O-Ring Vakuumpumpe CP

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O-Ring Vakuumpumpe CP

Beitragvon Svenson » Dienstag 10. Juni 2014, 08:31

Hallo liebe LT-Freunde, ich bräuchte euren Rat,

Meine Vakuumpumpe leckt, oder besser gesagt hat geleckt (hoffentlich :)

Nachdem ich sie vorsichtig zerlegt habe, und eine neue Dichtung eingebaut habe, scheint jetzt ruhe zu sein. (nur 20 km gefahren..)
Die Dichtung habe ich bei SKF Economos bekommen. Es scheint als ob ein 72mm 1,5mm O-Ring verbaut war.

Aber: ?
Erstens ist das Temperaturmaximum der Dichtung 100 Grad, ..sollte genügen, oder?

und zweitens; ich hab jetzt eine mit 2mm verbaut.
Die mit 1,5 liegt nur drinnen und ragt kaum aus der Ausfräsung. Der Deckel der Pumpe schließt Metall auf Metall.
Da dachte ich zuerst, ich nehme eine Dichtung mit 2mm, die auch gut in die Ausfräsung passte.
So schließt der Deckel aber nicht ganz. Es ist an vielen Stellen möglich ein dünnes Papier zwischen die Platten zu schieben. (siehe Foto) ..was aber auch bedeutet, daß die Dichtung fest schließt..
Jetzt die Frage: Hält das die Pumpe aus, oder verbiegt sich der Rahmen?

Drittens; das Bremspedal tritt sich die ersten 2/3 normal, dann ist plötzlich Stop, ein sehr harter direkter Widerstand. Die Bremskraft wird aber durch stärkeren Druck mehr. Pumpen verbessert das Bremsverhalten.

Bin nicht sicher ob das vor der Pumpenreparatur auch so war, da ich nie das Bedürfniss hatte voll durchzutreten..

Liebe Grüsse aus Österreich
Svenson

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Re: O-Ring Vakuumpumpe CP

Beitragvon Herbert Kozuschnik » Dienstag 10. Juni 2014, 09:52

Hi Svenson,
der Deckel muss schon flächig aufliegen. Macht er das nicht, sind Deckel und Gehäuse nicht kraftschlüssig verbunden (bzw. nur über den Gummiring), das ganze arbeitet gegeneinander, reibt erst den Gummi auf und wird dann undicht.

100 Grad Temperaturbeständigkeit sind etwas wenig: Kw.-Temp. im Kopfbereich liegt deutlich über 100, das Alu wird da nicht viel kühler sein.

Dass das Bremspedal nach mehrmaligen Bremsen (unmittelbar hintereinander) "hart" wird ist normal, denn Du verbrauchst dabei den Unterdruckvorrat aus dem Vakuumbehälter. Die Pumpen haben zu wenig Förderleistung um das sofort wieder auszugleichen.

Edit:
Ist das eine riemengetriebene Vakuumpumpe? Dann könnten die 100 Grag reichen... könnten...
Gruß Herbert
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Re: O-Ring Vakuumpumpe CP

Beitragvon tiemo » Dienstag 10. Juni 2014, 10:18

Hallo Svenson!

Svenson hat geschrieben:Die mit 1,5 liegt nur drinnen und ragt kaum aus der Ausfräsung. Der Deckel der Pumpe schließt Metall auf Metall.


So soll das sein: Das Metall sorgt für den Kraftschluss und bewahrt die Dichtung davor, zerquetscht zu werden. Es ist eigentlich bei allen Teilen so, dass die Dichtung definiert bis zu einem Anschlag verformt wird, um zu dichten. Der Einwand, das ganze könnte arbeiten, ist berechtigt. Wenn dabei nur die Dichtung beschädigt würde, wäre das noch Glück.

Svenson hat geschrieben:Drittens; das Bremspedal tritt sich die ersten 2/3 normal, dann ist plötzlich Stop, ein sehr harter direkter Widerstand. Die Bremskraft wird aber durch stärkeren Druck mehr. Pumpen verbessert das Bremsverhalten.


Das klingt nach Luft in einem Bremskreis. Der arbeitet dann auch erst mit, wenn der erhöhte Widerstand nach 2/3 Pedalweg fühlbar ist. Es könnte auch sonst eine mechanische Störung sein, zB. ein gewölbtes Zwischenblech an den Bremssätteln. Selten gibt es auch korrodierte Druckstangen am BKV (Bremskraftverstärker), dann wird in einer bestimmten Position der BKV undicht und der Unterdruck bricht zusammen und das Pedal erscheint hart. Ob die Pumpe korrekt arbeitet, kann man mit einem Unterdruckmanometer feststellen, es gibt im Netz von Pierburg eine Prüfanweisung (falls "2/3" oben "zwei bis drei Mal" heißen sollte). Also mal Bremsen checken und nach Vorschrift (braucht ca. 3l Bremsflüssigkeit) entlüften (siehe Wiki).

