Hinterachse

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Hinterachse

Beitragvon Mawa1105 » Freitag 3. April 2015, 22:25

Hi,
ich fahre einen 83 er lt 28 mit CP-Motor. (Kurz, einzellbereift)
Mein Problem:
Die Hinterachse fängt ab ca 60-70 Kmh an zu singen. Immer gleiche frequenz, egal ob 4. oder 5. Gang.
Sie singt nur im Zugbetrieb.
Wenn man's ausrollen lässt, machts "ch-ch-ch-chhhhhhhhhhhhh..." und wenn man ganz langsam rollt nur "chhhhhhhhhhhhh..."

Heute nach ca 120km Autobahn hab ich mich druntergelegt, und mal an der Antriebswelle gedreht. lässt sich ca nen Fingerbreit drehen, dabei kommen Geräusche aus den "Rohren" zu den Rädern und aus dem Differential.

Meine Frage:
Wie kann ich eingrenzen woher der Gesang kommt?

Beste Grüße
Manuel
Zuletzt geändert von Mawa1105 am Montag 7. November 2016, 17:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hinterachse

Beitragvon Maurice199 » Montag 6. April 2015, 17:30

tachen. hört sich an als ob das differenzial palava macht. einfach mal achsöl ablassen, antriebswellenflasch an der achse abschrauben, und dan das kegelrad gehäuse abschrauben. den bisschen hämmer is notwendig weil das sehr passgenau ist dan kanns du ja sehen ob das kegel oder tellerrad zahnschmerzen hat. oder die lager lassen sind im Popo wo ich eher drauf tippen würde. wenns nur das lager vom kegelrad ist musst du nich mal das differenzial zerlegen. kanns ja ersma ausbauen und kucken wies aussieht geht recht schnell hab ich bei mir auch schon gemacht :HELLO:
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Re: Hinterachse

Beitragvon Mawa1105 » Mittwoch 2. November 2016, 20:30

Hey,
Ich habe (jetzt zum 2. mal) den Triebling rausgeschraubt.
Das erste Mal hab ich auch das Trieblingsdoppelkegelrollenlager auseinander gebaut. Die Laufflächen sehen aus wie ein Babypo und das Lagerspiel ist unspürbar.
Die Zähne vom Triebling sind beidseitig glatt, die Kanten nicht verschlissen, die Flächen glatt, ohne Riefen oder Krater.
Soweit also alles in Butter.

Vorgestern habe ich den Triebling ausgebaut, und mal die dünnere der beiden Scheiben zwischen Diff-Gehäuse und Trieblingsgehäuse weg gelassen, in der hoffnung das sich der Triebling etwas dichter zum Tellerrad rutscht, und das Geheule aufhört. Hat es aber nicht :batsch :evil:

Woher bekomme ich Shim-Scheiben um das Tellerrad einzustellen?
Und: Ist es sinnvoll einfach mal ein par Hundertstel unter das Tellerrad zu legen, in der Hoffnung, das irgenwann Ruhe einkehrt?


Bitte um Erfahrungsberichte :-)

Grüße
MaWa

P.s. Öl ist natürlich neu.
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Heulendes Kegelrad
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Re: Hinterachse

Beitragvon Mariner » Donnerstag 3. November 2016, 01:21

Moin MaWa,

ich mag mich irren, aber die Flankenenden sehen schon abgenutzt aus (der dunkel verfärbte Teil)...?

Grüße
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Re: Hinterachse

Beitragvon Daniel Schulz » Donnerstag 3. November 2016, 11:36

Moin,
hast Du Dir in diesem Zuge mal genau die Kardangelenke der Kardanwelle angeschaut? Wenn die nicht leichtgängig ist, macht das genau diese Geräusche.
Genau das hatte ich nämlich Anfang diesen Jahres und hatte auch die Achse in Verdacht. Grund war aber ein defektes Kardangelenk.
Grüße
Daniel
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Re: Hinterachse

Beitragvon tiemo » Donnerstag 3. November 2016, 11:43

Hallo Manuel!

