Zylinderkopfdichtung

Hier sollte alles rein was irgendwie direkt mit LT-Technik zu tun hat.
Also in erster Linie technische Fragen und Antworten, aber zum Beispiel auch Tips und Tricks,Technische Umbauten etc.
Gäste dürfen nur lesen. Registrierte Benutzer und LT-Freunde dürfen lesen, schreiben und Anhänge erstellen.

Zylinderkopfdichtung

Beitragvon Jodokus » Sonntag 5. Februar 2017, 00:04

Hallo Zusammen,

habe in meiner Feuerwehr LT 35 DW 75 Ps KM 30.000 Oldi ab 12-2016
Ölfilm bzw 5 Cent grosse schwarze Schlieren gefunden.
Im Bereich 456 Zylinder zwischen Kopf und Block Ölaustritt.

Fahren hab ich erstmal eingestellt. Obwohl er super läuft und anspringt.


Kann mir jemand sagen ob ich schon Hydrostössel verbaut habe ? Falls nicht ist ein neuer Zylinderkopf mit Hydrstösseln
passend und sinnvoll für den Motor ?

Hat jemand Erfahrung mit Qualität-Preis des neuen Z-Kopfes? Incl Schrauben und Dichtung.Wo soll ich kaufen?
Schade vor 3000 Km ist der Zahnriemen Wasserpumpe gemacht worden.

Bin für Tipps und Adressen dankabar

Jodokus
Jodokus
 
Beiträge: 11
Registriert: Donnerstag 26. Mai 2016, 20:39
Fahrzeug: LT 35 EZ 12/86 Ex-Feuerwehr ,75 ,PS ,DW,

Re: Zylinderkopfdichtung

Beitragvon tiemo » Sonntag 5. Februar 2017, 02:03

Hallo Jodokus!

Vor 1989 waren mechanische Tassenstößel zum Nachstellen verbaut.
Man kann problemlos einen kompletten, also schon mit Nockenwelle, Ventilen usw. ausgestatteten Kopf mit Hydrostößeln auf einen älteren Motor montieren. Man kann aber nicht die entsprechenden Teile des alten Kopfes in einen preiswerten Leerkopf übernehmen, die passen nicht.
So ein kompletter Kopf in Neu kostet an die 1000.-EUR mit ZK-Schrauben, dazu kommt noch eine ZK-Dichtung für ca. 60.-EUR und weitere Dichtungen für Krümmer, Ansaugbrücke etc..
Wenn sich beim Begutachten deines abgeschraubten Kopfes ergibt, dass er noch plan und ohne "böse" Risse (die an den Wirbelkammern) ist, dann schraub ihn mit neuer Dichtung einfach wieder drauf. 1000.-EUR gespart, wer weiß, was als Nächstes kaputt geht.
Wenn aber sowieso der Kopf erneuert werden muss, ist einer mit Hydrostößeln eine Überlegung wert, weil dann nicht mehr so viel teurer und ein lästiger Wartungspunkt weniger. Wo du kaufst, ist fast egal, die Köpfe werden nur noch bei AMC in Spanien gefertigt. Lediglich das Einbauen der Innereien und Garantiebedingungen können sich dann in der Qualität unterscheiden.
Die Wasserpumpe und die Spannrolle können problemlos weiterverwendet werden, die Wasserpumpe hält eigentlich sowieso zwei Zahnriemenintervalle..

Gruß,
Tiemo
tiemo
 
Beiträge: 5130
Registriert: Freitag 6. August 2010, 09:01
Fahrzeug: 91er LT28 1S WOMO kurz

Re: Zylinderkopfdichtung

Beitragvon Jodokus » Montag 6. Februar 2017, 23:41

Hallo Timo,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.

Ich habe heute mit einem Mechaniker mal reingeguckt.

