Hi Hannes!
Hannes Kpunkt hat geschrieben:ich baue grad einen neuen Motor in meinen 88er LT28D.
Leider war bisher nur eine "Volvovariante" (MKB:CP??) vom Vorbesitzer reingefrickelt.
Die Motoren haben bei Volvo etwas andere Bezeichnungen, ich meine, der erste Buchstabe wäre anders. Ein CP weist eine riemengetriebene Vakuumpumpe an der vorderen linken Ecke auf. Wenn dein Motor schon eine mit Stößel war, dann war es eher das Pendant zum DW (bei Volvo CW ?). Der MKB ist auf einer kleinen Fläche am Block eingeschlagen, die normalerweise genau von der Vakuumpumpe verdeckt wird.
Hannes Kpunkt hat geschrieben:Nun bin ich über glückliche Umstände an einen DW-Motor gekommen, der bisher lediglich für Testzwecke ein paar Kilometerchen auf einem Prüfstand in einem Institut gelaufen ist. Dort haben sie natürlich keine Vakuumpumpe benötigt. Als ist bisher keine verbaut.
Ich dachte zuerst, dass ich einfach die vom alten Motor umbauen könnte. Fehlanzeige!!! War ja eigentlich klar. Beziehungsweise funktionierts erstmal gar nicht, da der Stößel, der von der Nockenwelle angetrieben wird im DW scheinbar einen größeren Durchmesser hat. Somit passt der alte schonmal nicht.
Genau so ist es, bei Volvo hatten die Stößel nur D=14mm, die von VW haben D=16mm; Die Länge der Volvo-Stößel ist L=71mm, bei VW wurde der Zylinderkopf 1994 irgendwann auf eine andere Nockenwelle usw. umgestellt, daher haben ältere Zylinderköpfe ebenfalls L=71mm, wohingegen die neueren dann L=67,5mm haben. Also brauchst du aller Wahrscheinlichkeit nach einen anderen Stößel mit D=16mm und L=71mm. Näheres zu der Stößelpumpe findet sich auch im Wiki unter:
http://www.lt1-forum.de/dokuwiki/doku.php?id=start:wichtige_daten:vacuumpumpeund
http://www.lt1-forum.de/dokuwiki/doku.php?id=start:reparaturtips:vacuumpumpeDer Stößel erzielt bei VW übrigens Apothekenpreise, ich hab vor 2 Jahren 37 EUR für das blöde Stückchen Rundmaterial hinlegen dürfen. Auf dem Schrott gucken lohnt sich also!
Hannes Kpunkt hat geschrieben:Ich Frage mich halt auch, ob ich die alte Pumpe (Nr:072145099) verbauen kann? Und wenn nicht, worauf muss ich bei einer Neuen achten?
Gibt es hier jemanden, der Erfahrung mit Nachbauten hat? Oder lieber immer zu original Pierburg greifen?
Hat jemand einen Tip hinsichtlich Bezugsquellen?
Ich denke mal, Pierburg lässt die Pumpen heute selbst irgendwo fertigen und wenn man einen Nachbau kauft, ist der vermutlich bis hin zum Logo gleich. Ironischerweise kosten die älteren Versionen der Pumpe, die fast alle brauchen, gut das Anderthalbfache der neueren Version.
Von gebrauchten Pumpen möchte ich abraten, weil diese sehr oft wie neu aussehen und sich zunächst auch mechanisch so verhalten, aufgrund defekter Ventileinsätze im Innern aber keine ausreichende Pumpwirkung haben. Es sei denn, du zerlegst gleich 3...4, sammelst von allen die noch intakten Ventile und baust damit eine Pumpe wieder auf. Das ist aber schon für Fortgeschrittene, es muss ein Kolben mit Kolbenring montiert werden, ein Ventil sicher verstemmt werden.
Vermutlich aber passt sogar deine alte Pumpe. Ich würde diese, zusammen mit einem anderen Stößel, einmal vorsichtig am Motor anbauen und dann vorsichtig durchdrehen.
Anbauen lässt sich die Pumpe am besten, wenn der Motor vorher anhand der Markierung am Schwungrad auf OT1 gestellt wird: Dann lässt sich die Pumpe bis auf einen kleinen Spalt von 2...3mm widerstandslos an den Zylinderkopf führen. Geht das nicht, so ist die Pumpe nicht passend oder der Stößel zu lang. Und wenn man beim Durchdrehen des Motors, möglichst noch ohne Glühkerzen, damit sich keine Kompression aufbaut, auf unerwarteten Widerstand stößt, muss man auch nachsehen, ob es etwas mit der Vakuumpumpe zu tun haben könnte. Lässt sich alles einwandfrei durchdrehen, kann man den Motor unbesorgt in Betrieb nehmen, wobei man noch mal auf Geräusche von der Vakuumpumpe achten sollte.
Schreib mal, wie es weiter gegangen ist!
Gruß,
Tiemo