mist. Ich hatte es mir schon fast gedacht.....
Wie richte ich das denn jetzt wieder auf Serie? Den Schlauch zur LDA erstmal wieder ab vom Turbolader? Und dann den Anschluss am Turbo mit dem kleine Schlauchstummel (der ist wohl als Verschluss gedacht) verbinden? Oder fehlt mir da jetzt noch irgend ein Teil?

Gibt es jemand im Raum Lübeck der sich das mal ansehen könnte?

Gruß
Lars
LarsK
 
Beiträge: 85
Registriert: Sonntag 12. April 2015, 20:58
Wohnort: Lübeck
Fahrzeug: LT28, EZ 7/91, DV mit LLK, Lehrmobil WoMo

Re: unbekannter Ölverlust

Beitragvon tiemo » Freitag 24. April 2015, 09:43

Hallo Lars!

Es ist ganz einfach: Oben nimmst du eines der Y-Stücke, dessen Schlauch zum Turbo geht, raus. Vielleicht brauchst du da ein neues Schlauchstück, wenn das alte zu kurz ist.
Und am Turbolader brauchst du nur ein ca. 15cm langes Stückchen, vom Stutzen auf der Frischluftseite zur Membrandose am Wastegate.

Schau dir das mal an einem ähnlichen Turbolader an, es ist der kurze Schlauch links:
Bild

Der Schlauch am Turbolader sollte gut gesichert sein, wenn er abfällt, dann regelt der Turbolader nicht mehr ab. In der Folge bläst dann (im besten Fall) das Überdruckventil an der Ansaugbrücke ab, das geht aber auf Dauer nicht ohne Schaden für den Turbolader, weil der dann immer mit Überdrehzahl arbeitet. Evt. ist bei dir da unter der Einstellschraube anstelle einer Feder ein Stück Rundmaterial eingesetzt, um ein Auslösen zu verhindern. Das würde ich ebenfalls kontrollieren und wieder ändern (Umdrehungen der Schraube beim Rausdrehen mitzählen, vielleicht ist ja doch alles in Ordnung).
Bild von dem Ventil (hier aber an einem ACL-Motor, daher nicht über das etwas andere Plastikrohr wundern):
Bild

Gruß,
Tiemo
tiemo
 
Beiträge: 5130
Registriert: Freitag 6. August 2010, 09:01
Fahrzeug: 91er LT28 1S WOMO kurz

Re: unbekannter Ölverlust

Beitragvon LarsK » Freitag 24. April 2015, 10:10

Hi Tiemo,

ah..ein Bild mit dem ich weiterkomme. Genau dieser Schlauch scheint bei mir zu fehlen. Sprich an der Frischluftseite ist er dichtgemacht und der Schlauch von der LDA geht auf die Membrandose, wenn ich das so richtig deute. Werde ich später nachsehen.

Gibt es bei dem Ventil eine normierte Anzahl an Umdrehungen? Oder ist das wieder individuell?

Gruß
Lars
LarsK
 
Beiträge: 85
Registriert: Sonntag 12. April 2015, 20:58
Wohnort: Lübeck
Fahrzeug: LT28, EZ 7/91, DV mit LLK, Lehrmobil WoMo

Re: unbekannter Ölverlust

Beitragvon tiemo » Freitag 24. April 2015, 13:35

Hallo Lars!

LarsK hat geschrieben:ah..ein Bild mit dem ich weiterkomme. Genau dieser Schlauch scheint bei mir zu fehlen. Sprich an der Frischluftseite ist er dichtgemacht und der Schlauch von der LDA geht auf die Membrandose, wenn ich das so richtig deute. Werde ich später nachsehen.


Das wäre ja auch nur "halb" schlimm, dann regelt der Turbolader wenigstens, wenn auch mit Verzögerung.

LarsK hat geschrieben:Gibt es bei dem Ventil eine normierte Anzahl an Umdrehungen? Oder ist das wieder individuell?


Das ist individuell, man muss damit einen Öffnungsdruck von (glaube ich...) 1.75bar absolut (bzw. 0.75bar Überdruck zur Atmosphäre) einstellen.

Gruß,
Tiemo
tiemo
 
Beiträge: 5130
Registriert: Freitag 6. August 2010, 09:01
Fahrzeug: 91er LT28 1S WOMO kurz

Re: unbekannter Ölverlust

Beitragvon LarsK » Freitag 24. April 2015, 21:03

Hi,

mit Verzögerung kann man wohl sagen . Der Turbo fängt meist erst so bei 2300 U/min an.