1. Test wenn der lt warm ist, lässt sich der Schlauch noch zusammendrücken oder ist er prall. bestanden
2. Wenn man bei warmen Motor den Kühlerverschluss öffen soll es zischen 1 Sekunde und nicht alles raushauen. auch o.k

3. Ölverlust sei bei den Modellen schon mal gerne

4. Verdachtsdiagnose : ist da irgendwie mal Öl ins wasser gekommenß , vieleicht beim Nachfüllen von Frostschutz? nein ist nicht
Was ich tun soll
5.Ich soll den Kühlbehälter abschrauben, Wasser auffangen und den Behälter mit heissem Wasser spülen ( ohne Zusatz )

6. Fahren könnt ich .

7. Ich dachte ein Wassertemperatur fühler zwischen Kühler eingang geschaltet ( will ich nur machen wenn ich einen gleichwertigen Schlauch für evtl. Rückbau habe)
wäre ne gute Idee.

Hier kam vom Meister: Würd ich nicht machen .
( Der guckt ja auch nicht wie ein Kanninchen auf die Temperatur anzeige bei Stau o.ä)
Ich hab diesen Plan noch nicht auf gegeben.

Also in den nächsten Wochen red ich mal mit der Werkstatt, ( teste auch noch deren Wissen , mal Dehnschrauben ja oder nein ) Anzugsmomente stehen ja im Wiki
OT , Zeichen machen wo der Zahnriemen ist , etc.aber wahrscheinlich ist doch Dichtungswechsel Grundwissen. Überraschte mich das er nicht wusste das Dieselköpfe
in der Regel nicht geplant werden sonder neu sein müssen.
na vielleicht hab ich Glück und der Kopf ist noch heile.

So nochmal vielen Dank , ich meld mich wenn er in der Werkstatt war ,und schreib nochmal ein bisschen über Ablauf,( ich mit dem Mechaniker ganz guit im Kontakt
und darf bestimmt auch zugucken)

Gruss

Jodokus
Jodokus
 
Beiträge: 11
Registriert: Donnerstag 26. Mai 2016, 20:39
Fahrzeug: LT 35 EZ 12/86 Ex-Feuerwehr ,75 ,PS ,DW,

Re: Zylinderkopfdichtung

Beitragvon tiemo » Dienstag 7. Februar 2017, 01:29

Hallo Jodokus!

Wenn doch größere Ölschlieren im Kühlwasser sind, dann ist beim Saugdiesel schon ziemlich klar, dass die entweder an der Zylinderkopfdichtung (ZKD) oder an Rissen in Kopf oder Kurbelgehäuse übergetreten sein müssen. Im Normalfall, ohne Überlastung, gibt die ZKD oft nicht mit einem Mal auf, sondern wird langsam immer undichter. Daher kannst du auch noch fahren, aber das Öl wird nicht weniger werden. Deswegen ist eine Spülung des Kühlsystems vor dem Abstellen der Ursache eigentlich sinnlos. Man muss ja auch nicht warten, bis es die Kühlerschläuche zerfetzt, da das inzwischen teure Sammlerobjekte sind. Oft werden die übrigens durch den Ölgehalt aufgequollen und platzen dann um so leichter.
In dem Stadium, in dem dein LT jetzt ist, ist noch nicht mit größeren "Lateralschäden" zu rechnen, dh. Zylinderkopf wird noch gut und nicht verzogen sein und es wird mit dem Ersatz der ZKD getan sein.
Ölverlust tritt eigentlich vor allem an falsch montierten Zylinderkopfhauben/Ventildeckeln auf, wenn zum Nachstellen der Ventile beim Abnehmen der Haube versehentlich die Bundbolzen mit herauskommen und die danach nicht mehr bündig sitzen, dann kann die Haube auch nicht plan sitzen und es kommt zum Ölverlust. Natürlich kann auch die Dichtung blöde eingeklemmt sein, mit demselben Effekt. Und die Wellendichtringe lassen natürlich auch irgendwann nach, da beide Zahnriemen aber sowieso runter müssen, am besten auch diese sowie die Wellendichtringe gleich mit machen lassen. Ein Blick auf den Zustand von Pleuel-Lagerschalen und Einspritzdüsen kann sich bei der Laufleistung auch schon lohnen.
Wenn deine Temperaturanzeige funktioniert, brauchst du keinen zusätzlichen Fühler. Wenn ich jetzt richtig gerechnet habe, ist dein LT von 1986 und hat schon die Warn-LED (ab 1983) im Instrument. Das sollte eigentlich reichen. Wenn die LED spinnt, lieber die Ursache dafür abstellen.
Das Planen ist bei den Wirbelkammer-Dieseln problematisch, weil die Wirbelkammereinsätze nur aus sehr dünnem Material bestehen und sowieso schon zu Rissen neigen. Wenn der Kopf geplant wird, wird auch an den Einsätzen geschliffen. Das zweite Problem ist, dass die Einsätze aus Stahl und der Rest aus Alu ist, daher ist das beim Planen immer eine gewisse Stolperstelle. Wenn aber nur wenig weg muss und vorzugsweise an den Rändern, geht es oft dennoch.
Durch das Planen ändert sich übrigens nicht die Stärke der ZKD, durch die Anzahl der Kerben am überstehenden Stückchen gekennzeichnet. Daher wieder die gleiche Stärke nehmen für die neue Dichtung.

