LT-FREUNDE IG.

Hallo allseits,
Ich bin ganz neu hier, und liebäugle seit ein paar Tagen mit einem

LT 35
EZ 07/1987
180.000km
75 PS Diesel (der 2,4l 6-Zylinder?)
WoMo-Aufbau

Kosten soll das gute Stück 2.300€

Das Auto steht etwas südlich von Graz (ich wohne auch in Graz) und wirkt auf den Fotos sehr gepflegt.

Ich suche derzeit die üblichen Schwachstellen - da habe ich bis jetzt hier im Forum die Dichtung der Windschtuzscheibe gefunden. Rost ist für mich prinzipiell ein NoGo, da würd ich dann sehr schnell die Finger davon lassen.
Könnt ihr einem blutigen Neuling bitte noch andere Schwachstellen nennen, auf die er unbedingt achten sollte?

Der Preis wirkt für mich fair. Es ist mir klar, dass kleinere Sachen zu machen sein werden, das nächste Pickerl ist im Juli fällig.

Weiß wer, ob eine Zulassung des LT in Ö als historisch möglich ist? Dazu müsste er auf der Liste stehen, die die Eurotax verkauft und im Ministerium erarbeitet wird. Nur für die Info, dass der LT da nicht drin steht, sind mit 185€ plus Versand u. Steuer doch etwas zu viel.

Danke schon mal für eure Hilfe,
Roland

Servus Roland,

es gibt im Nachbarforum ein Wiki, ua. mit einer Kaufberatung: http://www.lt-forum.de/dokuwiki/index.php

Lies' Dir das mal durch, und frag' dann weiter, wenn etwas offen bleibt!

Ein völlig rostfreies 30 Jahre altes Auto wird kaum zu finden sein, aber es gibt halt Stellen die problematischer sind als andere, den Fensterrahmen vorne hast Du schon genannt, auch die Radkästen solltest Du genau anschauen. Die Nahtstellen zwischen den Blechtafeln rosten auch gerne, das ist aber oft noch ohne Schweißarbeit zu richten.

Zu empfehlen ist auch ein Blick in den Ausgleichsbehälter der Kühlung bei laufendem Motor; da dürfen keine Blasen aufsteigen und auch keine Ölspuren drin sein!

Weiters die vordere Radaufhängung ist bei den leichten LT's ziemlich komplex, vor allem das Traggelenk gehört geprüft.

Zum historischen: Da bin ich auch dran, aber vorläufig gescheitert;
siehe: viewtopic.php?f=11&t=17535&p=93873#p93873

Aber Du kannst Dich erkundigen unter hotline@eurotax.at

Gruss Josef

Hallo Josef,
Danke für die extrem schnelle Antwort.

Von völliger Rostfreiheit gehe ich auch nicht aus, aber ich will nicht beim Kauf schon die Schweißarbeiten sehen.

Danke für den Link zur Kaufberatung, da wird ja doch schon auf einiges hingewiesen.

Prinzipielle Frage: Bei einem Preis von 2.300€ - darf man da erwarten, dass es ein vernünftiges Fahrzeug ist, oder ist mit einer "Leiche" zu rechnen?

mfg, Roland Gall

roili hat geschrieben:Prinzipielle Frage: Bei einem Preis von 2.300€ - darf man da erwarten, dass es ein vernünftiges Fahrzeug ist, oder ist mit einer "Leiche" zu rechnen?

Das zu beurteilen, hieße in die berühmte Glaskugel zu schauen. Wir kennen ja nicht mal die Art des Aufbaues und der Einbauten, da ist ein Urteil unmöglich.

Außerdem kommt es darauf an, wieviel der Verkäufer weiß, und wie lange er warten kann/will.
Die 1er LT's sind m.E. momentan in einer Umbruchphase, weg vom Schrott der gleich in den Export kommt, hin zu einer kleinen Liebhaberszene, die bereit ist, für die wenigen noch guten Fahrzeuge auch einen guten Preis zu zahlen.

Klar muß Dir sein, daß ein billiger Kaufpreis nicht heißt, daß es dann im Betrieb auch billig weitergeht, vor allem wenn Du selbst kein Schrauber bist oder einen entspr. Freund hast, wird das Gegenteil der Fall sein!