Mawa1105 hat geschrieben:Ich habe (jetzt zum 2. mal) den Triebling rausgeschraubt.


Die Einstellung des Trieblings ist eine Wissenschaft für sich. Die Kegelrollenlager sind mit einer Spannbuchse verbaut, die sich bei der ersten Montage plastisch verformt. Daher muss man sich bei der Demontage die Umdrehungen der Mutter merken, um die Einstellung hinterher wieder hin zu bekommen.

Mawa1105 hat geschrieben:Die Zähne vom Triebling sind beidseitig glatt, die Kanten nicht verschlissen, die Flächen glatt, ohne Riefen oder Krater.
Soweit also alles in Butter.


Die sind schon fast ein wenig zu glatt, man kann auf dem Foto schon Verschleiß erahnen, an den hellen, glatten Stellen ("Tragbild") scheint das Material gegenüber den dunklen, noch brünierten Rändern schon ein Stück weit eingelaufen. Die hellen, also abgetragenen Stellen reichen auch schon ziemlich weit zu den Rändern hin. Heißt aber nicht, dass das Ganze schon Schrott sein muss, vielleicht bekommt man es durch eine neue, korrekte Einstellung wieder leiser und kann noch eine ganze Weile damit fahren.

Mawa1105 hat geschrieben:Vorgestern habe ich den Triebling ausgebaut, und mal die dünnere der beiden Scheiben zwischen Diff-Gehäuse und Trieblingsgehäuse weg gelassen, in der hoffnung das sich der Triebling etwas dichter zum Tellerrad rutscht, und das Geheule aufhört. Hat es aber nicht :batsch :evil:


Wie schon gesagt, so einfach ist die Einstellung nicht. Das ist was für Spezialisten mit den passenden Messuhren und Plastigage und Tragbildlack. Wenn das nicht stimmt, ist das Diff. nach wenigen 1000km hin.

Gruß,
Tiemo
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Re: Hinterachse

Beitragvon Tomturbo1958 » Donnerstag 3. November 2016, 21:37

Servus!
Ich glaube nicht an das Differnzial! Nach Deiner Behandlung wird es ziemlich sicher bald kaputt werden! Lass Dir von jemanden das Differenzial neu einstellen!
Suche Dein Geräusch beim Getriebe, das Nadellager zwischen Hauptwelle und Kupplungswelle wäre ein heißer Tipp! Das würde mit Deiner Beschreibung übereinstimmen. Das Differenzial macht keine solchen Geräusche!
Grüße
Thomas
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Re: Hinterachse

Beitragvon schaettman » Freitag 4. November 2016, 10:31

Moin,
"Das ist was für Spezialisten mit den passenden Messuhren und Plastigage und Tragbildlack. Wenn das nicht stimmt, ist das Diff. nach wenigen 1000km hin."
Den Worten schliess ich mich mal an, war vor 20 Jahren beim Freundlichen um mir ne andere Übersetzung einbauen zu lassen. Das Raussuchen der Teile klappte ja noch. was dann fehlte ,war der Fachmann zum Einbauen...und das bei VW ! :shock:
Seit Oktober 1993 haben wir ihn ;-)
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Re: Hinterachse

Beitragvon Mawa1105 » Sonntag 6. November 2016, 13:16

Hallo!
Also:
erstmal vielen Dank, für die zahlreichen Antworten.


Das ist was für Spezialisten mit den passenden Messuhren und Plastigage und Tragbildlack. Wenn das nicht stimmt, ist das Diff. nach wenigen 1000km hin.


Ich will ja nicht das gesammte Diff neu einstellen, sondern lediglich den Verschleiß der über die Jahre entstanden ist ausgleichen...
Außerdem befürchte ich auch, das ich niemanden finden werde, der mir das mit Tragbild und Pipapo einstellen kann. Also, wieso nicht ausprobieren, und evtl scheitern? So wie es jetzt ist, ist es nicht gut. Das Beste was passieren kann is, dass es danach alles o.k. ist für die nächsten xx tausend KM. Das Schlimmste wäre, dass ich mir eine gebrauchte neue Hinterachse besorgen muss, muss ich aber auch, wenn ich es nicht versuche, weil davon wird's bestimmt nicht leiser. Also quasi eine loose loose Situation. :-?

