LT-FREUNDE IG.

Hi Zeraphyn!

Zeraphyn hat geschrieben:Abgas leicht blau, stank sehr (so stechender Dieselabgasgeruch) und der Verbrauch hoch.

Deutet auf Förderbeginn zu spät hin.

Zeraphyn hat geschrieben:Nachdem die abgedichtete Dieselpumpe eingebaut war, machte er auf einmal schwarzen Qualm und nagelte.

Das Nageln kann ok sein, denn ein relativ früher Förderbeginn lässt den Motor rauh und nagelig klingen. Das ist aber ok. Blöd wäre es, wenn er wegen völlig verstelltem Förderbeginn nageln würde. Der schwarze Qualm deutet auf zu hohe Fördermenge hin.

Zeraphyn hat geschrieben:Ich habe dann auf der Schraube des Spritzverstellers eine alte gelbe Markierung gefunden. Darauf eingestellt, machte er nur noch wenig schwarzen Qualm, dafür aber weißgrauen.Der Motor nagelte und der Verbaruch war immer noch hoch.

Da scheinst du der richtigen Einstellung näher zu kommen.

Zeraphyn hat geschrieben:Heute habe ich die Pumpe ein wenig verstellt. Nach links gedreht, also die Markierung nach unten gedreht. Da machte er wieder blauen, stinkenden Qualm, wieder etwas zurück gedreht, jetzt macht er beim Gasgeben kurz eine leicht schwarze Fahne, dann nur noch wenig dunkelgrau. Im Leerlauf dafür leicht bläulich und eher wieder stechend riechend. Kein nageln

Das hört sich an, als sei "nach links drehen" eine Einstellung Richtung später Förderung. Richtung später Förderung ist immer Drehen der Pumpe in Richtung ihrer Rotation, nach früh Drehung gegen ihre Rotationsrichtung.

Zeraphyn hat geschrieben:Was passiert beim Verdrehen der Pumpe nach links, bzw. nach rechts? (Markierung rauf oder runter)

Siehe oben... Wie das beim Perkins im Einzelnen aussieht, weiß ich leider nicht, da fehlt mir die Erfahrung. Aber wenn ich mir die Pumpe fahrerseitig vorstelle, Rotationsrichtung wie Kurbelwelle und HD-Teil nach hinten, müsste "nach unten" Richtung spät sein.

Zeraphyn hat geschrieben:Was bewirkt der Spritzversteller? Rein und rausdrehen bei laufendem Motor ändert nichts (zumindestens nichts, was hör oder seh oder riechbar wäre)

Der Spritzversteller bewirkt bei steigender Drehzahl eine Frühverstellung des Förderbeginns. Damit wird der gleichbleibende Zündverzug bei kürzeren Zyklen kompensiert. Das wird über den Pumpeninnendruck gesteuert, der mit steigender Transferpumpen-Drehzahl ansteigt. Daher kannst du bei Leerlaufdrehzahl da keinen Unterschied feststellen. Dazu müsstest du den Motor schon auf 2000 rpm bringen, um dann eine Veränderung beim Verstellen zu bemerken.

Aber erst mal sollte der Motor im Leerlauf vernünftig laufen. Suchst du die Markierungen an den richtigen Stellen? Ist im Selbststudienprogramm-Heft 12 abgebildet.

Gruß,
Tiemo

Hi Zeraphyn!

Zeraphyn hat geschrieben:Ich werde weiter noch ein kleines Stückchen Richtung verdrehen, damit der Geruch und das leichte bläuen wieder verschwindet

Richtung "früh", nehme ich an...

Zeraphyn hat geschrieben:Insgesamt läuft er jetzt seidenweich. Kein nageln keine Aussetzer. An der Enddrehzahl fehlt aber eher reichlich. Macht das der Spritzversteller?

Damit da kein Missverständnis aufkommt: Ein Perkins hat nicht "seidenweich" zu laufen, das tut er eigentlich, wenn der Förderbeginn nicht früh genug eingestellt ist. Es klingt zwar sanft, aber der Motor hat dann einen schlechten Wirkungsgrad, das bedeutet hohen Verbrauch.

Zeraphyn hat geschrieben:Eins noch: Spritzvertstellerschraube raus macht was? Mehr Diesel, früherer Förderbeginn?

Die Justierschraube des Spritzverstellers drückt eine Feder gegen den Kolben, der mit dem Druck der Pumpe des Niederdruck-Teils belastet ist. Diese Vorspannung bewirkt, dass der Kolben erst bei höherer Drehzahl (und damit Druck) beginnt, nach früh zu verstellen. Schraube raus -> wenig Vorspannung, Frühverstellung beginnt bei niedrigerer Drehzahl, Schraube rein -> mehr Vorspannung, Frühverstellung beginnt erst bei höherer Drehzahl. Die eigentliche Kennlinie ist durch die Federhärte festgelegt und kann nicht beeinflusst werden.

Die Dieselmenge wird von dieser Einstellung auch nicht beeinflusst! Dafür gibt es weitere Einstellmöglichkeiten an der Pumpe. Dies sind im EInzelnen die Begrenzungsschrauben am Gaszug-Hebel und die Restmengen-Schraube auf dem "Turm" daneben. Die Begrenzungsschraube, die ohne getretenes Gaspedal am Hebel anliegt, ist die Leerlauf-Schraube. Mit ihr wird mit Hilfe eines Drehzahlmessers die Leerlaufdrehzahl justiert. Die andere Schraube an dem Hebelwerk liegt bei Vollgas am Hebel an. Mit ihr wird, ebenfalls unter Zuhilfenahme eines Drehzahlmessers, die Maximaldrehzahl (Vollgas ohne Last) eingestellt.

Mit der dritten Schraube, der Restmengen-Schraube, wird die Pumpe so eingestellt, dass bei weiterem Hineindrehen die Leerlaufdrehzahl eben beginnt, anzusteigen.

Bestimmt gibt es irgendwo auch noch eine (vermutlich verplombte) Mengeneinstellschraube, mit der man die für jede Drehzahl passende Maximalmenge einstellen kann, darüber habe ich jedoch noch nichts gefunden.

Gruß,
Tiemo