Gruss Josef

Morgen,

Zum Thema Preis und Leiche - meiner kostete 1500 und bekam grad vor 3 Wochen ein Pickerl mit 3 leichten Mängeln. Allerdings sind ein Dutzend Kleinigkeiten zu machen (Thermostat, bissl Fugenrost, 2 Kabel zum Armaturenbrett, kaputte Lamperln, Blinker abdichten)
Und meiner hat vorne am Scheibenrahmen ein Loch. Das wusste ich aber und hab ihn dennoch genommen. Innen siehts mit dem Endoskop aber ganz gut aus.

Also das Auto für 2300 kann schon ok sein! Bissl basteln wird aber immer wieder nötig sein

Thema historisch - ich hab einfach einen Gutachter angeschrieben, der meinte die Feuerwehrvariante geht ohne weiteres, ansonsten kann er auch ein Gutachten machen und das irgendwo vorlegen. Prinzipiell geht das also durchaus, man muss halt mit 120€ für das Gutachten rechnen. Ich hab mich jetzt allerdings nicht mehr drum gekümmert, weil meiner als PKW/WoMo zugelassen ist und nen Kat hat. Dadurch hab ich keine Fahrverbote und kümmere mich derzeit nicht um die Oldtimer Zulassung.

cu
martin

Hallo allseits,
Danke für die informativen Antworten.

Ich weiß mittlerweile vom Verkäufer per E-Mail, dass der Boden rostig ist - ist das eine prinzipielle Schwachstelle und eine Dauerbaustelle zu befürchten oder ist das mit einmal drüberarbeiten erledigt? Oder deutet gar auf einen miserablen Zustand hinsichtlich Rost hin?

Ich würde mir das Auto nächste Woche mal anschauen.

Ja, mir ist klar dass man das aufgrund des Preises nicht pauschal beurteilen kann. Aber es gibt doch Tendenzen bzw. absolut unrealistische Preise. Das Fahrzeug wird von einem Händler angeboten.
Auch wenn bei dem Fahrzeug vl. etwas mehr zu machen ist als bei anderen, spare ich mir einiges an Überführungs- und Typisierungskosten und Stress - das Auto steht nur 20km von mir entfernt. Das ist natürlich auch zu bedenken.

Dass bei einem Auto dieses Alters immer wieder was sein wird ist mir absolut bewusst - mein Vater hat selbst 4 Oldtimer. Aber ein großes Plus ist die nicht vorhandene Elektronik.

Ist hier im Forum wer in der Steiermark, der mal selbst Hand anlegt und einem blutigen Neuling auch mal zur Hand gehen würde bzw. für Austausch zu gewissen Probleme zu haben ist?

mfg, Roland

Servus Roland,

roili hat geschrieben:mein Vater hat selbst 4 Oldtimer.

Dann wird er ja ein bissl Ahnung haben, geht einfach miteinander hin und schaut Euch das Ding an!

Rost am Boden ist natürlich problematisch, weil der ziemlich zerklüftet und schwer zu bearbeiten ist, aber kommt halt drauf an, wie viel, und ob schon Durch - Auch hier kann ich nur raten: s. oben!

Aber bei dem Preis wäre es verdächtig, wenn er perfekt wäre, einige "ehrliche" Mängel kann er schon haben!
Ich habe meinen vorigen 40er um 2k€ verkauft, der hatte auch schon etwas Zuwendung notwendig, aber nichts was man nicht selber hinbekommen hätte! Und dann war er noch für viele Jahre gut!

Gruss Josef

Hallo,
Ich war gestern mal am Platz weil ich in der Gegend war und hab mir den Wagen mal über den Zaun angeschaut. Da hat sich das Thema schon erübrigt - Beim Aufbau ist beifahrerseitig die Seitenwand komplett brüchig und an der Oberfläche eingerissen, teilweise schon mit Klebeband "repariert". Fahrerseitig wirft die Platte großflächig Blasen. Ich denke mal dass es sich um Verbundplatten handelt, die aufgehen. Da dran arbeiten anfangen will ich mir nicht antun. Dann noch mit dem Hinweis, dass der Boden rostig ist, lass ich lieber die Finger davon.

Danke an euch alle für die Tipps :)

mf, Roland