Gruß,
Tiemo
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Re: O-Ring Vakuumpumpe CP

Beitragvon Boxerspezi » Dienstag 10. Juni 2014, 19:50

Hallo Svenson,

der Deckel muss vollflächig auf der Dichtfläche des Gehäuses aufliegen. Sonst ist durch Leckverluste, bedingt durch den Spalt zwischen Deckel und den Stirnflächen der Flügelzelllamellen der maximal mögliche Unterdruck nicht erreichbar...> somit auch die maximal mögliche Bremsunterstützung nicht erreichbar.
Die Leistung der Vakuumpumpe ist nur dann bestmöglich wenn die Spaltverluste minimal sind.
Also passenden O-ring einbauen und die Dichtflächen zusätzlich mit Gehäusedichtmitel( z.B. Dirko) einstreichen.

Gruß
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Re: O-Ring Vakuumpumpe CP

Beitragvon Svenson » Mittwoch 11. Juni 2014, 08:40

Hallo herbk, Tiemo und Boxerspezi, danke für die schnellen Antworten!

Ich hatte beim Einbauen gleich ein mulmiges Gefühl, aber mit eurer Beratung ist jetzt alles klar ! :o
Hab gleich bei Econo.. angerufen, und werde mir später eine Dichtung bis 200 Grad aber mit 71mm / 1,5mm holen. 72 /1,5 haben sie mit 200 Grad leider nicht..
Mal sehen ob die passt, sonst kommt die 100 Grad Dichtung mit 72mm/ 1,5mm rein..

@herbk
Ja, es ist die riemengetriebene Vakuumpumpe CP am vorderen Teil des ZK.

@ Tiemo
Die Bremsen wurden vor 7 Jahren neu gemacht, und sind jetzt 7000 km gefahren. Von aussen schaut alles gut aus. Bremsflüssigkeit wurde vor zwei Jahren gewechselt.
Nach der V-Pumpenreparatur habe ich auch Entlüftet, war aber keine Luft drinnen (allerdings nicht exakt so wie in der Wiki..!?)
..kann die V-Pumpe Luft ins System Bringen?

Bei Luft im B-System gibt es doch auch eher ein weiches Durchtreten (bis zum Boden), mit Druckaufbau beim Pumpen, oder?
Mit 2/3 des Weges meinte ich ein Gefühl, als ob unter dem Bremspedal nach ca zwei Drittel des Weges ein Holzstück (oä) liegt, und das Pedal stoppt. Die ersten zwei Drittel normales Bremsen, dann lässt sich das Pedal nicht weitertreten. Die Bremskraft erhöht sich aber trotzdem bei festerem Treten. Bei Pumpen gleiches Verhalten, aber mehr Bremskraft..

Und noch eine ähm Glaubensfrage!?
Irgendwo steht, daß der Motor an Mineralöl gewohnt ist und anderes Öl die Dichtungen angreifen kann.. Das Lecken trat erst nach dem Ölwechsel (teilsyn 10W40)/Zahnriemenwechsel auf (dann gute 1000km gefahren).. (ebenso traten Probleme mit der ZE auf.. das hat doch sicher auch mit dem Öl zu tun, oder ?! ;-) )
Soll ich wieder auf mineralisches 15W40 wechseln, einfach mit 15W40 nachfüllen oder beim 10W40 bleiben?

Liebe Grüße
Svenson
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Re: O-Ring Vakuumpumpe CP

Beitragvon tiemo » Mittwoch 11. Juni 2014, 09:51

Hallo Svenson!

Svenson hat geschrieben:Die Bremsen wurden vor 7 Jahren neu gemacht, und sind jetzt 7000 km gefahren. Von aussen schaut alles gut aus. Bremsflüssigkeit wurde vor zwei Jahren gewechselt.
Nach der V-Pumpenreparatur habe ich auch Entlüftet, war aber keine Luft drinnen (allerdings nicht exakt so wie in der Wiki..!?)
..kann die V-Pumpe Luft ins System Bringen?


Die Vakuumpumpe kann keine Luft ins System bringen. Nach zwei Jahren ist deine Bremsflüssigkeit schon wieder austauschreif. Damit alles Wasser mitgenommen wird beim Wechsel, ist zum Spülen tatsächlich die Vorgehensweise und die Mengen wie im Wiki erforderlich, und dass unbedingt der Bremskraftregler mit einbezogen wird. Wenn der nämlich festgammelt, hast du ein Problem.


Svenson hat geschrieben:Bei Luft im B-System gibt es doch auch eher ein weiches Durchtreten (bis zum Boden), mit Druckaufbau beim Pumpen, oder?
Mit 2/3 des Weges meinte ich ein Gefühl, als ob unter dem Bremspedal nach ca zwei Drittel des Weges ein Holzstück (oä) liegt, und das Pedal stoppt. Die ersten zwei Drittel normales Bremsen, dann lässt sich das Pedal nicht weitertreten. Die Bremskraft erhöht sich aber trotzdem bei festerem Treten. Bei Pumpen gleiches Verhalten, aber mehr Bremskraft..