Gruß
Lars
LarsK
 
Beiträge: 85
Registriert: Sonntag 12. April 2015, 20:58
Wohnort: Lübeck
Fahrzeug: LT28, EZ 7/91, DV mit LLK, Lehrmobil WoMo

Re: unbekannter Ölverlust

Beitragvon LarsK » Montag 25. Mai 2015, 21:31

Hallo Forum,

ich konnte dieses Wochenende endlich mal etwas weiter mit dem Wagen fahren (ca. 200km). Das Ölleck ist jetzt wohl dicht nachdem der Schlauch der Kurbelwellengehäuseentlüftung wieder dran ist.
Öl verbrauchen tut der Wagen jedoch trotzdem.
Nach längerem stehen räuchert er beim starten schon ganz ordentlich. Steht er nur über Nacht räuchert er kurz beim Starten, und nach max. 30 sec. ist es wieder normal.

Ich habe vor dem Start gemessen (~ 3/4 des min/max Bereichs) und 3h nach dem Abstellen, in exact der selben Parkposition (~ 1/2 des min/max Bereichs).
Wenn ich das so seh, scheint der Motor ungefähr 250 ml Öl auf ~200km zu schlucken.
In der Betriebsanleitung steht, dass ein Verbrauch von bis zu 2l auf 1000km möglich ist. Wie realistisch ist dieser Wert bei einem LT 28 der auf 3,1t zGG (wegen Wohnkabine) läuft?

Sollte ich aufgrund dieser Werte/Beobachtungen mir sorgen machen und die Werkstatt aufsuchen? Woran könnte es liegen (Kolbenringe?/Zylinderkopfdichtung)?

Dann noch mal eine Frage zur Kühlwassertemperatur: Wie sollte diese so ungefähr sein? Bei mir steht bei Stadtverkehr der Zeiger meist auf der LED, bei Landstraße/Autobahn (80-90 km/h) rechts neben der LED kurz vor dem ersten Punkt. Geht wenn man wieder ein wenig langsamer unterwegs ist aber gleich wieder runter Richtung LED.

Gruß
Lars
LarsK
 
Beiträge: 85
Registriert: Sonntag 12. April 2015, 20:58
Wohnort: Lübeck
Fahrzeug: LT28, EZ 7/91, DV mit LLK, Lehrmobil WoMo

Re: unbekannter Ölverlust

Beitragvon tiemo » Montag 25. Mai 2015, 21:55

Hallo Lars!

LarsK hat geschrieben:Nach längerem stehen räuchert er beim starten schon ganz ordentlich. Steht er nur über Nacht räuchert er kurz beim Starten, und nach max. 30 sec. ist es wieder normal.


Dabei handelt es sich aber sicher um grauen/weißen Rauch, der auf eine mäßig arbeitende Vorglühanlage hinweist. Beim Ausfall einzelner Glühkerzen zB. läuft der Motor die erste Minute "unrund" und stößt unverbrannten Diesel aus (riecht dann auch so), weil noch nicht alle Zylinder zünden.

LarsK hat geschrieben:Wenn ich das so seh, scheint der Motor ungefähr 250 ml Öl auf ~200km zu schlucken.
In der Betriebsanleitung steht, dass ein Verbrauch von bis zu 2l auf 1000km möglich ist. Wie realistisch ist dieser Wert bei einem LT 28 der auf 3,1t zGG (wegen Wohnkabine) läuft?

Sollte ich aufgrund dieser Werte/Beobachtungen mir sorgen machen und die Werkstatt aufsuchen? Woran könnte es liegen (Kolbenringe?/Zylinderkopfdichtung)?


Das wären dann dennoch grenzwertige Verbräuche, die meisten Motoren machen das besser.

Mögliche Verluststellen sind, wie du schon schriebst, Kolbenringe und ZK-Dichtung, aber auch der Turbolader oder Ventilschaftdichtungen, in schlimmen Fällen Risse im Motorblock oder Zylinderkopf. Dann findet sich das Öl aber meist auch im Kühlwassser. Da der Turbolader bei dir recht spät einsetzt, würde ich dort mal zu suchen beginnen und erst mal das Ladedruckmanometer gangbar machen und ablesen. Außerdem die Ablaufleitung für das Motoröl kontrollieren, wenn die geknickt/verstopft ist, verursacht der Lader auch Ölverbrauch, da der Staudruck zu allen DIchtungen rausbläst. Und wenn es geht, mal das Laufspiel kontrollieren und die Leichtgängigkeit: Der Lader sollte sich sehr leicht drehen lassen und minimales Spiel haben, bei zu viel Spiel gerät die Welle ins Taumeln und lässt an den Dichtungen Öl durch.