Nach Deiner Behandlung wird es ziemlich sicher bald kaputt werden! Lass Dir von jemanden das Differenzial neu einstellen!


Das erste mal, das ich es offen hatte, war vor ca 10.000Km. Seit dem hat sich am Geräusch nichts verändert. Damals hatte ich auch das Kegelrollenlager offen, incl Quetschhülse. Das Spiel hab ich danach wieder genau so eingestellt, wie es vor der Demontage war.

Suche Dein Geräusch beim Getriebe, das Nadellager zwischen Hauptwelle und Kupplungswelle wäre ein heißer Tipp!


Dagegen spricht, dass das Geräusch sehr deutlich aus dem Badezimmer kommt.

Moin,
hast Du Dir in diesem Zuge mal genau die Kardangelenke der Kardanwelle angeschaut? Wenn die nicht leichtgängig ist, macht das genau diese Geräusche.


Das hintere Gelenk, sieht gut aus, und hat auch kein von Hand feststellbares Spiel. das vordere ist mit angebauter Welle nicht so leicht zu testen, hat sich aber auch ok angefühlt. Kann man sich irgendwo gute Kardanwellen zum Testen leihen? (das wäre ja das einfachste) :-P

Eine andere Frage:
ich habe so schwarze Gummipuffer, ca 30 Cm hoch, die über der Hinterachse verbaut sind. Die stehen permanent auf dem Teller, über den Federn an. Sind das Anschlagpuffer oder zusatz-Gummifedern? Vom Fahrgefühl ist alles super. Meine vage Überlegung ist, das die HA sich nur so laut anhört, weil die Gummis Karosserie und Achse koppeln. (eher Unwarscheinlich oder?)

Beste Grüße
MaWa
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Re: Hinterachse

Beitragvon Daniel Schulz » Montag 7. November 2016, 10:03

Moin,
zur Kardanwelle:
Einfach einmal ausbauen und dann schauen, ob die Gelenke leichtgängig sind. Bei mir sah eingebaut aus alles gut aus, ausgebaut konnte ich am hinteren Gelenke in eine Richtung gar nicht knicken.
Die Puffer sind Zusatzfedern und sollten im unbelasteten Zustand nicht aufliegen. Das ist ein Zeichen für ermüdete Federn, oder ein zu großes Leergewicht.
Viel Erfolg
Daniel
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Re: Hinterachse

Beitragvon Mawa1105 » Montag 7. November 2016, 10:26

Hallo,
die Gelenke sind leichtgängig.
Das hintere Gelenk, sieht gut aus, und hat auch kein von Hand feststellbares Spiel..


Grüße
M
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Re: Hinterachse

Beitragvon Tomturbo1958 » Montag 7. November 2016, 14:30

Servus!