Wie weit der weiche Bereich geht, hängt von der Menge der eingeschlossenen Luft ab: Wenn sie komprimiert ist, dann spielt sie keine Rolle mehr und die gewohnten Pedalkräfte stellen sich ein. Problem dabei ist, dass dadurch schon eine Menge Pedalweg verschenkt wurde und der verbleibende Weg womöglich nicht mehr für eine wirksame Vollbremsung reicht.
Das gleiche ist der Fall, wenn der Weg an anderer Stelle verschenkt wurde, etwa durch zu lasche Grundeinstellung der Trommelbremsen oder ein deformiertes Zwischenblech am Bremssattel (Einbaulage des Kolbens nicht beachtet -> plattgedrückt). Die andere Möglichkeit wäre, dass der BKV in einer bestimmten Stellung Luft zieht und der Unterdruck dann zusammenbricht und deswegen das Pedal dann schwerer geht. Das bekommt man mit dem Unterdruckmanometer raus, indem man es mit T-Stück in die Vakuumleitung einschleift und den Druck beim Bremsen beobachtet. Als Unterdruckmanometer ganz gut geeignet sind viele Anzeigeinstrumente für den Ladedruck, mit einem Anzeigebereich von -1bar ... +2bar (falls nicht anders beschaffbar, beim CP macht eine Ladedruckanzeige ja nur begrenzt Sinn...).

Svenson hat geschrieben:Und noch eine ähm Glaubensfrage!?
Irgendwo steht, daß der Motor an Mineralöl gewohnt ist und anderes Öl die Dichtungen angreifen kann.. Das Lecken trat erst nach dem Ölwechsel (teilsyn 10W40)/Zahnriemenwechsel auf (dann gute 1000km gefahren).. (ebenso traten Probleme mit der ZE auf.. das hat doch sicher auch mit dem Öl zu tun, oder ?! ;-) )
Soll ich wieder auf mineralisches 15W40 wechseln, einfach mit 15W40 nachfüllen oder beim 10W40 bleiben?


Ich würde wieder auf das immer benutzte Öl zurückgehen, einfach beim Nachfüllen. Auf längere Sicht könnten sonst noch wesentlich unangenehmere Stellen am Motor undicht werden.
Die Einspritzpumpe (ZE?) hat mit dem Motoröl keinen Kontakt, sollte also davon unabhängig sein. Die Vakuumpumpen der LTs haben allerdings Kontakt damit.

Gruß,
Tiemo
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Re: O-Ring Vakuumpumpe CP

Beitragvon Svenson » Mittwoch 11. Juni 2014, 18:32

Hallo Tiemo,

vielen Dank für deine schnellen klaren Antworten!!

Da werd ich mich die nächsten Tage mal ranmachen :grin:

Svenson hat geschrieben:Und noch eine ähm Glaubensfrage!?
(ebenso traten Probleme mit der ZE auf.. das hat doch sicher auch mit dem Öl zu tun, oder ?! ;-) )

..hätte ein Witz bezüglich Glaubensfrage sein sollen, da ja die Zentralelektrik definitiv nichts mit dem neuen Öl zu tun hat.. :oops:

Liebe Grüße
Svenson
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Re: O-Ring Vakuumpumpe CP

Beitragvon tiemo » Mittwoch 11. Juni 2014, 19:08

Hallo Svenson!

Svenson hat geschrieben:..hätte ein Witz bezüglich Glaubensfrage sein sollen, da ja die Zentralelektrik definitiv nichts mit dem neuen Öl zu tun hat.. :oops:


Ok, ich lache nachträglich ;-)
Ich dachte einfach, es sei einfach ein Verschreiber...

Gruß,
Tiemo
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Re: O-Ring Vakuumpumpe CP

Beitragvon Svenson » Mittwoch 18. Juni 2014, 09:25

Da bin ich wieder..

Hab jetzt die Dichtung mit 200-Grad genommen.. gibt doch mehr Sicherheit..
Weil sie ein wenig zu klein ist (71mm statt 72mm) wollte sie nicht so recht drinnen bleiben. Mit ein wenig Dirko fixiert konnte ich sie dann doch montieren.
Zusätzlich noch dünn Dirko auf die Randflächen.. (Danke für den Tip!)

Jetzt scheint alles dicht :-P

Die Bremse fühlt sich wieder normal an !!?! :shock:
Anscheinend war der minimale Spalt schuld an dem Stopp-Verhalten!?!
Boxerspezi hat geschrieben:der Deckel muss vollflächig auf der Dichtfläche des Gehäuses aufliegen...
Die Leistung der Vakuumpumpe ist nur dann bestmöglich wenn die Spaltverluste minimal sind.



Vielen Dank für eure Hilfe, schön dass es euch gibt!
Svenson

ps: noch´n Foto..
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