Hi Paul!
Paule hat geschrieben:Seit kurzem ist der berüchtiger Warmstartproblem bei meinem LT31 Florida (92PS, Baujahr 1990) aufgetretten: also im kalten zustand Glüht er 4-5 s vor und springt sofort an - auch ohne wölkchen aus der Auspuff usw. Im warmen zustand muß man viel orgeln-pausieren-orgeln, KSB-Knopf ziehen, Gaspedal pumpen usw. Ich habe den Eindruck dass es eher Zufall ist ob der Zündversuch klappt oder nicht .
Da selbst nach 2 Stunden Standzeit (nach langem Autobahnfahrt) nicht vorgeglüht werden will habe ich (wie im Forum schon diskutiert) den Temperaturfühler-Kabel am Relais abgeklempt so dass immer vorgeglüht wird. Trotzdem: nach 20+ Sekunden glühen springt der Motor so nicht an.
Es könnte noch sein, dass dein Zündanlass-Schalter im Betrieb heiß wird (wegen Übergangswiderstand im oder am Schalter) und dann nicht mehr richtig schaltet. Es könnte auch sein, dass dein Anlasser ein temperaturabhängiges Problem hat (Feinschluss) und dann zu viel verbraucht und nicht schnell genug dreht. Es könnte auch noch sein, dass dein Abschalt-Ventil hängt, wenn es heiß ist.
Mach mal folgenden Test:
Stell den Wagen an einem Gefälle ab und stoppe den Motor. Wenn der dann beim Anlassen Probleme macht, lass den Wagen mal anrollen. Wenn er nun sehr willig anspringt, ist mit dem Motor selbst schon mal alles in Ordnung. Dann müsstest du noch mal die übrigen Punkte abtesten. Dazu müsste per Suche noch einiges zu finden sein, u.a. auch von mir.
Paule hat geschrieben:--> Der Kompression im Motor mußte ok sein, sonst würde er viele generale Problem wie Rauchwölken, ein Unrundenlauf, klappern zeigen, oder? Der Florida war eben 17 Tage in Schweden und ist über hügel und tal bestens gelaufen
Wenn der Motor kalt gut anspringt, ist die Kompression so weit in Ordnung. Sie macht zuerst am kalten Motor Probleme, nicht am heißen.
Paule hat geschrieben:--> Es wird kontinuierlich im Betrieb auch etwas geglüht, oder? Also vielleicht doch der Startbatterie der nicht mehr die hohen Amperes ohne massiven Spannungseinbruch schafft?
Jein! Nach dem Anlassen wird eine Zeitlang geglüht, bei deinem 1990-er wahrscheinlich 5 Sekunden, bei neueren 3 Minuten. Näheres im Wiki unter Vorglühanlage. Das kann aber dennoch mit dem Problem zu tun haben: Zündschalter UND Vorglührelais greifen ihren Strom an der Zentralelektrik ab. Gibt es da im Feld "H" mit den breiten Flachsteckern ein Übergangswiderstand/Spannungsabfall-Problem gibt, ist evt. während des Startens nicht genügend Spannung vorhanden, damit alles funktioniert.
Paule hat geschrieben:--> Kann es am Kraftstoffmangel liegen? Forderzeit nicht Perfekt eingestellt? Oder Magnetventil am ESP klemmend?
Das kannst du mit dem Gefälle-Test herausfinden. Förderzeit macht sich allerdings ebenfalls vor allem am kalten Motor bemerkbar. Kraftstoffmangel könnte ich mir insofern vorstellen, dass evt. die Tankbelüftung verstopft ist und sich im Tank bei längerer Fahrt Unterdruck aufbaut. Das kannst du bei einem weiteren Test feststellen: Direkt im Anschluss an den Gefälle-Test nochmal anhalten, Motor abstellen und den Tank öffnen. Wenn es dabei schon "Fffffummp!" macht, ist die Belüftung verstopft und der Motor sollte nach dem Öffnen perfekt starten.
Paule hat geschrieben:--> Kann man zu lange vorglühen??
Beim Baujahr 1990 nicht mehr, da sind selbstregelnde Glühkerzen verbaut, die sich selbst vor Überhitzung schützen. Das Vorglühen ist eigentlich ein reines Stromproblem, es frisst nämlich um 70A. Da braucht man schon eine große LIMA, damit die trotzdem noch die Batterie laden kann. Neuere Fahrzeuge machen eine Zwischenglühung, wenn der Motor mit geringer Last betrieben wird.
Gruß,
Tiemo