Perkins Zylinderkopfdichtung - Schrauben nachziehen?

[harm-of-darkness]

Moin,^

ich benötige eine kurze Rückmeldung und zwar...

habe ich ja 1 Monat einen LT28D mit 2,7l Perkinsdiesel, bei dem laute Vorbesitzer vor 6 Monaten die ZKD gewechselt worden sein soll...

- ich habe die Werkstatt erreichen können, die sie anscheinden gewechselt hat..

und diese meinte nach 1000 km müssten sie 90° nachgezogen werden.

Im Rep. Leitfaden zum Perkins Diesel steht aber nun, dass sie nicht nachgezogen werden müssten ??

Kann es sein, dass neue Zylinderkopfdichtungen davon abweichen?


... ich bin bei der ganzen Sache so langsam nur nicht mehr sicher, auch durch eine externe Meinung, ob die Dichtung wirklich gewechselt wurde:

- da keine der Krümmerschrauben usw. den Anschein haben vor 6 Monaten ein Werkzeug gesehen zu haben, zu mal verschiedene Schrauben , teils ohne Unterlegscheiben verwendet wurden uvm...
- etwas Wasser im Öl + recht viel richtiger Ölschlamm zum Schluss rauskam, den ich mitm Schraubenzieher rausholte... (Werkstatt hätte vor 6 Monaten einen Ölwechsel gemacht)
- ich nun Kühlwasser im Fußraum hatte ...2 Schläuche sind undicht , sowie der geflickte Ausgleichsbehälter (! =/ )...ein Schlauch wurde auch mit nem 22er Kupferrohr zusammengefuscht...

Alles sehr ermürbend, oh man,...

Ich möchte nun nur nicht, dass ich in 500km nachziehe und mir dann eine Schraube abreißt?

VG u Danke für eure Meinung

[tiemo]

Hi!

Ich würde mich da an den Rep-Leitfaden halten.
In der "Evolution" der Zylinderkopfschrauben und -Dichtungen ist es eher so, dass neuere Systeme (Metall) noch weniger als die Originale (organische Materialien) nachgezogen werden müssen. Wenn also schon das Original nicht nachgezogen werden musste...
Im Perkins-Reparaturleitfaden für ähnliche Motoren (4.107, 4.108, 4.99) ist die Rede davon, dass die Muttern nach ca. 1000km wieder auf das Nennmoment nachgezogen werden sollen, von winkelgesteuertem Anziehen ist dort keine Rede (das gilt meist für Dehnschrauben, die hier aber nicht verwendet werden, die Perkins-Bolzen sind wiederverwendbar).
Für bedenklicher halte ich es dagegen, wenn offensichtlich nicht die passenden Zylinderkopfschrauben bzw. Bolzen, Scheiben und Muttern verbaut sind, und das nicht dokumentiert ist (Hinweis in der Rechnung o.ä.). Oder bezog sich dein Hinweis auf andere Schrauben (Ventildeckel, Anbauteile)?
OK, manche Werkstätten wollen sich mit so Maßnahmen wahrscheinlich unersetzlich machen.

Dass die übrigen Schrauben (Krümmer etc.) nicht frisch eingesetzt wirken, kann dagegen schon sein. Oft wird der Zylinderkopf mitsamt angeschraubten Teilen abgehoben und mit der neuen Dichtung wieder aufgesetzt, wenn nicht geplant werden muss. Man riskiert ja sonst nur ein Abreißen von Stehbolzen, was eine Reparatur immer sehr verkompliziert.

Die geflickten Schläuche hat man oft bei den alten Maschinen. Problem ist halt, dass man an Originalschläuche so gut wie nicht mehr rankommt, da bleibt oft garkeine andere Wahl. Wenn man Universalschläuche verbauen muss, muss man auch stückeln.

Auch der Ölschlamm muss nicht auf einen nicht gemachten Ölwechsel hinweisen. Oft wird uralter Ölschlamm, der sich seit Jahren an bestimmten Teilen gesammelt hat, durch ein neues Motoröl mit Reinigungswirkung langsam wieder "mobilisiert" und wandert in die Ölwanne. Das kann problematisch sein, weil dieser Schlamm vorher oft an Stellen sitzt, wo er eine Dichtwirkung entwickelt, und daher fangen alte Motoren dann oft an, Öl auszuschwitzen. Vor allem bei den guten Synthetikölen ein Problem.
Daher würde ich einfach mal die Wechselintervalle sehr eng einhalten, den Motor vor dem Wechsel immer sehr gut warm fahren un danach sofort ablassen (man muss dann halt auf seine Finger achten beim Ablassen), damit möglichst viel von der Pampe ausgeschwemmt wird und sich nicht wieder absetzt. Und natürlich eine dem alten Motor angemessene Ölqualität verwenden.

Gruß,
Tiemo

[schaettman]

Kann mo mal den Meister hier inner Genossenschaft fragen, da viele Perkins in Mähdreschern verbaut waren. Klaus vom Bodensee hat auchn Perkins, frag den mal.Sonst bin ich Tiemos Meinung, deiner Werkstatt trau ich nicht so recht.....

[schaettman]

Moin, Genossenschaftsmeister sagte , die ZKD wird bei der Montage in 3 Stufen angezogen undann nix mehr. 90° nur bei neumodernen Dehnschrauben, und die hat der original nicht... es sei denn, die Werkstatt hat die da reingebastelt, müssten dann aber auch auf der Rechnung auftauchen ! Gruß th

[tiemo]

Moin,

na, da haben wir es ja noch mal "amtlich"

Gruß,
Tiemo

[harm-of-darkness]

Vielen, vielen Dank für die Rückmeldung. Sehe es im Grunde auch so. Danke !

Werde die Schrauben dann so belassen.

Hoffe, dass heute mein Clio Ausgleichsbehälter ankommt u. ich die Tage das Kühlsystem wieder dicht habe. Werde berichten.

VG

Harm

[schaettman]

Moin, stehen auch keine Dehnschrauben auf der Rechnung ? ? Meinen DW hat die Werkstatt nach Lagerschaden und KW neu schleifen zusammengebaut, ohne die Späne aus der Ölpumpe zu entfernen... Öldruckregelventil blockiert usw , mussten löhnen, seitdem hab ich den 1G drin

[tiemo]

Hi!

Der Perkins hat Stehbolzen für den Zylinderkopf und Muttern zum Befestigen, da ist nichts mit Dehnschrauben.
Da hätte sich der VW-6-er mal ne Scheibe abschneiden können, ist auch viel leichter zu montieren, da keine Probleme mit der Zentrierung etc.

Gruß,
Tiemo