Elektrik Ausbau komplett

[klubi]

Hallo zusammen,

seit kurzer Zeit bin ich ein Frischbesitzer eines LT Colorado und seit ein paar Tagen habe ich im Kopf tausende Gedanken, was ich alles machen möchte. Eine solcher Sachen ist die Elektrik. Der jetzige Zustand lässt nämlich zu wünschen übrig. Keine normale Zweitbatterie, nur ein kleiner 7Ah Akku an dem nur eine suboptimale Beleuchtung hängt. Habe hier im Forum gesucht aber nicht viel über Elektrik-Ausbau gefunden und habe noch keine Erfahrung mit Wohnmobilelektrik. Während einer längerer Zugfahrt habe ich folgende Skizze gemacht. Vielleicht hilft die folgende Diskusion auch anderen, die ähnliches vor haben.



Dies ist der erste Entwurf und wahrscheinlich nicht ohne Fehler (im Bild fehlt z.B. 230V Schutzleiter auf Karroserie). Wo sieht ihr Bedarf an Verbesserung? Beschreibung eventueller Fehler und praktische Hinweise höre ich mir sehr gerne an. Gibt es zugängliche Stromlaufpläne von Wohnmobilen, die man in digitaler Form im Netz findet? Bis jetzt leider kein Glück.

Grüße,
klubi

[Peterjoho]

Hallo Klubi,

Das Trennrelais solltest Du an D+ (Ladekontrolle) anschließen, dann schaltet es nur durch, wenn die Lima auch wirklich Strom liefert.

Gruß, Peter

[Diplomat]

Hallo Klubi,

FI : 2pol. Standard FI 25A/ 30mA reicht aus (ca. 30.-€).
Keine "Kabel" verwenden, sondern flexible Leitungen, H07RN-F ist ideal, H05VV-F geht auch wenn die Leitung etwas filigraner sein muss.
Heizung 12V kannst du schnell vergessen, ich schlage eine kleine elektrische Zusatzheizung 230V mit 500-1000W vor (z.B. Frostwächter), und wenn es richtig kalt wird brauchst du (Heiz-) Leistung, dann muss es Gas sein.
Die "I-Anzeigen", also Amperemeter, würde ich mir schenken. Diese produzieren vermeidbaren Spannungsabfall, mit den Spannungsanzeigen ist man ausreichend informiert. Wichtig hier ist, dass diese genau anzeigen. (Nachmessen und Abweichungen notieren)
Warum hast du von der Starterbatterie her eine Hochstromsicherung eingebaut, von der Bordbatterie her aber nicht ? Das Risiko bei sachgerechter Ausführung und kurzer Leitung bis zum Trennrelais halte ich für vertretbar so kann man auf die Hochstromsicherung verzichten.
Als Querschnitt reichen für den 230V Bereich 3x1,5mm², im 12V Bereich sollten die Batterien mit mindestens 16mm² angeschlossen/verbunden werden, die Verbraucher sollten über den Daumen mit einem drittel des Betriebsstromes in mm². Bsp : Kühlschrank hat 120W, macht bei 12V einen Betriebsstrom von 10A, hier sollten es also 10A/3,33mm²/A = 3,33mm² nächster Querschnitt nach Norm 4mm² sein. Diese Regel ist nicht starr, hält den Spannungsabfall aber in vernünftigen Grenzen, von der Leitungsbelastbarkeit her könnte man bis max. 1/10 des Betriebsstromes in mm² gehen.
Auch im 12V Bereich nur feindrähtige Leitung (z.B. H07V-K) verwenden und alle Leiterenden (wie auch im 230V Bereich) mit Adernendhülsen versehen, sofern die Klemmen nicht ausdrücklich auch für die Aufnahme von feindrähtigen Leitungen freigegeben sind.

Viel Erfolg ;)

[klubi]

Hallo Diplomat,

besten Dank für die ausführliche Antwort, das sind genau die Infos die ich erwartet habe. Wie gesagt, hatte ich ein paar Fehler schon selbst gemerkt. Z.B. mit Kabel meinte ich natürlich eine Litze :) Die Stromanzeigen werde ich mir jetzt also doch sparen und eine Hochstromsicherung kommt auch an die Zweitbatterie.
Bald kann der Einkauf beginnen :) Freue mich schon auf den Ausbau.

[tiemo]

Hi Klubi!

eine Hochstromsicherung kommt auch an die Zweitbatterie.

So ist es richtig...

Gruß,
Tiemo