Moin aus Hamburg liebe LT-Gemeinde,
Unsere Familie hat vor drei Jahren einen alten LT 35, Baujahr 10/92, ACL und 150.000km runter vor dem Export bewahrt und uns ihm angenommen.
Ich selber bin Konstruktionsingenieur für Schiffe, habe also gutes Theoriewissen was Motoren betrifft und eine ausgeprägte Leidenschaft Dinge selber zu machen.
Viel ist passiert in den drei Jahren, vieles schon gemacht worden, teils von uns selber anderes in der Werkstatt.
Die Bremsanlage ist neu, vieles wurde geschweißt (inklusive dem Rahmen der Windschutzscheibe).
Nachdem er im ersten Winter nicht anspringen wollte wurden vier der sechs Glühkerzen getauscht (die anderen zwei verstecken sich noch hinter der ESP) und seitdem startet er auch unter 10° Aussentemperatur.
Diesen Winter startete auch alles soweit gut, nur lief bei längerem Stillstand die ESP leer und musste über die OUT-Schraube wieder aufgefüllt werden.
Vermutlich ist die Dichtung am KSB undicht, je nach Witterung mal mehr oder weniger. Für den TÜV war es noch akzeptabel letztes Jahr.
Allerdings bemerkte ich zunehmend einen Leistungsverlust im oberen Drehzahlbereich, in dem Moment wo früher der Turbolader einsetzte.
Vor ein paar Wochen war es dann soweit, dass ich den Weg vom Baumarkt gerade noch so mit maximal Tempo 30km/h und sehr hohen Drehzahlen nach Hause schleppte, bzw. zur Selbsthilfewerkstatt nebenan.
Dort kam die erste Vermutung, dass der Dieselfilter neu sollte. Da dies in meinem Besitz noch nicht passiert ist, habe ich das recht kleine Geld investiert und den getauscht.
Danach kam es noch kurz zu einem kleinen super Gau, da ich die Leitung zur ESP nicht richtig angeschlossen hatte und sie so Luft zog.
Das habe ich auch beheben können, der Motor startet wieder schnell und läuft ruhig.
ich komme auch wieder auf die 30km/h, allerdings fehlt die Leistung um wirklich schneller zu werden und Bergauf anfahren gestaltet sich schwierig.
Nach weiterer Recherche hier im Forum und im Wiki sowie den VW-Reparaturleitfaden vermute ich also nun den Turbolader.
Von Außen drauf geschaut sieht alles sauber aus, kein öl oder sonstiges. Ich habe den Schlauch zur LDA am Ansaugrohr abgezogen, was erstaunlich leicht ging (sollte das so?) und mangels Manometer den Finger dran gehalten.
Beim Gas geben kam dann auch mehr Luft raus, kann nur nicht sagen ob es die 0,7 Bar mehr sind.
Ich habe das Motorgeräusch mal aufgenommen.
http://gruenkind.org/Elfriede/Motorsound2.mp3Aus der Ecke des Turboladers kommt ein Hintergrundgeräusch, welches sich im Leerlauf wie ein Gurgeln oder dumpfes Rascheln anhört.
Beim Gas geben verliert sich das Geräusch, aber bei einer bestimmten Drehzahl kommt ein Fiepen, welches verschwindet wenn mehr Gas gegeben wird.
Im Forum hatte ich gelesen, dass so ein Fiepen durchaus normal sein kann. Nur dieses Gurgeln ist neu.
Kann dies ein Hinweis auf einen unrund laufenden Turbo sein?
Jetzt weiß ich nicht so richtig weiter. Im Forum finde ich immmer wieder kleine Hinweise, würde mich aber freuen, falls ihr direkte Tipps für mich habt.
Gibt es noch weitere Schritte um eine undichtigkeit im Luftsystem zu finden?
Sollte ich alle Schellen einmal öffnen und die Ansaughutze abnehmen um dort etwas zu finden?
Oder doch eher nochmal bei der ESP weiter schauen? Einspritzdüsen testen?
Ich habe zur Zeit keine Werkstatt zur Verfügung um mir das mal genauer anzuschauen, oder den ein paar Tage abzustellen.
Aufgrund von Corona mussten alle Projekte schließen.
Deswegen geht es momentan nur auf dem Parkplatz vor dem Haus.
Gibt es hier im Raum Hamburg jemanden, der sich das mal anschauen könnte? Jemand der vielleicht auch Spezialwerkzeuge schon da hat?
Vorbeikommen sollte gehen, halt nur langsam.
Bin über jede Hilfe dankbar.
Falls ihr noch Informationen braucht lasst es mich wissen.
Dankeschön
Fabian