LarsK hat geschrieben:Dann noch mal eine Frage zur Kühlwassertemperatur: Wie sollte diese so ungefähr sein? Bei mir steht bei Stadtverkehr der Zeiger meist auf der LED, bei Landstraße/Autobahn (80-90 km/h) rechts neben der LED kurz vor dem ersten Punkt. Geht wenn man wieder ein wenig langsamer unterwegs ist aber gleich wieder runter Richtung LED.


Der Zeiger darf bei hoher Last (Autobahn den Berg rauf) ruhig in das Feld rechts von der LED gehen, sollte aber im mittleren Drittel bleiben. Sonst müsste man mal den Thermostaten prüfen und eine evt. verbaute Visco-Kupplung (Lagerspiel/Ölrückstände, erreichte Drehzahl bei heißem Motor). Außerdem kann die Kühlmischung falsch sein (zu viel Konzentrat erzeugt zu hohe Viskosität des Gemischs) oder Kühler und Motorblock durch Kalkablagerungen verstopft sein, das kommt dann durch Nachkippen von nicht entmineralisiertem Wasser bei geringfügigen Undichtigkeiten.

Gruß,
Tiemo
tiemo
 
Beiträge: 5130
Registriert: Freitag 6. August 2010, 09:01
Fahrzeug: 91er LT28 1S WOMO kurz

Re: unbekannter Ölverlust

Beitragvon LarsK » Montag 25. Mai 2015, 22:04

Dabei handelt es sich aber sicher um grauen/weißen Rauch, der auf eine mäßig arbeitende Vorglühanlage hinweist. Beim Ausfall einzelner Glühkerzen zB. läuft der Motor die erste Minute "unrund" und stößt unverbrannten Diesel aus (riecht dann auch so), weil noch nicht alle Zylinder zünden.


Hi Tiemo,
das ist wohl so.

Da der Turbolader bei dir recht spät einsetzt, würde ich dort mal zu suchen beginnen und erst mal das Ladedruckmanometer gangbar machen und ablesen. Außerdem die Ablaufleitung für das Motoröl kontrollieren, wenn die geknickt/verstopft ist, verursacht der Lader auch Ölverbrauch, da der Staudruck zu allen DIchtungen rausbläst. Und wenn es geht, mal das Laufspiel kontrollieren und die Leichtgängigkeit: Der Lader sollte sich sehr leicht drehen lassen und minimales Spiel haben, bei zu viel Spiel gerät die Welle ins Taumeln und lässt an den Dichtungen Öl durch.

Manometer funktioniert, nur dieser falsch/anders eingebaute Schlauch ist noch da. Hatte dazu leider noch keine Zeit. Hängt der Lader eingentlich irgendwie im Ölkreislauf mit drinnen? (Hatte bisher noch keinen Diesel mit Turbo) Kann ich den so ohne weiteres mal rausschrauben? Was gibts da zu beachten?

Temepratur ist rechts neben der LED meist im linken Drittel...also okay?

Kann man kaputte Kolbenringe oder ZK-Dichtung irgendwie von aussen beurteilen? Kompressionsmessung?
Und gibt es irgendwo Wekstattunterlagen vom LT?

Tiemo kannst du anhand der Bilder und Daten mir den Motorkennbuchstaben sagen?

Gruß
Lars
LarsK
 
Beiträge: 85
Registriert: Sonntag 12. April 2015, 20:58
Wohnort: Lübeck
Fahrzeug: LT28, EZ 7/91, DV mit LLK, Lehrmobil WoMo

Re: unbekannter Ölverlust

Beitragvon tiemo » Montag 25. Mai 2015, 23:27

Hallo Lars!

LarsK hat geschrieben:Manometer funktioniert, nur dieser falsch/anders eingebaute Schlauch ist noch da. Hatte dazu leider noch keine Zeit. Hängt der Lader eingentlich irgendwie im Ölkreislauf mit drinnen? (Hatte bisher noch keinen Diesel mit Turbo) Kann ich den so ohne weiteres mal rausschrauben? Was gibts da zu beachten?


Ja, der ist mit im Ölkreislauf. Angeschlossen ist er über zwei Hydraulikschläuche am Mittelteil (Laufzeug, Lagerung) des Laders. Zu beachten ist, dass halt die Ölablaufleitung (ein Hydraulikschlauch aus dem mittleren Teil des Laders bis unten an die Ölwanne vom Motor) nicht geknickt, zugequollen oder verschlammt ist, da sich sonst im Lader unnötig Öldruck aufbaut und zu den Dichtungen rausdrückt, was Ölverbrauch erzeugt.

