Hallo Reisefreund!
Reisefreund hat geschrieben:Ich denke es waren nicht die Original Schrauben. Ich würde da wieder 6er Inbusschrauben reinmachen.
Ich hatte ja geschrieben, dass da hochfeste Inbus reingehören. Ich hatte die nämlich gerade 2 oder 3 Tage vorher beim Freundlichen zum Schnäppchenpreis von 3EUR und pro Schraube erworben...
Reisefreund hat geschrieben:Bei dieser gesamten Maßnahme habe ich den Schwingungsdämpfer ein paar mal hin und hergedreht. Der Zahnriemen von der ESP war aber schon ab. Jetzt frage ich mich, welches OT ist das richtige. Also Null Markierung ist klar. Aber da kann dann ja die Nockenwelle so stehen, dass Zylinder 1 beide Ventile zu hjat oder so, dass Zylinder 1 beide teilweise geöffnet sind.
Der Einstell-OT ist der, bei dem der erste Zylinder dann zündet. Das ist also Kompressionstakt und nicht Ladungswechseltakt, also müsse beide Ventile geschlossen sein.
Reisefreund hat geschrieben:Wie löse ich das Nockenwellenrad vorne? Also die Schraube. Die beiden Nockenwellenräder sind bei meinem Motor nicht gleich, der Gegenhalter von hinten passt nicht für vorne. Ich habe mal gelesen, dass die Räder identisch sein. Ich kann ja schlecht über das Nockenwellenlinial blockieren.
Richtig, nie über das Lineal blockieren, das ist danach krumm und nicht mehr zu brauchen. Gleich sind die beiden Zahnräder an der ESP und am hinteren Nockenwellenende. Das vordere ist größer. Mein Gegenhalter passt zum Glück auch vorne halbwegs, da ist die Einstellerei ja auch nicht so feinfühlig wie beim Förderbeginn, daher geht das. Wenn deiner nicht passt, musst du dir noch einen passenden machen oder leihen. Die verstellbaren passen vorne ganz gut, die starren sind hinten beim Einstellen besser.
Das vordere Zahnrad wird mit Hilfe eines Durchschlages oder stumpfen Metalldornes gelöst, indem dieser von hinten durch die dafür vorgesehene Öffnung in der Riemenabdeckung an den Kranz geführt wird und mit einem Hammerschlag darauf das Rad von der Kegelverbindung gelöst wird. Vorher muss natürlich die Schraube gelöst und ein, zwei Umdrehungen losgedreht, aber nicht abgenommen werden. So verhindert man, dass das Rad wegfliegt, wenn es vom Kegel springt. Nur keinen Abzieher verwenden, die zerstören das Rad zuverlässig.
Reisefreund hat geschrieben:Außerdem ist das Riemenrad auf der Kurbelwelle, also hinter dem Schwingungsdämpfer etwas verölt. Hinweis auf defekten Simmerring? Lässt dieser sich einfach wechseln? Muss dafür Öl abgelassen werden?
Ich würde auf jeden Fall die Simmerringe sowohl oben an der Nocken- als auch unten an der Kurbelwelle austauschen. Das Öl steht tiefer und muss nicht abgelassen werden. Mit einem 2-er oder 2.5-er Bohrer bohrt man den Simmerring am Metallkäfig so an, dass man weder die Welle noch den Außensitz beschädigt. Dann dreht man eine Spax-Schraube 3.5x45 hinein, legt ein dünnes Stück Alu- oder Kupferblech oder was Vergleichbares auf die Stirnseite der Kurbelwelle, erfasst die Spaxschraube in passendem Abstand mit einer Beißzange so, dass man über das Blech hebeln kann und hebelt den Dichtring heraus. Manchmal reißt die Schraube aus dem Dichtring, dann muss man halt nochmals an einer anderen Stelle ansetzen.Vorher schauen, wie der alte Ring saß und den neuen 1mm mehr oder weniger eintreiben, damit er auf der Welle nicht in der Verschleißrille der alten Dichtlippe läuft. Zum Eintreiben muss man die Dichtlippe vor den schrafen Kanten an der Nut in der Kurbelwelle schützen, entweder diese mit Isolierband abkleben oder mit einer Plastikfolie umwickeln, die dann unter der Dichtlippe wieder herausgezogen wird. Bei der Nockenwelle geht das entsprechend. Der hintere Kurbelwellendichtring wäre an sich auch ein Kandidat für einen Tausch, nur muss man dafür leider Kardanwelle, Getriebe, Kupplung und Schwungrad erst abbauen, also warten, bis die Kupplung mal fällig ist...
Reisefreund hat geschrieben:Und der vom Zubehörhandel gekaufte Keilriemen für die Lichtmaschine ist ein anderer als drauf war. Es war 11,5x800 drauf, verkauf wurde mir 10x813. Kann ich den verbauen? Es sieht aus, als würde der schmalere auch bessere auf das Riemenrad vom Schwingungsdämpfer passen, allerdings schlechter auf die Riemenscheibe von der Lichtmaschine. Die Lichtmaschine wurde mal gewechselt, ich könnte mir vorstellen, dass da irgendwie was anderes verbaut wurde als original und deshalb auch der Riemen breiter gewählt wurde. Naja, das kann ich am Ende wohl nur ausprobieren ob es funktioniert.
Der breitere Riemen ist ein Trick bei fortgeschrittenem Verschleiß an den Riemenscheiben. Der schmale Riemen läuft dann häufig auf dem Grund der Nut anstatt auf den Keilflanken, und durch die fehlende Keilwirkung rutscht er dann immer durch, muss ständig nachgespannt werden und reißt nach kurzer Zeit. Achte also darauf.
Reisefreund hat geschrieben:Und zu guter letzt: Die Umlenkrolle, welche im Zahnriemensatz von Gates dabei war, ist die falsche. Zu groß. Braucht jemand zufällig diese. Außendurchmesser ist 74,6mm
Es gibt beim LT Diesel zwei Arten des Riementriebes, mit und ohne Spannrolle. Mit Spannrolle (die dann übrigens auch unbedingt ausgewechselt werden sollte) wird eine kleinere Umlenkrolle verbaut und eine Wasserpumpe ohne Langlöcher zum Verstellen, ohne Spannrolle halt die größere Rolle und eine verstellbare Wasserpumpe mit 2 Langlöchern und einem runden Loch. Auch die Zahnriemen sind dann unterschiedlich lang, der für Spannrolle hat 120 Zähne, der für Spannen mit Wasserpumpe hat nur 119.
Der Riementrieb mit Spannrolle ist normalerweise bei den letzten Dieseln ACT und ACL verbaut, ich habe aber auch schon Motoren gesehen, die auf Spannrolle oder umgekehrt umgerüstet wurden.
Gruß,
Tiemo