Hallo Tim!
MiamiZooCrew hat geschrieben:Eine OT-Markierung ist auf der Schwungscheibe (für mich) nicht mehr zu erkennen, u.a. auch weil ich den Motor nicht von Hand gedreht bekomme. Die Suchfunktion ergab, sowas gibts auch an der Einspritzpumpe? Was ich leider nicht gefunden habe: Wo dort? Und wie drehe ich dann den Motor auf OT? Da braucht man ja 2 gebrochene Hände, um da irgendwo heranzukommen...
Gebrochene Hände? Da hast du wahrscheinlich noch nichts an moderneren Autos geschraubt, sonst wüsstest du den Platz und das komfortable Arbeiten am LT-Motor zu schätzen

Aber du hast Recht, es gibt an den ESP am Antriebsrad eine Markierung in Form einer kleinen Kerbe in der hinteren Riemenscheibenhälfte. Das siehst du am besten vom Wohnraum aus, wenn du mit einer Taschenlampe unter die Riemenabdeckung schielst. Und an der Pumpenkonsole und dem dreieckigen Befestigungsflansch der Pumpe sind die entsprechenden Gegenkerben.
Kennst du schon unser WIKI? Da gibt es einen kleinen Artikel zum Auffinden des OT unter
http://www.lt-forum.de/dokuwiki/doku.php?id=start:reparaturtips:ot_finden, mit Bildern.
Oft sind die Kerben und Rillen schlecht zu sehen, weil Rost darüber liegt. Am besten markiert man sie sich, wenn man einmal danach gesucht hat, zB. mit einem Klecks Nagellack. Das Weiterdrehen des Motors kann man mit einem kurzen Schraubendreher am Zahnkranz machen, den man am Schwungrad sieht, am Rand der Öffnung reinstecken und hebeln. Eine andere Möglichkeit ist, ein Hinterrad hoch zu bocken, den 5. Gang einzulegen und am Hinterrad zu drehen, zB. mit einer Knarre an einer Radmutter. "Spezialisten" drehen den Motor mit Hilfe des Anlassers, dann sollte aber tunlichst kein Gang eingelegt sein. Meist benötigt man einen Helfer, der einem sagt, wann es gut ist.
Im Fall der Vakuumpumpe kommt es nicht auf die genaue OT-Position an, da reicht es auch, den LT im 5. Gang zu verschieben, bis die Marken an der ESP ungefähr fluchten.
MiamiZooCrew hat geschrieben:Und eines noch: Bei der neuen Pumpe lassen sich Stößel und Feder von Hand nicht bewegen, ist da richtig dass da so viel Druck nötig ist? Die arme Nockenwelle...
Ihr seht schon, ich sollte für sowas lieber einen Profi angagieren, scheitert nur leider gerade massiv am Geld.
Na, der Austausch der Vakuumpumpe ist doch eine schöne Reparatur für den Einstieg in die Selbsthilfe!
Im Prinzip ist ja nur die Hohlschraube mit SW19 für den Schlauchanschluss zu lösen (Achtung, die 2 Dichtscheiben nicht verlieren!) und dann die beiden Überwurfmuttern SW13 zu lösen, die die Pumpe halten. Die obere davon ist komfortabel zu erreichen, an die untere kommt man am besten mit einem einfachen Gabelschlüssel "von vorne unten" ran. Einmal gelockert, kann man die Muttern meist leicht von Hand bewegen. Nicht vergessen, wenn die alte Pumpe raus ist, den Flansch am Motor zu reinigen, damit das Neuteil dort öldicht wird. Und etwas aufpassen, dass der Zwischenstößel, der im Motor steckt und dort auch bleiben soll, nicht rausflutscht und runterfällt. Bei Bedarf einfach wieder reindrücken, dann bleibt er meist an seiner Stelle.
Wichtig: Alte und neue Pumpe vergleichen, es gibt zwei verschiedene Versionen! Bei der einen steht der Stößel ca. 12mm über den Federteller heraus, bei der anderen ist beides fast bündig. Die beiden Versionen sind nicht einfach untereinander austauschbar!
Genaues dazu gibt es wieder im WIKI, diesmal unter
http://www.lt-forum.de/dokuwiki/doku.php?id=start:reparaturtips:vacuumpumpe#pumpenstoessel,
http://www.lt-forum.de/dokuwiki/doku.php?id=start:wichtige_daten:vacuumpumpe und weiteren Seiten.
Dass der Stößel so schwer zu betätigen ist, ist normal und gewollt. Die Federkraft ist nötig, damit der schwere Kolben auch bei hoher Drehzahl sicher schnell genug zurückgedrückt wird, um ein Abheben des Stößels zu vermeiden. Dass die Pumpen dennoch öfter klappern, genau das passiert dann nämlich, zeigt, dass an dieser Stelle keine allzugroße Reserve ist. Die Nockenwelle muss da durch, hat damit aber seltenst Probleme, wenn nur die Schmierung stimmt.
Gruß,
Tiemo