LarsK hat geschrieben:Temepratur ist rechts neben der LED meist im linken Drittel...also okay?


Sollte ok sein.

LarsK hat geschrieben:Kann man kaputte Kolbenringe oder ZK-Dichtung irgendwie von aussen beurteilen? Kompressionsmessung?


Kaputte Teile erzeugen bei der Kompressionsmessung meistens größere Druckunterschiede zwischen den Zylindern. Normaler Verschleiß macht gleichmäßig niedrigere Drücke. VW gibt als maximale Druckdifferenz zwischen bestem und schlechtestem Zylinder 5bar Unterschied an. Die normale Verschleißgrenze liegt nach VW bei 26bar relativ gleichmäßig an allen Zylindern.
Dann gibt es den Trick mit dem Spritzer Öl in die Wirbelkammer vor der Messung, wenn sich darauf hin der Wert für den Zylinder vorübergehend verbessert, ist der Defekt eher an den Kolbenringen als an der ZK-Dichtung.

LarsK hat geschrieben:Und gibt es irgendwo Wekstattunterlagen vom LT?


Ja, VW verkauft sie, man kann zB. mit einer Kreditkarte eine Stunde Zugang zu "ERWIN" erwerben und die Reparaturleitfäden, Selbststudienprogramme usw. downloaden und ausdrucken. Wie das genau geht, steht in unserem tollen Wiki unter http://www.lt-forum.de/dokuwiki/doku.php?id=start:links:repanleitungen.

LarsK hat geschrieben:Tiemo kannst du anhand der Bilder und Daten mir den Motorkennbuchstaben sagen?


Das sollte aufgrund deiner Daten ein "1G"-Motor sein. Bei dir ist halt die Druckverschlauchung hinter dem Lader geändert, weil ein LLK eingefügt wurde. Der Kennbuchstabe ist am Motorblock eingeschlagen, wie auf dem Bild zu erkennen (im Beispiel mein "1S"-Motor):
Bild

Gruß,
Tiemo
tiemo
 
Beiträge: 5130
Registriert: Freitag 6. August 2010, 09:01
Fahrzeug: 91er LT28 1S WOMO kurz

Re: unbekannter Ölverlust

Beitragvon LarsK » Dienstag 31. Mai 2016, 20:52

Hallo allerseits,

so nach dem letzten Jahr und der langen Winterpause kann ich nun erneut berichten/fragen.

Ich hatte den LT im letzten Sommer noch bei der hiesigen VW-Nutzfahrzeug Niederlassung, die wohl noch einen Meister mit Kenntnis über alte LTs hatten.
Der hat als erstes mal das Öl gewechselt auf 15W40, mineralisch. Seitdem gibt es auch keinen Ölverlust mehr.

Er sollte sich auch die Verschlauchung des Turbos ansehen und wieder original herstellen, dass hat leider nicht geklappt, nach mehreren Versuchen hat er es wieder so wie es war eingebaut.

Nun sind wir letztes Jahr 2500km durch Schweden und 500km dieses Jahr durch Deutschland getingelt und wollen jetzt wieder ein bisschen für Ordnung im Motorraum sorgen.

Achja, Motorkennbuchstabe ist übrigend DV. Damit werde ich mir jetzt mal die Pläne aus Erwin holen, zwecks Herstellung der Verschlauchung.

Wenn der Motor richtig warm ist, gibt es manchmal, so ab 2500 u/min ein schabendes/schleifendes Geräusch. Was könnte das sein? Turbolader? LiMa?
Ladedruck wird laut Anzeige noch aufgebaut. Wo/wer bietet ggf neue/überholte Turbolader an, die man sorglos einbauen kann?

Ich habe nochmal nach "Feuchtigkeit" am Motor gesucht, das sieht so aus, als ob die Ventildeckeldichtung ein Weg hat, jedenfalls ist die ringsrum immer mal ein bisschen feucht. In Fahrtrichtung hinten, läufts dann auch runter.

Gruß
Lars
LarsK
 
Beiträge: 85
Registriert: Sonntag 12. April 2015, 20:58
Wohnort: Lübeck
Fahrzeug: LT28, EZ 7/91, DV mit LLK, Lehrmobil WoMo


Zurück zu LT-Schrauberecke

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 6 Gäste