Kreuzgelenke machen kein kratzendes Geräusch wie Du es beschrieben hast, die machen mehr ein dumpfes vibrieren. Wenn ein Gelenk nach einer Richtung schwer geht und hakt, geht der Gelenkwellendienst so vor. Eine betroffene Nadellagerbüchse wir auf einem Dorn aufgelegt und gegen die Gegenüberliegende Büchse wird mit einem zweiten Dorn geklopft. Dadurch "setzen" sich die Büchsen und Fett wird damit zwischen die Nadeln gedrückt. Danach Kardanwelle wuchten und es ist wieder für viele tausend Km Ruhe! (gilt bei originalen Gelenken welche sonst OK sind)
Dein "ch,ch,ch,....." (kratzendes Geräusch) kommt nicht vom Trieblingslager, Schulterlager oder Ausgleichsrädern und wird auch nicht auf die Karosserie durch die Zusatzfedern übertragen. Das Trieblingslager würde heulen wie eine alte Straßenbahn, so laut das sich die Leute auf der Straße umdrehen und Du könntest trotzdem noch vom Urlaub nach hause fahren! Die Schulterlager würdest Du beim Fahren vermutlich gar nicht hören. Nachdem ich Wasser in der Achse hatte, hat ein Schulterlager etwas abbekommen. Nach 250 000 Km habe ich die Übersetzung geändert und dabei das Lager getauscht. Die Ausgleichsräder würdest Du nur in der Kurve hören. Die Summe aus Zahnflankenspiel und anderen "Spielen" ergibt im Lastwechsel bei niedriger Drehzahl und Geschwindigkeit ein dumpfes Dröhnen. Das ist eine Torsionsschwingung welche vom Motor kommt und ist harmlos. Das wird mit einem neuen Differenzial nur leiser.
Die Radlager hätten ein merkbares Spiel und würden klopfen und nicht kratzen. Wenn die Bremstrommel am Ankerblech streift hättest Du das auch deutlich gesehen.
Der einzige Schaden an Deiner Achse ist Dein panischer, reflexartiger Reparaturversuch! Wenn Du die alten Einstellungen wiedergefunden hast, dann hattest Du Glück! Das Zahnflankenspiel durch Einrücken des Trieblings zu verkleinern schmink Dir ab! Du kommst mit dem Tragbild irgendwo hin! Das Differnzial ist eingelaufen und die Zahnflanken haben sich aneinander angepaßt. Wenn Du das Tragbild veränderst, geht das schief, irgend wann, wenn nicht nach 10 000 Km, dann später!
Meines Wissens wurden Tellerrad und Triebling vor dem Einbau "gepaart" indem am Prüfstand die Stellung der größten Laufruhe herausgefunden wurde. Diese Stellung wird mit dem Einstellverfahren in der Werkstätte wiedergefunden, indem man die auf dem Tellerrad/Triebling Paar vermerkten Werte einstellt.
Nur zur Erklärung warum Dir alle gleich empfehlen doch die richtigen Einstellungen wieder herzustellen!
Noch einmal zu meinem Verständnis, Du drehst bei abgeflanschter Kardanwelle am Trieblingsflansch und hörst das kratzende Geräusch? Oder hörst Du es nur beim Fahren wenn alle Komponenten belastet werden? Wo hast Du die Naßzelle? (Badezimmer ist doch sehr hoch gegriffen)

Tiemo, schau bitte ob ich richtig liege!?

Grüße
Thomas
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Re: Hinterachse

Beitragvon Mawa1105 » Montag 7. November 2016, 15:57

Hey Thomas, danke für die ausführliche Antwort.


Gerad ist mir aufgefallen, das ich im ersten Beitrag Schub und Zugbetrieb vertauscht habe :batsch :oops:
Es heult natürlich beim Beschleunigen und Gasgeben. Unter Last
Die Hinterachse fängt ab ca 60-70 Kmh an zu singen. Immer gleiche frequenz, egal ob 4. oder 5. Gang.
Sie singt nur im Zugbetrieb.
Wenn man's ausrollen lässt, machts und wenn man ganz langsam rollt nur "chhhhhhhhhhhhh..."



mein Hauptproblem ist nicht das "ch-ch-ch-chhhhhhhhhhhhh..." sondern das erbärmlich laute Heulen und Singen.

Dieses Singen klingt wie bei einem Alten Reisebuss oder wie bei einer Straßenbahn oder wie in der Oper oder wie auch immer. Jedenfalls heult es seit 30 000 Km gleicher maßen.
Das Bad (ist tatsächlich die Größte freie Bodenfläche, im Auto ;-)) liegt hinten auf der Fahrerseite. Man hört das Singen nicht nur da, sondern im gesammten Auto, jedoch dort am rellativ lautesten. Vermutlich, weil man da nicht mehr so viel vom Motor hört.
Das Heulen geht weg, wenn man auskuppelt, oder ohne Last auf gleicher Drehzahl hällt. Wenn man vom Gas geht, gibt es eben das Besagte allerdings ziemlich leise "ch-ch-ch-chhhhhhhhhhhhh..." Also ein rythmisches kratzgeräusch, das gleichmässig wird, wenn alles auf Zug ist. (ich hoffe man versteht was ich mein...)

