Hallo Black!
black-LT hat geschrieben:sondern z.b. WD 40/ Fluidfilm in die Fugen spritzen (von Außen und Innen) trocknen lassen dann Unterbodenschutz sachte drüberpinseln (von Außen und Innen). Ich möchte das es irgendwie nichtmehr so schlimm ausschaut, weil auch mein Schrauber meinte es kann passieren das der LT dann rausgefischt wird.....

Und nat. den Rost wenigstens stoppen.
WD40 ist grob ungeeignet, es bildet mit Wasser eine Emulsion und wird einfach weggewaschen, hilft 0. MikeSanders Fett oder Fluidfilm helfen. Für MikeSanders ist es aber wirklich momentan zu kalt, das verarbeitet man am besten bei sommerlicher Hitze. Behandlung am besten von der Innenseite der Bleche. Leg dich mal unter deinen LT, dann siehst du, was ich meine: Im unteren Bereich ist das Blech von innen zugänglich, in gewissen Abständen sind "Stehbleche" von innen dagegen gesetzt (vor allem im Bereich der Falze), aber durch deren Wasserablauföffnungen kommt man da rein, um was zu machen. Meist kleben da Kiloweise Lehm und Humus in den Ritzen unten drin, so dass Wasser gehalten wird und es in Ruhe von innen her rosten kann.
Wenn du mit Unterbodenschutz arbeitest: Nimm keinen auf Bitumenbasis - der wird schnell unterrostet und man sieht es erst mal lange nicht. Dann fallen irgendwann große Fladen ab, außen Unterbodenschutz, innen klebt der Rost. Im Unterbodenbereich kann man zB. Brantho Korrux 3-in-1 pinseln, das ist sehr fest und hat eine gute Rostschutzwirkung. Ich nehme immer die Farbe "weiß", das sieht man sofort, wenn was nicht stimmt. Du könntest matt schwarz für die Außenteile nehmen und das mit dem Pinsel auf die Fehlerstellen auftragen. Das geht auch jetzt noch.
black-LT hat geschrieben:Wegen den Löchern und Schweißen: Mein Bruder hat bei seinem T4 "übergangsweise" mit Glasfaser löcher gekittet. Ich spreche hier als Laie

Das geht hier nicht oder ?
Übergangsweise geht das schon, Haltbarkeit vielleicht 2 Jahre, also Schade um die viele Arbeit. Auch hier wird das Material dann rissig, weil von innen wieder der Rost dagegen drückt. Ich würde an deinem LT die Abplatzer nur ausbessern, nicht groß erst was wegschleifen. Und von innen, wie gesagt, was dauerflüssiges. Wenn du gleichzeitig von außen was machen willst, ist die Reihenfolge natürlich erst außen mit Farbe, dann von innen mit Fett - das Fett dringt durch Durchrostungen nämlich nach außen und darauf haftet natürlich keine Farbe. Hier bei uns in DE ist es erlaubt, nichttragende Teile der Außenhaut mit Glasfaserspachtel zu reparieren. Die Prüfer schauen vor allem, ob durch Löcher Abgase ins Innere dringen können, ob scharfe Kanten vorhanden sind und ob die Schürze durch den Rost in der Festigkeit geschwächt ist. Wenn der Prüfer dann mit dem Schraubendreher durch das dünn gerostete Blech kracht, geht ein Lächeln über sein Gesicht...
Polyesterspachtel muss immer rundherum trocken eingepackt sein (innen Blech, außen makelloser Lack), weil er Zuschlagstoffe in Form von Körnchen enthält, die die Festigkeit verbessern sollen und natürlich das teure Grundmaterial strecken. Diese Körnchen quellen unter Feuchtigkeitseinwirkung und sprengen den Polyester. Dadurch entstehen Risse, in die noch mehr Wasser eindringt usw. Trifft Wasser dann auf Blech oder hat das Blech "Pinholes", also mikrokopische Durchrostungen nach innen, durch die Wasser an die "Baustelle" gelangen kann, so rostet es. Weil Rost ein größeres spezifisches Volumen hat als Stahl, quillt die Stelle ebenfalls und sprengt Farben und Spachtelmassen ab.
black-LT hat geschrieben:Hier die restlichen Bilder:
Der Einstieg bei der Schiebetür sieht wahrscheinlich schlimmer aus als er ist. Da sind Bleche überlappend durch Punktschweißung miteinander verbunden, so kann Salzwasser natürlich in den Spalt laufen, außer, wenn dort wasserabstoßendes Fett ist. Empfindlich, und vermutlich ist dort auch ein kleines Loch, ist der Übergang nach vorne in die B-Säule. Von der B-Säule in den Radkasten noch mal das gleiche Spielchen. Die B-Säule trägt, da hilft auch kein Spachtel, da muss geschweißt werden (irgendwann). Zum Glück hat der LT schon große Reserven, das bekommt man schon wieder hin.
Dein Foto ist natürlich wieder von oben aufgenommen. Die eigentliche Gammelstelle sitzt aber wieder unter diesen Blechen, in dem Spalt, in dem die Türrolle läuft. Die muss vor Fett strotzen, dann geht einerseits die Türe relativ leise und leicht und andererseits ist das ein guter Korrosionsschutz. Oben auf die Bleche gehört eine Gummimatte, die man wahrscheinlich aber nicht mehr kaufen kann. Aber man kann aus einer Universal-Gummi-Automatte das passende Teil schneiden und nach dem Lackieren in den Einstieg einkleben. Oder ein Riffelblech aus Alu, das aber optimalerweise nicht direkt aufs Stahlblech kleben (Elektrokorrosion zweier unterschiedlicher Metalle!), sondern mit isolierender Zwischenlage. Und Fett, Fett, Fett...
