Hallo Tom!
Tomturbo1958 hat geschrieben:Ich kenne nur bei den nassen Akkus eine zentrale Entgasung über ein Röhrchen an der Stirnseite.
Ja, aber Sicherheitsventile haben sie alle, jedenfalls, was ich bislang in der Hand hatte.
Tomturbo1958 hat geschrieben:Gel und AGM sind dicht und in jeder Lage zu verwenden.
Stimmt natürlich, außer, es entwickelt sich größerer Überdruck im Innern, der die Sicherheitsventile öffnet. AGM können dann je nach Lage auslaufen, Gel gast still vor sich hin.
Tomturbo1958 hat geschrieben:Mit heutiger Ladetechnik kannst Du Knallgas ausschließen! Etwas Knallgas schnüffeln wird nicht schaden, aber zünde Dir danach keine Zigarette an!
Keine Technik ist vor einem Defekt sicher. Meine letzte Versorgungsbatterie wurde durch einen defekten Solarregler "trocken gekocht", dh. alles fehlende Wasser in Dampf und Knallgas verwandelt, weil er einen Kurzen hatte und nicht abschalten konnte (MOSFet im Eimer). Zum Glück so langsam (aufgrund der begrenzten Leistung der Panels), dass das Knallgas sicher über die Entlüftung abgeführt wurde, ohne sich zu einer explosiven Konzentration anreichern zu können.
Definitionsgemäß ist Knallgas ja die stöchiometrische Mischung von Wasserstoff- und Sauerstoffgas (also genau ein Molekül Sauerstoff (O2) auf zwei Moleküle Wasserstoff (2 x H2)). Wird dieses Gemisch mit Luft verdünnt, ist es kein Knallgas mehr und es muss schon eine größere Menge davon angereichert werden, damit wieder ein zündfähiges Gemisch entsteht. Die Entgasung in der Batterie hat unter anderem auch die Aufgabe, eine Rückzündung von außen in die Batterie, wo ja u.U. tatsächlich Knallgas vorliegt (wenn der Wasserdampfanteil zu vernachlässigen ist), zu verhindern.
Tomturbo1958 hat geschrieben:Die größte Gefahr in Zusammenhang mit Bleiakkus ist noch immer ein Kurzschluß! Da wird auch Knallgas freigesetzt, das ist dann aber auch schon egal!
Da entsteht aufgrund der gigantischen Ströme im Kiloampere-Bereich dann massenweise Knallgas. Der hohe Strom führt häufig dann auch zu glühenden Leitern, an denen es sich enzünden kann.
Oft reichen die Sicherheitsventile aufgrund der Gasmenge nicht zur Entgasung und der Akku platzt, heiße Schwefelsäure spritzt umher, selbst ohne Knallgasexplosion.
Tomturbo1958 hat geschrieben:Keine Angst vor Akkus, egal welche Bauart, gut im Auto befestigen ist wichtig!
Ein sehr wichtiger Punkt! Nicht nur in Hinsicht auf die Gefahrenvermeidung, sondern auch für die Akkulebensdauer: Bleiakkus vertragen schlecht Stöße, wie sie bei unzureichender Befestigung auftreten. Die Beläge der Platten sind bröckelig und brechen bei starken Stößen einfach heraus. In Nasszellen fallen sie hinunter und machen u. U. Zellenschlüsse, in anderen Zellen (Gel, AGM) werden sie von der aktiven Masse getrennt, wodurch sich die Kapazität verringert (vorzeitige Alterung).
Tomturbo1958 hat geschrieben:Varta hat auch sehr gute Versorgungsbatterien.
Bei Varta ganz konkret stört mich, dass das Gehäuse undurchsichtig-silbern ist und ich von außen keine Kontrolle über den Flüssigkeitsstand habe. Ich weiß nicht, inwieweit man bei Varta beim Öffnen evt. vorhandener Deckel unter den Aufklebern etwas erkennen kann, bei den genannten Banner-Batterien sind unter den Deckeln sogar die Indikatoren für den korrekten Flüssigkeitsstand (Scheibchen, die gerade so von Flüssigkeit bedeckt sein sollen) vorhanden wie eh und je. Wer seine Akkus eh nicht wartet, dem kanns natürlich egal sein, mir ist es das aber nicht.
Gruß,
Tiemo