von tiemo » Mittwoch 3. Dezember 2014, 16:23
Hallo Nils!
Zunächst einige allgemeine Worte:
Der Zustand deines LT ist nicht ungewöhnlich und die Situation auch lösbar - wenn man das wirklich will.
Aber als absoluter Schweißanfänger solltest du nicht zuallererst in der Bodengruppe herum braten. Eine Möglichkeit wäre, dass du die Vorbereitungen wie Abschleifen, Ausschneiden, Anfertigen von Reparaturstücken etc. machst und Jemand mit Erfahrung dann die Stücke einschweißt.
Wo im Bereich deiner Bilder nun Rost zu sehen ist, wissen wir nun. Interessant wären natürlich auch Art und Anzahl von Roststellenaußerhalb dieser Bilder. Ich denke da an die Fahrzeugschürzen, den Frontscheibenrahmen, den Fahrerhausboden, weitere Falze ringsherum. Was du nun angehen willst, ist nämlich eine Aussage zu deinem LT, weil es einigen finanziellen Aufwand bedeutet und, dass du diese Karosserie weiter fahren willst und ggf. daher noch weiteres Geld hinein stecken wirst. Da muss man vorher einfach mal überlegen, ob man das will oder nicht eine besser erhaltene Karosserie besorgt, mit Motorschaden oder so und dann die Technik umbaut. Je nach dem, wieviel Hilfe du benötigst, kann das wirtschaftlicher sein.
Und nun zu den Bildern...
Zu 1:) Man erkennt nur etwas Rost im Bereich des Rücklichts und oben an der Säule im Bereich der Verschweißung mit dem Dachholm.
Den Rost am Rücklicht bekommt man bestimmtrelativ einfach weg.
Der Dachholm könnte ein Problem sein, das kann man auf den Bildern nicht so einfach erkennen. Auf einem anderen Bild sieht es aus, als sei der Befestigungswinkel auf einer Seite schon los gerostet. Das wäre was Ernstes. Und wenn der Dachholm dort "durch" ist, Großbaustelle! Zu prüfen ist, ob durch die Anbindung des Hochdachs in dem Bereich Wasser eindringt. Allgemein solltest du die Gelegenheit nutzen, bei Plusgraden die Dichtheit ringsherum zu prüfen und ggf. das Dach wieder neu ankleben/abdichten. Im Wiki findest du dazu einen entsprechenden Artikel.
Zu 2:) Hier sehe ich 3 Problemstellen.
Die erste ist noch einmal oben der Übergang der Säule in den Dachholm, siehe "zu 1".
Die zweite ist unten in der Säule, wo das hintere Außenblech nach innen gekantet und mit dem vorderen verschweißt ist. Im Knick erkennt man Rost auf ca. 30cm, dort ist das Blech wahrscheinlich durch. Wo genau, kann man erst nach dem Abschleifen erkennen. Wenn es nur kleine "Pinholes" sind, kann man schweißen, wenn das Belch flächig dünn gerostet ist, erzeugt man mit dem Schweißen aus den kleinen Löchern dann große. Dann muss ein Reparaturstück eingeschweißt werden.
Die dritte ist das untere Außenblech vorne. Der Verrottungsgrad ist nicht erkennbar, es gilt das Gleiche wie zwei Zeilen höher.
Zu 3:) Die Durchbrüche für das Heizungs- oder Kühlschrankgitter brauchen Blechrahmen, da dünn gerostet.
Das Bodenblech hinter dem Radkasten ist eine beliebte Roststelle. Hier kann man ein Reparaturblech einsetzen, sofern erhältlich. Ich habe schon gesehen, dass Leute hier auf Bleche für den T1-Transporter (!) zurück gegriffen haben, da besser erhältlich und ähnlich profiliert.
Das Bodenblech neben dem Radkasten ist auch eine beliebte Roststelle, hier dringt von unten Wasser in den unlackierten Spalt zwischen dem Bodenblech und dem Deckblech des Langshilfsträgers. Die Roststelle setzt sich meist nach vorne fort bis an das Ende des Hilfsträgers, wo bei dir auch noch mal ein großes Loch zu sehen ist. Das Blech dazwischen ist sicher auch nicht mehr gut. Dazu gibt es im Wiki auch einen Artikel, in dem auch gleich steht, wie man die Stelle so aufbaut, dass nicht wieder eine solche Stelle entsteht. Auf der anderen Seite gilt das gleiche...
Zu 4:) Detail zu 3, abgehakt.
Zu 5:) Hier sieht man noch eine Durchrsotung des Bodenblechs im Trittbereich der Schiebetüre. Da muss ein Stückchen neu und hoffentlich verbergen sich da keine weiteren Überraschungen, z.B. in der unteren Schiebetürführung...
Der Übergang vom Boden in die Säule sieht auch nicht gut aus, da muss auch noch nach Löchern unterhalb des Bodenblechs geschaut werden.
Gruß,
Tiemo