Insbesondere die Schienen der Schiebetüre müssen alle drei immer gut gefettet sein. Am besten mit Fluidfilm aussprühen, dann mit einem Lappen das Fett nach kurzer Einwirkzeit wieder sauber mit Küchenkrepp rauswischen samt der Rostklumpen und Sandkörnchen, dann noch mal satt mit Haftfett einsprühen. An die hintere Schiene kommt man nur richtig ran, wenn man das Abdeckblech abnimmt, das ist mit dem Gummikeder von oben her aufgesteckt und im WIKI ist genau beschrieben, wie man es ab bekommt.
Vorne der Einstieg sieht wieder eher übel aus, das ganze Ausmaß erkennt man sicher erst, wenn man von innen in die Radkästen schaut, die Wannen unter dem Fahrzeug abmontiert und von unten schaut. Da dürfte auch das eine oder andere Blechflickerl aufzuschweißen sein. Es scheint da ja schon fleißig von außen mit Bitumen oder Spachtel gepfuscht worden zu sein.
Auf einem Bild erkennt man die total verstaubte Zentralelektrik (mit den Sicherungen und Relais) deines LT. Ich bin nun wirklich kein Sauberkeitsfanatiker, aber dieser Verdreckungsgrad ist geeignet, elektrische Funktionsstörungen zu erzeugen. Kondenswasser trocknet in dem Staub kaum ab, Kriechströme und Korrosion sind die Folge und dadurch werden Kontaktprobleme (schlechtes Licht) bis hin zu Schmorbränden herauf beschworen. Bestimmt kannst du deinen LT noch ein halbes Kilo leichter machen, indem du einfach mal die Mechanik des Gaspedals von Dreck befreist und anschließend im Innern gut fettest. Das Gaspedal rostet sich übrigens liebend gerne los und kippt dann irgendwann einfach seitlich weg, dann stehst du da...
Alle Türunterkanten entrostet man von außen, dann Farbe drauf und die Türe von innen mit - na was wohl... - Fett - schützen. Dazu die Wärmedämmung rausnehmen, wo welche ist (hinten, vorne nicht wegen der Kurbelfenster). Die wird vermutlich aus Rockwool bestehen, die da einfach reingestopft wurde und sich mit salziger Feuchtigkeit vollgesaugt hat. Viele schwören hier dann auf Hitech-Zeugs wie die selbstklebenden Armaflex-Dämmschäume (die auf Fett aber natürlich nicht halten). Ich packe Rockwool in solide Müllsäcke, falte die so, dass kein Wasser hereinlaufen kann und stopfe damit die Hohlräume aus, nachdem sie mit Fett eingesprüht sind.
Die Kante hinten bei den Schwenktüren bekommt man mit Entrosten und neu Lackieren wieder gut hin, da erwarte ich keine Überraschungen. Schiebetüren habe ich schon schlimmer gesehen, ich vermute, die wurde schon mal ausgewechselt. Am Einstieg scheint Licht herein, da fehlt vermutlich ein Stück Dichtprofil. Hier würde ich mir von einem LT-Schlachtfest eine Dichtung besorgen und die besten Teile anstücken, das funktioniert ganz gut. Es gibt die (mal wieder für den T3) auch in neu, wenn auch nicht in genau passender Länge, aber teuer.
An der Stoßstange hinten scheint die linke äußere Plastikecke gerissen zu sein, die inneren fehlen gleich ganz. Das würde hier bei uns auch bemängelt (scharfe Kanten). Die entsprechenden Ecken vom T3, die man noch kaufen kann, passen nach minimaler Anpassung (siehe wieder im WIKI) und der Fehler ist behoben.
black-LT hat geschrieben:einiges muss da eh schon geschweißt werden.
Öhm, ja. Von unten sind ja keine Bilder da :) Wenn sich auf der Außenseite ein Loch zeigt, dann ist innen meist nicht mehr viel vorhanden. Zum Glück sind aber wenigstens die Rahmenteile des LT zwar nicht unverwundbar, aber doch grundsolide, so dass man ihn meistens wieder hin bekommt.
Eine Ausnahme, die aber auch die Prüfer in 98% der Fälle übersehen, ist das Innenbodenblech neben den hinteren Radkästen. Von unten ist die Stelle durch die Hilfslängsträger abgedeckt und im LT liegt ja meist ein Holzboden darüber. Die Hilfslängsträger haben aber geschlitzte Stellen, durch die man von unten hineinsehen kann, dann erkennt man die Bescherung. Abhilfe: Siehe wieder WIKI, größere Baustelle.
Von deiner Frontscheibe gibt es garkeine Bilder, hier lauert bei vielen LT auch eine Großbaustelle. Spätestens, wenn im Fußraum unter den Matten immer Nässe ist und/oder die Elektrik spinnt (es tropft auf die Zentralelektrik) merken viele LT-Fahrer, dass was nicht stimmt. Horrorbilder siehe wieder WIKI... - Oh, da habe ich erst nicht richtig geschaut! Ein Bild gibt es, das, wo auch die Elektrik drauf zu sehen ist. Oben neben dem Armaturenbrett sieht man sie, direkt unterhalb der Fensterdichtung, die berühmte Roststelle an der unteren Scheibenrahmenecke!
Gruß,
Tiemo