Hallo Alex!
Das Aufleuchten der Öldrucklampe bedeutet, dass kein ausreichender Öldruck mehr im Schmiersystem vorhanden ist. Wenn man den Motor retten will, sollte man ihn SOFORT abstellen und rechts ranrollen.
Wenn das aus Gefahrengründen nicht geht, muss man damit rechnen, dass er jeden Moment von selbst ausfällt und dann aber richtig defekt ist. Noch 2km ohne Öldruck fahren zu wollen, ist illusorisch.
Das gilt ganz allgemein, nicht nur beim LT.
Je nach Baujahr fangen beim LT die Hydrostößel an zu klappern (Klackergeräusch), wenn die Ölversorgung nicht mehr stimmt, und die Nockenwelle beginnt kreischend zu quietschen und frisst dann fest. Andere Motorteile wie zB. der Turbolader, sofern vorhanden, gehen geräuschlos defekt.
Hast du solche Geräusche vernommen, nachdem die Lampe anging? Welcher Motor ist es denn? Dem Baujahr nach dürfte es ein "CP" (2.4l / 75PS, stehender Einbau) sein.
Dass der Ölstand in Ordnung ist, setze ich jetzt mal voraus, falls noch nicht geschehen, nachprüfen!.
Es gibt natürlich noch die "preiswerte" Variante, dass die Öldruckanzeige selbst oder die Elektrik allgemein einen Defekt hat und der Öldruck selbst eigentlich in Ordnung war. Dann ist aber die Frage, warum gleichzeitig der Motor ausging. Könnte aber mit einem Spannungsabfall auf Klemme 15 zusammenhängen, durch den das ELAB (elektrisches Abstellventil) schließt und die Treibstoffzufuhr unterbricht. Die falsche Tankanzeige aufgrund von Unterspannung würde dazu passen.
Falls es doch am Öldruck lag, kann der Motor heißgelaufen sein und dadurch einen Kolbenklemmer (Alukolben dehnt sich thermisch so stark aus, dass er in der Bohrung klemmen bleibt) bekommen haben, der ihn mechanisch abgebremst hat. Solche Motoren sind oft nach dem Abkühlen wieder leichtgängig. Oder es hat die Zylinderkopfdichtung "gekostet" und er hat keine Kompression mehr.
Die =>Öldruck-Anzeige kann man prüfen, indem man den Druckschalter ausbaut, elektrisch leitend mit dem Motorblock verbindet und dann bei eingeschalteter Zündung mit einer Prüfpumpe Druck darauf gibt. So bei 0.25 ... 0.4bar sollte die Lampe dann aufhören zu blinken.
Gleichzeitig kann man den Motor mittels Anlasser durchdrehen und beobachten, ob aus der Bohrung, in der der =>Öldruckgeber saß, Öl austritt. Dadurch bekommt man eine Idee, ob überhaupt was gefördert wird. Man kann etwas =>Motoröl ablassen und es fein nach Spänen (deuten auf Lagerschaden) durchsieben.
Man kann auf =>Kraftstoffprobleme testen, indem man am durchscheinenden Schlauch der Einspritzpumpe beobachtet, ob da Diesel oder Luft drin ist oder Blasen.
Man kann prüfen, ob an den Einspritzdüsen Kraftstoff ankommt, indem man eine Überwurfmutter lockert und den Motor dann mit dem Anlasser durchdreht und den Kraftstoffaustritt beobachtet.
Man kann nachmessen, ob das =>ELAB zuverlässig Spannung bekommt, wenn die Zündung an ist.
Man kann die =>Kompression prüfen.
Also muss nun so einiges nachgeprüft werden und du musst entscheiden, ob du da selbst was ausrichten kannst oder lieber gleich eine Werkstatt beauftragst. Wichtig ist allerdings, eine Werkstatt zu wählen, die auch "Lust" und Kompetenz hat, sich um so einen "alten Schinken" zu kümmern. Da kann man nämlich nicht einfach einen Diagnosecomputer anschließen, der das Denken übernimmt. Wenn da Zweifel bestehen, lieber gleich woanders hingehen.
Zu den oben genannten Punkten findest du Informationen in unserem WIKI unter
http://www.lt-forum.de/dokuwiki/doku.php , indem du nach den mit "=>" gekennzeichneten Stichpunkten suchst.
Gruß,
Tiemo