Anschluss einer Anhängersteckdose

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Anschluss einer Anhängersteckdose

Beitragvon LT 579 » Montag 31. Dezember 2012, 23:48

Hallo,
wie wird eine Anhängersteckdose korrekt angeschlossen?

Ich habe vor, einfach die benötigten Anschlüsse an den Rückleuchten abzugreifen. War bei meinem T3 auch so gemacht.
Aber ist das so OK? Muss das Blinkrelais getauscht werden? Wie funktioniert die Kontrollleuchte für den Hängerblinker?

Gruß vom Jürgen aus dem Sauerland
"Ich sag ja nicht das wir alle Dummen Menschen loswerden sollen,
aber können wir nicht alle Warnhinweise entfernen und den Dingen ihren Lauf lassen?"
LT 579
 
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Re: Anschluss einer Anhängersteckdose

Beitragvon tiemo » Dienstag 1. Januar 2013, 05:35

Frohes Neues!

LT 579 hat geschrieben:Ich habe vor, einfach die benötigten Anschlüsse an den Rückleuchten abzugreifen. War bei meinem T3 auch so gemacht.
Aber ist das so OK?


Es ist völlig ok, die Anschlüsse an den Rückleuchten abzugreifen. ABER BITTE NICHT MIT SOGENANNTEN STROMDIEBEN! Und vor allem nicht den Kabelbaum unter dem Fahrzeug dafür anzapfen, sondern eben die Rückleuchten im trockenen Innenraum. Man kann die Anschlüsse der Anhängerkupplung (AHK) direkt an die Flachstecker in den Rückkleuchten löten, oder die Zuleitungen zu den Rückleuchten wenige cm vor dem Stecker durchtrennen und mit Hilfe von isolierten Quetschhülsen zusammen mit dem abgehenden Kabel der AHK wieder verpressen.

LT 579 hat geschrieben:Muss das Blinkrelais getauscht werden?


Ja, das Blinkrelais muss gegen eines mit dem "C2"-Kontakt getauscht werden, und dieses muss die für den LT passende Belastbarkeit aufweisen: Für "normale" LT ohne zusätzliche Dachblinker muss es ein Typ mit "2(4)+1x21W" sein, für welche mit Zusatzblinker ein Typ "3(6)+1x21W"

LT 579 hat geschrieben:Wie funktioniert die Kontrollleuchte für den Hängerblinker?


Das Blinkrelais kontrolliert über einen integrierten sogenannten "Shunt"-Widerstand den fließenden Lampenstrom und wertet aus, ob eine, zwei, drei oder mehr Lampen Strom ziehen. Ist es nur eine Lampe, so wird der schnelle (2Hz) Blinktakt mit verkürztem An/Aus-Verhältnis (40%/60%) gefahren. Sind es zwei Lampen, so wird der normale (1Hz) Blinktakt mit normalem An/Aus-Verhältnis (50%/50%) gefahren, bei drei oder mehr Lampen wird zusätzlich noch der Anschluss "C2" für die Anhängeerüberwachung gegen Masse durchgeschaltet. Normalerweise ist im LT schon alles so weit vorverdrahtet, so dass man nur noch einGlühlämpchen in die entsprechende Position in der Armaturentafel setzen muss, damit alles funktioniert.

Gruß,
Tiemo
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Re: Anschluss einer Anhängersteckdose

Beitragvon euroduck » Dienstag 1. Januar 2013, 09:01

tiemo hat geschrieben:
Es ist völlig ok, die Anschlüsse an den Rückleuchten abzugreifen. ABER BITTE NICHT MIT SOGENANNTEN STROMDIEBEN! Und vor allem nicht den Kabelbaum unter dem Fahrzeug dafür anzapfen, sondern eben die Rückleuchten im trockenen Innenraum. Man kann die Anschlüsse der Anhängerkupplung (AHK) direkt an die Flachstecker in den Rückkleuchten löten, oder die Zuleitungen zu den Rückleuchten wenige cm vor dem Stecker durchtrennen und mit Hilfe von isolierten Quetschhülsen zusammen mit dem abgehenden Kabel der AHK wieder verpressen.



Hallo,
euch auch ein Frohes Neues.

Das mit dem löten würde ich nicht machen. :negativ:



Zitat aus dem Wiki:
Im Kfz werden Kabelverbindungen nicht gelötet, nur gecrimpt oder gequetscht.

Gründe sind u.a., dass das Flussmittel im Lot korrosiv ist, besonders in Verbindung mit Feuchtigkeit. Außerdem werden durch das Lot die Litzen ausgesteift, dadurch kommt es sehr schnell zu Kabelbrüchen.

Löten und Quetschen gleichzeitig ist auch eine schlechte Kombination, da das Lötzinn mit der Zeit kriecht und dem Druck ausweicht, dadurch schwindet die Quetschkraft bzw. effektiv hält nur die Lötverbindung.

Die Mehrfachverwendung von Kabelschuhen und Steckkontakten ist auch am falschen Ende gespart.

