Hallo Dragon,
wenn das so plötzlich kommt, kann es eigentlich nur an einer ausgefallenen Vorglühanlage oder einem falschen Förderbeginn (Zahnriemen übersprungen) liegen.
Fangen wir mal mit dem weniger unanagenehmen Fall an, dass die Vorglühanlage ausgefallen sein könnte. Das kann ganz schnell, von eben auf jetzt, passieren, wenn irgendwo der Kontakt zur Batterie oder den Glühkerzen unterbrochen wurde.
Kandidaten hierfür sind die Streifensicherungen im Motorraum, das Vorglührelais und das dicke, rote Kabel vom Vorglührelais zur ZE.
Als erste Prüfung wäre zu testen, ob beim Vorglühen (gelbe Lampe an) Spannung an den Glühkerzen ankommt. Das kann man mit einer Prüflampe oder einem Multimeter im Voltbereich testen, indem man von der Stromschiene zwischen den Kerzen zum Motorblock misst: Sowohl an der vorderen als auch an der hinteren Stromschiene sollte die Prüflampe dann aufleuchten bzw. das Multimeter eine Spannung >11V anzeigen.
Wenn Spannung ankommt, wäre der Strom mit einem DC-Zangenamperemeter zu testen. Da erfahrungsgemäß kaum jemand so ein Ding hat, kann man als Notbehelf auch die Innenleuchte einschalten: Beim Vorglühen muss diese merklich dunkler werden, da etwa 70A fließen (sollen).
Wenn auch dieser Test positiv ist, dann muss man doch von einem falschen Förderbeginn ausgehen. Da weißer Nebel (Dieselkraftstoff, unverbrannt) aus dem Auspuff kommt, wird wohl eingespritzt, also muss das ELAB (el. Abstellventil) auch Strom bekommen.
Falls aber beim ersten Test keine Spannung an die Schienen kommt, ist nochmals vor- und auch hinter den Sicherungen direkt an deren Verschraubung die Spannung zu testen: Liegt vor den SIcherungen (hintere Anschlüsse) noch Spannung, dahinter (vordere Anschlüsse) aber nicht mehr, sind die Sicherungen defekt. Das sieht man ihnen häufig nicht gleich an, jedoch zerfallen sie dann bei der Demontage.
Falls auch vor den Sicherungen keine Spannung anliegt, das Vorglührelais abziehen. Es hat zwei besonders große Kontakte für den Glühstrom. Am Sockel muss an einem der Kontakte immer Batteriespannung anliegen, also die Prüflampe bei Messung gegen Masse (zB. Schraube am Armaturenbrett, Schraube Türkontakt) aufleuchten. Ist das der Fall, könnte das Relais selbst defekt sein. Um das zu testen, mit einem entsprechenden Draht die beiden großen Stecköffnungen im Sockel überbrücken und prüfen, ob nun Spannung an den Kerzen ankommt, falls ja, ob der LT nun anspringt. Die Brücke aber nicht allzulange stecken lassen, sonst ist die Batterie leer, das dauert nur ein paar Minuten.
Falls schon am Sockel keine Spannung ankommt, oder die Spannung zwar erst ankommt, beim Überbrücken aber weg ist, ist die Verbindung vom Sockel zur ZE zu prüfen. Dazu erst das Masseband der Batterie abklemmen, dann die ZE herausnehmen und das Kabel und seinen Stecker im Feld "H" auf der Rückseite prüfen: Wenn da was korrodiert oder gar verschmort ist, dann sollte das Kabel mindestens einen neuen Stecker bekommen, besser noch ersetzt werden. Vor dem Zusammenstecken die blank gemachten Metallteile leicht mit Polfett / Vaseline einstreichen, einen gebrauchten Stecker mit Hilfe einer Zange wieder etwas zusammenbiegen, damit er wieder schön stramm sitzt.
Falls sich im Lauf der Messungen ergibt, dass sonst eine Unterbrechung vorhanden ist, muss die entsprechende Leitung repariert werden. Falls ein neues Vorglührelais benötigt wird, darauf achten, dass es 70A Kontaktbelastbarkeit hat. Relais mit 40A sind für die Vierzylindermotoren (Golf, T3) gedacht und halten im LT nicht lange.
Umfassend ist die Vorglühanlage im WIKI unter
http://www.lt-forum.de/dokuwiki/doku.ph ... luehanlage beschrieben.
Gruß,
Tiemo