[gelöst] Ölverlust Motor<-> Kupplungsglocke beim ACL '93 TD

[gnom]

Hallo Zusammen,

mein LT35 (2,4 Turbodiesel, ACL 95ps), Baujahr 1993, verliert Öl, nachdem ich jetzt den Unterbodenschutz abgeschraubt habe alles mit Bremsenreiniger gereinigt hatte und 400-500m eine Kurze Runde am Feldweg gefahren bin, sehe ich schon klarer von wo das Öl (pro Sekunde 2-3 tropfen) herkommt. Allerdings kenn ich mich mit den Bauteilen nicht so aus, wie diese heißen. Deswegen ein paar Bilder im Anhang.

- einmal den ganzen motorraum von oben
- sehr geringer oelverlust 3 an einer schraube der kupplungsglocke
- massiver oelverlust 2 hinter der kupplungsglocke am motor, denke an den schrauben unten, evt. die dichtung (ist das der kasten für die nockenwelle ?)
- oelverlust 2 nochmal von oben, da ist auch ne kleine pfütze kann aber auch eine verwirbelung von dem vorherig genannten sein

wenn ihr mir da bei den Bauteilen helfen könntet, bzw jemand ein gutes Motorüberblick-Bild mit erklärung hat wäre mir schonmal geholfen.

Falls das die DIchtungen sind, muss man vermutlich den Motor komplett ausbauen für den markierten Oelverlust2 ?

Die Ölwanne selbst sieht relativ dicht aus, die Schraube ist trocken, der hauptteil des Öles kommt wirklich von der markierten Stelle Nr 2.

Danke schonmal für eure Antworten und Infos ;)

Grüße aus Nürnberg
Georg

[tiemo]

Hallo Georg!

Zunächst mal: Pro Sekunde 2...3 Tropfen ist schon massiv. Da muss man schon den Ölstand im Auge behalten.

Deine Stelle "2.":
Auf dem ersten Bild die beiden Teile mit dem gelben und dem blau/schwarzen Kabel dran sind die Öldruckschalter. Das wäre eine mögliche Ölquelle, einerseits können die Schalter selbst undicht werden (Austausch) oder sich lockern, sodass die Verschraubung undicht wird. Zieh mal die Kabel mit den Gummitüllen ab, wenn in den Tüllen Öl ist, ist der Schalter selbst undicht, ansonsten versuchen, sie mit max. 25Nm zu befestigen. Es könnte an der Stelle aber auch sein, dass das Öl von weiter oben kommt. Da ist zB. in der Mitte auf der Fahrerseite die Vakuumpumpe, die auch undicht / locker sein kann.

Stelle "3.":
Öl das hier erscheint, kommt ebenfalls meist von weiter oben. Es könnte das Öl von Stelle "2." sein, das aufgrund der Motorneigung dann irgendwann hier ankommt.
Es könnte auch Öl von der Ventildeckeldichtung oder der hinteren Nockenwellendichtung sein. Dann gibt es eine "Laufstraße" an der senkrechten hinteren rechten Motorkante nach unten, am zylinderkopf entlang, über den Heizungsschlauch um den Anlasser herum irgendwo in die Kupplungsglocke oder an ihr entlang, bis es da unten wieder rauskommt und dann meist auf den Stabi tropft. Die Kante ist leider etwas schlecht einzusehen, von oben geht es aber mit Taschenlampe. Falls es die Nockenwelle ist, ist häufig das Zahnriemenrad mit Schleuderöl verspritzt.
Dann könnte das Öl auch noch direkt aus der Kupplungsglocke stammen, etwa aus dem Kurbelwellendichtring oder einem undichten Gewinde (letzteres bei der Menge eher unwahrscheinlich). Da kommt man leider erst nach Abbau von Getriebeund Kupplung + Schwungrad bei.

Ich würde erst mal "2." beheben, Kontrolle von Vakuumpumpe (das Aluteil zwischen den Einspritzleitungen) und den Öldruckschaltern.

Gruß,
Tiemo

[gnom]

[quote="tiemo"
Deine Stelle "2.":
Auf dem ersten Bild die beiden Teile mit dem gelben und dem blau/schwarzen Kabel dran sind die Öldruckschalter. Das wäre eine mögliche Ölquelle, einerseits können die Schalter selbst undicht werden (Austausch) oder sich lockern, sodass die Verschraubung undicht wird. Zieh mal die Kabel mit den Gummitüllen ab, wenn in den Tüllen Öl ist, ist der Schalter selbst undicht, ansonsten versuchen, sie mit max. 25Nm zu befestigen. Es könnte an der Stelle aber auch sein, dass das Öl von weiter oben kommt. Da ist zB. in der Mitte auf der Fahrerseite die Vakuumpumpe, die auch undicht / locker sein kann.[/quote]

Okay, danke erstmal für deine Antworten, es ist unter der Abdeckung auch Öl, kann aber auch sein dass das reingelaufen ist. habe jetzt die zwei versch. öldruckschalter besorgt, werde die mal austauschen. Muss ich das Öl dazu ablassen ? Oder kann ich da bei kaltem Motor die Schrauben einfach öffnen ?

kann es theoretisch auch sein dass die Schrauben (mit pfeilen markiert) in meinem Bild download/file.php?id=14146 undicht werden, bzw die Dichtung die um den ganzen Block innen drin verbaut ist ?

grüße
Georg

[tiemo]

Hallo Georg,

falls du die Schalter austauschst, darauf achten, dass das richtige Kabel auch wieder auf den richtigen Schalter kommt. Also blau/schwarz auf den 0.3bar-Öffner und gelb auf den 1.6bar-Schließer.

Dass die Ölwanne an den Schrauben unten undicht ist, könnte natürlich sein. Aber wie willst du es feststellen, wenn weiterhin von oben Öl darüberläuft? Es folgt weitgehend der Schwerkraft. Also die Ursachen von oben nach unten ausschließen / beseitigen. Fakt ist, dass es im Berech der Öldruckschalter und der Vakuumpumpe schon ölfeucht ist, also dort beginnen. Weil die Vakuumpumpe das höchste Teil im nassen Bereich ist, mit ihr anfangen. Sie könnte sich gelockert haben oder der O-Ring am Flansch ist undicht.
Die Druckschalter würde ich nur bei Bedarf herausnehmen. Die "neuen" Teile heutzutage sind oft weniger haltbar als die Originalteile, es wäre schade, die "gut gebrauchten" wegzuwerfen und dafür Billigschrott zu montieren. Billig bezieht sich dabei auch nur auf die Qualität und hat nichts mit dem Preis zu tun.

Die Ölschalter sind so weit oberhalb des Ölpegels in der Ölwanne (steht dort etwa an der Oberkante des unten angesetzten Vorratsbehälters) montiert, da kommt nichts bzw. sehr wenig raus, wenn man sie herausnimmt. Nur im Betrieb ist dort Druck. Aber wie gesagt, nur, wenn die Vakuumppumpe nicht die Ursache sein sollte.

Gruß,
Tiemo

[gnom]

@tiemo, war am Wochenende nun den oberen Öldruckschalter tauschen, und siehe da, das "Hauptleck" ist weg :) (zumindest der großtei. An der kupplungsglocke tritt noch etwas auf kann aber auch noch nachgelaufenes vom Austausch des Schalters sein.)

danke :)