Bei der Elektrik zu pfuschen rächt sich früher oder später.
Zitat Ende.

Besser ist wie Tiemo schon beschrieben hat das quetschen.

Füe mehrere Kabel den originalen Flachstecker (FS) abschneiden und durch einen mit Nase für einen zweiten FS ersetzen oder oder beide Kabel in einem größeren FS unterbringen.

Und wenn Du Glück hast ist in den Rückleuchten schon ein zweiter Anschluss für den Anhänger drinn.

Gruß
Jens
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Re: Anschluss einer Anhängersteckdose

Beitragvon tiemo » Dienstag 1. Januar 2013, 13:26

Hallo Jens!

euroduck hat geschrieben: Im Kfz werden Kabelverbindungen nicht gelötet, nur gecrimpt oder gequetscht.


Das ist eine Stelle im Wiki, die ich zwar kenne, bei der ich aber anderer Meinung bin. Lötverbindungen an der richtigen Stelle, mit den richtigen Materialien ausgeführt, sind dauerhaltbar und haben den niedrigsten, erreichbaren Übergangswiderstand. Voraussetzung dafür ist,
- dass die Lötstelle weit genug von Stellen ist, an denen der Kabelstrang bewegt wird,
- man Elektroniklot mit säurefreiem Flussmittelkern verwendet,
- ausreichend Lötleistung hat, damit das Kabel nicht zu weit erhitzt wird,
- Die Lötung mit ausreichend Zinn erfolgt, um eine mechanisch stabile Lötstelle zu ergeben.

euroduck hat geschrieben:Gründe sind u.a., dass das Flussmittel im Lot korrosiv ist, besonders in Verbindung mit Feuchtigkeit. Außerdem werden durch das Lot die Litzen ausgesteift, dadurch kommt es sehr schnell zu Kabelbrüchen.


Das sind nur Folgen, wenn die obigen Regeln NICHT beherzigt wurden. Zb., wenn die Kabel eines Fensterhebers im bewegten Bereich der Übertrittstelle in die Türe verlötet werden, dabei Großvadders oller Dachkandel-Lötkolben, Karosserielot und der alte Salmiak-Lötstein verwendet wurden und daher eine Klecks-Verbindung a la "Loch an Loch und hält doch" zustande kommt.
Natürlich ist jeder selbst für die Qualität seiner selbst ausgeführten Reparaturen verantwortlich und ich kann keine Garantie dafür übernehmen, dass Methoden, die an meinen KFZ jahrzehnte funktionieren, auch bei anderen so funktionieren.

euroduck hat geschrieben:Löten und Quetschen gleichzeitig ist auch eine schlechte Kombination, da das Lötzinn mit der Zeit kriecht und dem Druck ausweicht, dadurch schwindet die Quetschkraft bzw. effektiv hält nur die Lötverbindung.
Die Mehrfachverwendung von Kabelschuhen und Steckkontakten ist auch am falschen Ende gespart.
Bei der Elektrik zu pfuschen rächt sich früher oder später. Zitat Ende.


Das wiederum kann ich wieder voll unterschreiben, Quetschen an Lötstellen gilt sogar als Verstoß gegen die Regeln der Technik.

euroduck hat geschrieben:Füe mehrere Kabel den originalen Flachstecker (FS) abschneiden und durch einen mit Nase für einen zweiten FS ersetzen oder oder beide Kabel in einem größeren FS unterbringen.


Von diesen Steckern mit Zusatzfahne halte ich wiederum nichts und rate davon ab! Sie sind mechanisch instabil und die schief abstehende Fahne ist prädestiniert dafür, Kurzschlüsse zu provozieren!
Wenn ich es richtig machen will, dann trenne ich das Kabel einige cm vom Ende entfernt auf (erleichtert die Montage/Demontage, zB. an Schaltern im Armaturenbrett) und füge es mit Quetschverbinder und dem zusätzlichen Kabelabgang wieder zusammen. Mache ich das an mehreren Kabeln eines Strangs, so trenne ich versetzt auf, damit die Verbinder nicht an einer Stelle einen dicken Knoten bilden, den man nur noch schlecht durchfädeln kann. Und wenn ich ein zusätzliches Kabel an einem unisolierten, lötbaren (Kupferbronze) Stecker mit anschließen will, mache ich eine schlanke Lötung und hatte damit auch noch keinen Ärger. Alternativ, wenn der Stecker schon korrodiert ist, kommen beide Kabelenden in einen neuen Flachstecker.

Was sich gänzlich verbietet, sind offene Kabelstellen wie von Stromdieben im Spritzwasserbereich, mit Isolierband "getarnt": So war Original meine AHK angeschlossen, nach wenigen Jahren ständiger Salzbewässerung war der Kabelbaum Schrott. Leider auch der im LT fest eingebaute.

Gruß,
Tiemo
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Re: Anschluss einer Anhängersteckdose

Beitragvon euroduck » Dienstag 1. Januar 2013, 15:12

Hallo,

sorry wenn ich hier wie ein Besserwisser rüberkomme.