Noch einmal zu meinem Verständnis, Du drehst bei abgeflanschter Kardanwelle am Trieblingsflansch und hörst das kratzende Geräusch? Oder hörst Du es nur beim Fahren wenn alle Komponenten belastet werden?

Sorry, also: unter Last Heults, ohne last ist Ruhe, nur so gedreht hab ich noch nicht, da ich keine Hebebühne habe.
Mit jeweils einem Rad in der Luft heults, beim beschleunigen des Rades gegen die Handbremse. Allerdings nicht lauter als beim Fahren.

Der einzige Schaden an Deiner Achse ist Dein panischer, reflexartiger Reparaturversuch!


Naja, ich (und die Zwerge, die immer hinten sitzen) halten das Singen irgendwie bald nicht mehr aus.
Und wie gesagt, irgendwas muss geschehen. Und hier im Thread sagen alle, das es selbst bei VW niemanden mehr gibt der die Achse einstellen kann. Daher mein 3 Jahre gereifter, viel Recherchierter und wohlüberlegter Versuch, durch minimales Ändern der Zahnradpositionen zueinander das Zahnflankenspiel wieder so einzustellen, das es nicht mehr so laut ist.
Mein Erster Schritt war dabei eben der Ring unter dem Trieblingsgehäuse, weil das mit verhältnissmäßig wenig Aufwandgeht, und meines Erachtens bei Nichterfolg auch nicht sofort die Achse ruiniert, sondern einfach wieder rückgängig gemacht werden kann.

Wer kann Differentiale einstellen?

Grüße
MaWa
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Re: Hinterachse

Beitragvon Tomturbo1958 » Montag 7. November 2016, 18:04

Servus!
Mit einem Rad in der Luft ist nicht relevant und schädigt das Differenzial bei höherer Drehzahl! Außerdem ist es sehr gefährlich!
Für Differenzial einstellen benötigt man Sachkenntnis und Spezialwerkzeug!
Das Geräusch klingt nach Deiner letzten Antwort schon nach Differenzial. Da das Geräusch schon vor Deinen Reparaturversuchen vorhanden war, wird das korrekte Einstellen auch nichts ändern!?
Bist Du Dir sicher, daß Du das Trieblingslager ausschließen kannst? Ist das Geräusch halbseitig von der Mitte oder Symmetrisch, weil Du von der linksseitigen Naßzelle schreibst? Wenn Du das Trieblingsgehäuse in der Hand hältst, solltest Du kaputte Lager spüren können? Ein kaputtes Trieblingslager hält sehr lange macht aber ein Getöse das sich die Leute nach Dir umdrehen!
Prinzipiell ist das Differenzial ziemlich unzerstörbar, wenn man gelegentlich das Öl wechselt! Wäre es das Trieblingslager, könntest Du Glück haben!
Schau Dir die Sache mit den neuen Informationen noch einmal in Ruhe an und reden wir dann weiter!
Grüße
Thomas
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Re: Hinterachse

Beitragvon Mawa1105 » Montag 7. November 2016, 19:03

Hey,
wenn das Trieblingslager gewechselt werden muss, muss doch das Zahnflankenspiel usw auch neu eingestellt werden :-? :-?
Das Trieblingslager sieht aber wie gesagt super sauber aus, hat nahezu kein Spiel und die Laufflächen der Kegelräder sind glatt und ohne Ausbrüche oder Riefen.

Mit einem Rad in der Luft ist nicht relevant und schädigt das Differenzial bei höherer Drehzahl! Außerdem ist es sehr gefährlich!


