Hallo Gatto!
Katzmeister hat geschrieben:Ich habe den LT erstmal wieder in die Hände der Garantie tragenden Werkstatt gegeben, damit die sich das Ganze nochmal schön angucken können und entscheiden dass sie mir sowohl falsches Öl als auch nicht gewünschte Kühlflüssigkeit eingefüllt haben.
Tja, mal sehen, ob das eine gute Idee war, denn:
Katzmeister hat geschrieben:Die Werkstatt hat mich nun angerufen und mir 'diagnostiziert' mein Wärmetauscher sei defekt, ob mir nicht auffiele dass es da raus tropfe.
Das war mir tatsächlich noch nicht aufgefallen, weil es auch nicht stimmt.
Aber Tropfen hin oder her, Wäre ein Kühlwasserverlust bedingt durch einen defekten Wärmetauscher nicht viel signifikanter als alle paar tausend KM mal 200ml?
Dass die Heizung im Beifahrerraum nicht ginge wäre mir auch noch nicht aufgefallen, aber das kann schon sein, da sitze ich ja nie.
Nun will die Werkstatt gern meinen Wärmetauscher tauschen, für 580€.
Gibt es da die Möglichkeit sich dessen Nötigkeit zu vergewissern oder bin ich dieser Diagnose blind ausgeliefert?
Autsch! Also, in dem Lüftungskasten ist ein Wärmetauscher für alles. Entweder "geht" der, dann kommt warme Luft, oder er "geht" nicht, dann kommt keine warme Luft - nirgends!
Natürlich kann der tropfen, er kann auch sehr wenig tropfen oder nur bei bestimmten Temperaturen, alles schon erlebt. Das solltest du prüfen. Ein allgemeines Zeichen, dass er im Innern undicht ist, ist, wenn bei kühlem Wetter, so wie jetzt, erst mal die Scheiben beschlagen, wenn man am warmen Motor die Heizung auf "warm" dreht, meist "duftet" es dann im Innenraum auch nach Kühlwasser. Außerdem ist es dann oft unter der Fußraummatte nass.
Oft ist das Tropfen garnicht am Wärmetauscher selbst, sondern an den Schlauchstutzen hat sich im Laufe der Jahrzehnte Kalk zwischen dem Stutzen und dem aufgesteckten Schlauch gebildet, und durch diese poröse Schicht diffundiert das Wasser nach außen. In diesem Fall beschlägt nichts und das Wasser landet direkt im Fußraum, weil die Schläuche ganz außen aufgesteckt sind.
Die Schläuche kann man abziehen, innen reinigen, die Stutzen ebenfalls reinigen und leicht mit Silikonfett (Baumarkt: Armaturenfett) einschmieren, Schläuche wieder drauf und gut. Ein Schlauch ist auf der Fahrerseite aufgesteckt (natürlich mit Sicherungsschelle), einer auf der Beifahrerseite. Wenn man nicht die ganz luxuriösen Fußraumverkleidungen und Ablagen hat, kommt man da mit etwas Akrobatik sogar ohne Ausbau des Kasten bei. Natürlich sollte man ausreichend Lappen oder einen Nasssauger parat haben, denn beim Abziehen der Schläuche wird´s nass...
Katzmeister hat geschrieben:Zum Dampf: es handelt sich allem Anschein nach um Diesel.
Der LT startet erst nach mehrfachem 'Orgeln', beim zweiten Mal aber immer. Könnte es sein dass während dem Orgelvorgang Diesel unvergast in die Brennkammer gelangt und dann beim Start hinten raus gepustet wird?
Die Werstatt schiebt das auf defekte Glühkerzen und will eine sauteure Diagnose anwenden, ich schätze es hängt eher an der ollen Batterie die die Werkstatt durch wiederholtes Tiefenentladen selbst in diesen ollen Zustand versetzt hat.
Außerdem sagt die Werkstatt es liege am fehlenden 'Choke'. Dieser ist bei mir ausgehängt, da das Verbindungsteil zwischen Zug und Gashebel fehlt.
Ich habe den noch nie gebraucht, könnte mir höchstens vorstellen dass die Werkstatt den Nullpunkt wegen fehlendem Choke angepasst, also falsch eingestellt hat und das Zünden deshalb so lange dauert...
Genau das passiert, der Diesel wandert unverbrannt durch den Motor und erscheint als weißer Nebel im Auspuff.
Oft passiert das aufgrund defekter Glühkerzen und/oder zu spätem Förderbeginn, begünstigt durch einen nicht gezogenen "Choke" (das Teil heißt offiziell "KSB" für Kaltstartbeschleuniger, es stellt den Förderbeginn auf extra früh).
Man kann sehr gut ohne diesen Zug leben, aber man muss dann darauf achten, dass beim Einstellen des Förderbeginns der Hebel an der ESP (Einspritzpumpe) ganz nach hinten gedrückt ist, und im normalen Betrieb dann ganz nach vorne, in der Kaltstartposition. Diese ist nur im Standgas und leicht darüber aktiv, daher kann man den Hebel immer so eingestellt lassen, außer halt beim Einstellen des Förderbeginns.
Aber dieses Phänomen sollte verschwinden, wenn der Motor warm wird, spätestens nach 3 Minuten, sonst ist da doch was anderes dahinter.
Meine "sauteuere" Diagnose an den Glühkerzen ist es, einfach den Gesamtstrom zu messen, indem ich nur die Haube aufmache und ein Zangenamperemeter über die Kabel am Streifensicherungskasten klemme. Bei kaltem Motor, im ersten Moment nach dem Einschalten des Glühens, sollen da 100A fließen und dann auf 70A zurückgehen. Dann ist alles ok. Wenn nicht, muss man suchen. Dauert 5 Minuten, wie man in diesem Filmchen sieht:
http://dev-0.dyndns.org/Material/Auto/G ... entest.aviKatzmeister hat geschrieben:Hat übrigens wer eine Idee wo ich eine neue Verbindungsschelle für Chokezug-Gasgriff herbekomme, oder muss ich da direkt den ganzen Zug wechseln?
Wahrscheinlich würde an einem neuen Zug dieses Teil sogar fehlen. Meinst du den Anschlag für die Zugtülle oder die Klemmschraube für die Seele? Da könnte man was mit Teilen für die Fahradbremse improvisieren.
Gruß,
Tiemo