Aber ich in bin generell kein Freund vom Löten im Kfz-Bereich.

Angefangen hat das mit der EPS (Elektro-Pneumatischen-Schaltung) von Mercedes.

Da war schon in den Neuteilen alles drinn was man nicht haben muss.

Angefangen mit gebrochenen Lötstellen über kalte- oder schlechte Lötstellen, bis zum Platienenbruch war alles dabei.

OK die Technik geht weiter aber z.B. in den Schlussleuchten würde ich lieber mit Verbindern quetschen bevor ich auch nur eine Lötstelle setze.

Deshalb halte ich eine mechanische Verbindung von Stecker und Kabel immer noch für die beste.

Gruß Jens
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Re: Anschluss einer Anhängersteckdose

Beitragvon erazer13 » Dienstag 1. Januar 2013, 15:19

:grin: ...habe da auch schon genug Erfahrungen mit gebrochenen Lötstellen.

Ich "drehe" immer beide Litzen miteinander zusammen ( "Y zu Y -Strang") und stecke sie dann in eine Klemme mit einer Schraube. Das hält ewig.
Quetschklemmen sind auch nicht so mein Ding....

Wichtig ist auch dass kein Zug auf den Leitungen ist.

mfg - Martin
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Re: Anschluss einer Anhängersteckdose

Beitragvon tiemo » Mittwoch 2. Januar 2013, 02:21

Hi Manfred!

Manfred S hat geschrieben:"Ausreichend Lötleistung" dürfte für einige hier heißen: Mindestens 100 Watt oder noch mehr. Dann kannst eine Platine wegwerfen.Kupferlitzen würde ich auch nicht mit so hoher Leistung löten.


Es ist wichtig, dass der Lötkolben ausreichend Leistung hat und über eine Temperaturregelung verfügt. Ohne diese überhitzt er kleinere Lötstellen, bei großen Lötstellen und zu geringer Leistung dauert die Lötung so lange, dass auch Teile wie Kabelisolationen überhitzt werden. Ein geregelter Lötkolben mit 60...70W reicht normalerweise.

Gruß,
Tiemo
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Re: Anschluss einer Anhängersteckdose

Beitragvon LT-Rider » Mittwoch 2. Januar 2013, 21:24

Hallo,

mit Flachsteckverbindern in isolierter Ausführung kann man im KFZ Bereich am besten arbeiten. Bitte im Fachbetrieb kaufen und nicht im Bastelladen und stets gleicher Hersteller bzw. Lieferant.

Diese Verbinder müssen allerdings mit einer guten Crimpzange verpresst werden, die allseitig zusammen drückt. Bei einer billigen Ausführung werden nur zwei Seiten wie bei einer Kombizange gedrückt. Hier werden Fehler infolge von Wackelkontakt vorprogrammiert.

Es gibt diese Flachsteckverbinder auch in einer Ausführung mit integriertem Schrumpfschlauch. Wer in einer feuchten Umgebung arbeitet wird dies zu schätzen wissen. Diese Schrumpfausführung ist dicht gegenüber Wassereintritt.

Keine sog. Stromdiebe benutzen, diese Teile sind zwar schnell gesetzt aber dafür ständig mit Fehlern behaftet.

Eine Anhängersteckdose kann mit geschraubten Kontakten ausgerüstet sein. Das Kabel kann entweder lose eingesteckt ohne Verdrillung, verlötet oder mit Endstücken verpresst werden. Verdrillen würde ich ablehnen, weil eine Litze sich quer stellen kann und dann kann es zu Problemen kommen wegen Kurzschluss und man sucht. Wenn Kabel gelötet wird, dann nur max. ca. 0,5 Sekunden an der Lötspitze „saugen“ lassen mit einem Qualitätswerkzeug. Bitte ohne Lötfett, Salmiakstein und Salzsäure. Bei verpressten Endstücken benötigt man eine spezielle Zange und diese Kabelendstücke. Vorteil bei den beiden letzten Verfahren, man sieht vor der Montage in die Steckdose, ob eine Litze quer liegt und kann abkneifen. Bezüglich Haltbarkeit gibt es keine Unterschiede. Schrauben mit Gefühl anziehen und nicht Litze „abdrehen“.

Du hast nicht geschrieben, ob Du eine 7- polige Steckdose benutzen willst oder die neue Ausführung mit 13 Polen. Bei einer alten Ausführung musst Du die Nebelschlussleuchte irgendwo an klemmen, damit diese Strom bekommt. Die Klemme 54g wird üblicherweise dafür genommen. Aber es kann Kollision geben, weil bei einem Wohnanhänger hier Dauerplus liegt. Im LKW Bereich ist 54g auch schon verplant. Bei einer neuen 13-poligen Ausführung hast Du genügend Platz und Reserven.

Gruss Marc
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Re: Anschluss einer Anhängersteckdose

Beitragvon LT 579 » Freitag 4. Januar 2013, 21:12

Hallo,
danke für die zahlreichen Antworten.

Jürgen
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