Gruß,
Tiemo
tiemo
 
Beiträge: 5130
Registriert: Freitag 6. August 2010, 09:01
Fahrzeug: 91er LT28 1S WOMO kurz

Re: Zylinderkopfdichtung

Beitragvon Jodokus » Mittwoch 8. Februar 2017, 00:58

Danke Tiemo das Du nochmal schreibst.

Hab verstanden Spülen hilft nix, Schläuche sind rar, ( und meine sehen optisch noch juut aus,)es kann eigent lich nur schlechter werden, irgendwie wie beim Zahnarzt.
Ich muss ja nix herausfordern, gemacht werden muss es sowieso,also fahr ich nur die 500 meter bis zur Werkstatt.

Ich mach mir morgen mal nen Plan Materialliste, Ablauf, alle Empfehlungen,und such mir nen Teilelieferanten,möglichst Nähe Düsseldorf - Meerbusch -Krefeld oder so.


Wellendichtringe,Zylinderkopfdichtung ( drei Zacken?) sieht man ja auf der alten Dichtung, die richtigen Schrauben, (wenn ich aufgepasst habe :, kein Öl
im Gewinde ( hydraulische Pressung) OT mit Feststeller, Ansaugkrümmerdichtung nicht vergessen, dann zylinder begutachten, hoffentlich hat der Block nix,
Drehmoment nach Vorschrift ( steht im Wiki ) vielleicht hab ich glück und der Kopf hat nix, ( gibts nen Toleranzwert? ) ich schau im Wiki nach, Kennzeichnen
für die Zahnriemen, usw.

Kompliziert weil selten im Werkstattalltag wäre wohl Einstellung der ESP,

Ich werde wohl ein neues Thermostat einbauen lassen, wenn ich Glück hab bin ich beim Ausbau dabei und kann Photos machen,ich werd den Schrauber beruhigen,
ich verklag ihn nicht,mich interessiert eigentlich nur wie es geht, ich wills ja lernen.

Im Zweifelsfall ( Thema Toleranz) gibts die Lösung mit Hydrostösseln neuer Kopp und wenn notwendig sogar mit neuer Nockenwelle, man lernt ja auch von den anderen,und
da leidet man ja mit den anderen mit wenn was nicht klappt, aber der Vorteil ist eben auch was man alles an Infos kriegt.

Ich möcht auch was zurückgeben und werde ein bisschen photographieren und dokumentieren wie es gelaufen ist.


Grösste Herausforderung ist dem Mechaniker nicht die Welt zu erklären sondern nur auf ein paar gelernte Abläufe hinweisen ,aber mit dem Abstand
zwischen Laie und Fachmann. Ich hoffe das ich das drauf habe. Wenn mir beim Arbeiten jemand über die Schulter guckt kann das auch nezusätzliche Anstrengung
bedeuten. Ich glaub ich hab Glück,mein Schrauber ist tiefenentspannt.


Wird schon gutgehen, vielen Dank nochmal und ich meld mich.

Jodokus
Jodokus
 
Beiträge: 11
Registriert: Donnerstag 26. Mai 2016, 20:39
Fahrzeug: LT 35 EZ 12/86 Ex-Feuerwehr ,75 ,PS ,DW,


Zurück zu LT-Schrauberecke

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste