Hallo Mrs Robinson!
MrsRobinson hat geschrieben:An den Motor soll ich lieber keine normale Werkstatt dran lassen, also auch nicht zum Ventile einstellen, weil die mehr kaputt machen könnten, als kaputt ist.
Tja, da könnte er Recht haben

Deswegen habe ich dich ja an ihn verwiesen.
MrsRobinson hat geschrieben: - mittlerweile startet er auch, fährt dann ruhig... also denke ich, dass ich den Urlaub im August wagen werde.
Das freut mich! So ein LT gehört ja auch auf die Bahn. Ich wünsche dir eine gute Zeit und dass der LT am Ende des Urlbaubs besser läuft als am Anfang!
MrsRobinson hat geschrieben:Nochmal zum Rauch: Wenn man ihn startet, qualmt er im Stand zunächst stärker. Ich würde sagen grau/blau. Nachdem man angefahren ist, hört das auf und man sieht fast gar nichts mehr. Das heißt, wenn man Gas gibt, gibts auch keinen Qualm. Im Stand oder Leerlauf dafür schon ein bisschen, aber am Anfang mehr als nach einer Weile Fahren.
Die Glühkerzen wurden übrigens alle überprüft und sind alle in Ordnung.
Grau/blau dürfte unverbrannter DIesel sein. Evt. eine nicht optimal arbeitende Vorglühanlage mit leichter Spätförderung. Dass die Kerzen "in Ordnung" sind, heißt ja noch nicht, dass die ganze Anlage in Ordnung ist. Es kommt darauf an, dass genug Spannung an den Kerzen ankommt (mehr als 11V) und dass sie ordentlich Strom fließen lassen (mehr als 10A pro Kerze, also ca. 40A insgesamt).
Naja, darüber hinaus ist das ein Motor vom Anfang der 70-er Jahre des letzten Jahrhunderts - die waren abgastechnisch natürlich noch nicht mit heutigen Motoren zu vergleichen.
Beim Perkins bestimmt der Benutzer selbst ja die Vorglühdauer. Ich weiß nicht, ob der LT dann beim Anlassen überhaupt weiter glüht - neuere tun das, auch wenn dabei keine Kontrolllampe brennt. Und dann glühen die neueren LT auch noch bis zu 3 Minuten nach, um das Abgasbild bei kaltem Motor zu verbessern.
Vielleicht hast du da auch einfach zu große Erwartungen. Man soll ja auch gleich losfahren, mit der Leistungsabgabe kommen die Wirbelkammern von selbst auf Temperatur und dann wird auch die Verbrennung besser.
MrsRobinson hat geschrieben:Gegen den Ölverlust wollte ich Liquid Moly Ölverlust-Stop versuchen, bis die Dichtungen erneuert werden können (bei Klaus). Vielleicht hilft es ja ein bisschen. Da steht auch drauf, dass es bläulichen Qualm verringert - aber was hat der Ölzusatz mit dem Qualm, der laut meiner Werkstatt eher nach Diesel aussieht, zu tun?
Diese Mittel lassen die Dichtungen quellen. Das kann verschleißbedingten Materialabtrag in gewisser Weise kompensieren, so dass die Dichtwirkung verbessert wird.
Der bläuliche Qualm, von dem im Zusammenhang mit dem Mittel die Rede ist, ist von verbranntem Motoröl aus nicht mehr optimalen Ventilschaftdichtungen und evt. Ölabstreifringen, über die Kurbelgehäuseentlüftung. Das tritt aber mit Erwärmung des Motors stärker in Erscheinung, und das ist bei dir ja nicht der Fall.
Ich halte von dem Zeug nicht viel, nur wenn sowieso ALLE Dichtungen demnächst gewechselt werden sollten, würde ich es nehmen.
Nur mal nebenbei: Wo kommt das Öl nun raus? Mit 40.000km ist der Motor ja gerade mal eingefahren, da muss man normalerweise keineswegs irgendwelche Dichtungen wechseln...
MrsRobinson hat geschrieben:Und noch eine Sache: Woran erkennt man denn, dass der Keilriemen gewechselt werden muss? Im Winter hat er einmal gequietscht, aber ich habe gehört, das sei bei feuchtem Wetter normal. Wann er das letzte mal gewechselt wurde, weiß ich leider nicht.
Wenn es einen kurzen Schlag gegen die Motorabdeckung tut und dann die rote Batterielampe angeht, muss der Riemen nicht mehr gewechselt werden: Es muss dann nur ein neuer Riemen aufgelegt werden

So lange sollte man nicht warten, denn der Keilriemen kann beim Abspringen leider das Lüfterrad zerstören UND er treibt die Wasserpumpe mit an, dh. die Fahrt ist dann erst mal vorbei, weil der Motor sofort heiß läuft, und das ist unbedingt zu vermeiden...
Man sieht dem Riemen leider nicht unbedingt an, dass er demnächst reißen will. Wenn du dir unsicher bist, mach das noch vor dem Urlaub, die Rennerei und der Ärger stehen in keinem Verhältnis.
Eigentlich kann man das auch gut selbst machen: Alten Riemen entspannen (3 Befestigungen an der Lichtmaschine lockern, gegen den Riemen drücken bis die Lichtmaschine gegen den Motor schwenkt), runterhebeln oder durchtrennen. Den neuen Riemen vorsichtig über das Lüfterrad fädeln,auf die Riemenscheiben von Kurbelwelle und Wasserpumpe legen und auf die Riemenscheibe der Lichtmaschine würgen. Dazu den Motor langsam von Hand etwas drehen, aber nicht am Lüfterrad.
Mit einer kurzen Dachlatte den Riemen durch Schwenken der Lichtmaschine wieder spannen und gespannt halten, dabei schnell die Schraube zwischen Lichtmaschine und Spannbügel festdrehen. Die anderen beiden Schrauben gehen dann wieder gemütlich. Fertig. Die Riemenspannung ist dann richtig, wenn man den Riemen in der Mitte des längsten Trumms etwa 1cm mit dem Daumen eindrücken kann. Bei zu wenig Spannung quietscht er bei Feuchtigkeit, bei zu viel gibt es erhöhten Verschleiß in den Lagern der Lichtmaschine.
Gruß,
Tiemo