Klar ist das Schädlich. Damit habe ich aber versucht auszuschließen ob es mit dem Differential Ausgleich zu tun hat, das Geheule.
Außerdem ist dadurch klar geworden, das es nicht ein echts- oder linksseitiges Lagerproblem ist. (Schulter oder Rad).
Wieso gefährlich?

Ob das geräusch aus der Mitte oder von rechts/links kommt, kann ich nicht beurteilen, da die anderen Nebengeräusche sich stark ändern, wenn man hinten rechts oder links geht.

Schau Dir die Sache mit den neuen Informationen noch einmal in Ruhe an und reden wir dann weiter!


Ich weiß jetzt noch nicht so genau wonach ich schauen soll, wonach ich noch nicht geschaut habe.

Kennt jemand einen Differentialspeziallist, der das einstellen kann?

Grüße
M
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Re: Hinterachse

Beitragvon Tomturbo1958 » Dienstag 8. November 2016, 14:10

Servus!

Ich habe hier keinen Reparaturleitfaden zur Hand und meine letzte Differenzialeinstellung ist lange her. Schreibe mir einmal Deinen Achskennbuchstaben, nur zur Info.
Wenn Du die Schulterlager nicht ausgebaut hattest und die Scheiben nicht verändert wurden, auch der Vorbesitzer dort nicht gesündigt hat, dann kann schon nicht mehr so viel schief gehen.
1. Schau Dir das Tragbild vom Tellerrad an. Die glänzenden Stellen sollten etwa mittig sein und nirgendwo die Ränder erreichen.
2. Bau den Triebling ohne Stauchhülse (Mutter handfest angezogen) mit allen Beilagen ein und prüfe das Zahnflankenspiel nach Gefühl. Beim großen Differnzial ist das zB 15 bis 25 Hundertstel.
3. Gebe eine neue Stauchhülse und drehe die so weit zusammen bis das Lagerspiel gerade egalisiert ist und Du ein winziges Reibmoment erahnst. Das vorgeschriebene Moment würde ich nur bei neuen Lagern einstellen. Wenn Du zu weit zu drehst mußt Du eine neue Hülse nehmen!
4. Bau das Trieblingsgehäuse mit den alten Scheiben ein.
5. Bestreiche 4 Zahnflanken vom Tellerrad ca alle 90° mit Tafelkreide und drehe das Getriebe durch. Die Abdrücke sollten wieder schön mittig sein.

Wenn Du die alten Einstellungen so wieder herstellst, müßte es funktionieren. Besser geht es wenn Du die Steckachsen vorher heraus ziehst, dann kannst Du die Schulterlager und die Radlager auch gleich beurteilen.

Falls Du etwas bisher übersehen hast, müßtest Du so darüber stolpern. Wie gesagt, für das von Dir beschriebene Gehäule müßte schon ein sehr grober Fehler vorliegen, der bei obigen Procedere sicher auftaucht. Material benötigst Du nur die Stauchhülse, Tafelkreide und einen selber gebastelten Hebel mit welchem Du am Flansch gegen halten kannst.

Grüße
Thomas
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Re: Hinterachse

Beitragvon tiemo » Dienstag 8. November 2016, 14:45

Hallo Manuel!

Mawa1105 hat geschrieben:Kennt jemand einen Differentialspeziallist, der das einstellen kann?


Wenn du nicht weiter kommst, sprich doch mal mit dem Klaus vom Bodensee. Seine genauen Kontaktdaten sind im WIKI unter OKO-Wohnmobilbau hinterlegt.
Was für ein Öl hast du denn drin? Vielleicht kann man darüber auch was machen.

Gruß,
Tiemo
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Re: Hinterachse

Beitragvon Mawa1105 » Dienstag 8. November 2016, 14:59

Hallo,
erster Wechsel anfang des Jahres mit SAE 80W-90 API GL-5 GL5 GETRIEBEÖL MANNOL .
Aufgefüllt vorletzte Woche nach dem Auseinanderbauen mit Liquy Molly (GL5) SAE 85W-90.

O.k.ich frag mal bei Klaus nach.

Grüße
M
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Re: Hinterachse

Beitragvon Mawa1105 » Freitag 11. November 2016, 00:02

Hey,
ich habe eine Zeichnung von der LT Hinterachse gefunden. Bzw von dem Ausgleichsgetriebe.



Die Scheiben mit der Nr. 11 sind die besagten Einstellscheiben, sehe ich das richtig? Und mit denen wird das gesammte eigentliche Differential im Differentialgehäuse rechts bzw Links in seiner Position eingestellt?

Theoretisch ist doch die Summe der Scheiben bereits richtig eingestellt, bei mir. Nur aufgrund des Verschleißes sollte jetzt rechts 1-2 Hundertstel oder so mehr und links entsprechend weniger.

Grüße
MaWa
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Re: Hinterachse

Beitragvon Waldfahrer » Freitag 11. November 2016, 07:54

Servus mawa,

wenn Du das selbst machen willst, würde ich Dir unbedingt die Beschaffung des Rep-Handbuches "4-Gang-Schaltgetriebe 015-I und Achsantrieb" empfehlen. Im Wiki steht wie man das, z.B. bei "erwin" bekommt.

Den Triebling mußt Du auch, nachdem Du ihn zerlegt hast, neu einstellen.

Die Einstellung ist kein Hexenwerk, man braucht auch keine VW-Spezialwerkzeuge, im Wesentlichen nur Drehmomentschlüssel, eine Meßuhr mit verstellbaren Haltern und eine Reibmomentlehre. Kann man sich sicher wo ausborgen.
Nur falls Du den Diff-Korb mit Tellerrad ausbauen willst, z.B. um die Lager zu erneuern, brauchst Du auch noch eine Gehäuse-Spreizvorrichtung!

Nach "Gefühl" würde ich da nichts machen, wäre schade um die Achse (wenn sie nicht eh' schon hin ist...)

Übrigens: Die Scheiben unter dem Trieblingsgehäuse sind auch Einstellscheiben!

Gruss Josef
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Re: Hinterachse

Beitragvon Tomturbo1958 » Freitag 11. November 2016, 08:45

Servus!
Deine Überlegung ist nicht ganz falsch. Die Zahnflanken haben sich zusammen gelaufen, sie berühren sich immer im gleichen Bereich. Wenn Du das verschiebst, wird der Verschleiß expotential größer werden! Auch wenn das Diff so leiser werden sollte, würde die Freude nicht lange halten!
Ich wollte Dich animieren, die originale Einstellung mit den Kosten einer Stauchhülse wieder her zu stellen. Würdest Du die Scheiben an den Schulterlagern verändern, kommst Du ohne Ausbau der Achse und Spezialwerkzeug nie wieder auf gleich! Oben habe ich Dir beschrieben das jedes Tellerrad Trieblingpaar seine "Individuelle" Einstellung hat, wenn Du die wiedergefunden hast, was ich Dir zutraue, wird das Diff erträglich leiser sein oder nicht. Wenn nicht, hast Du eine Stauchhülse und viel Zeit verbraten! Der Plan B wäre, ein Tellerrad Trieblingpaar im Sonderangebot (gibt es dort fallweise sehr günstig) bei Classic Parts neu zu kaufen und von einem Fachmann einbauen lassen, oder Du kaufst die Innenteile einer Achse mit der Du probegefahren bist und beim Ausbau dabei warst. Ich habe meine von einem sehr netten Kollegen aus dem Forum bekommen, der hat die Teile ausgebaut und die Scheiben an der Position gelassen. Ich habe nach dem Einbau die Maße kontrolliert und die Achse ist flüsterleise! Das kannst Du auch!
Lies auch meine Beiträge "Leiser machen andere Übersetzung"!
Bitte sag mir den Achskennbuchstaben, der steht vorne oben drauf?
Thomas
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