Gedankenexperiment: Ein eLektro T

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Gedankenexperiment: Ein eLektro T

Beitragvon Schlumpi78 » Mittwoch 22. August 2012, 12:38

Hallo,

ich habe mal aus Spaß die Idee eines El-T durchgesponnen. Ich dachte ich poste es hier mal, vielleicht hatte der ein oder andere ja schonmal einen ähnlichen Gedanken. Unterm Strich lohnt es sich wohl nicht, aber vielleicht kommen ja noch neue Ideen die die Idee realisierbarer machen. Ich find es einfach interessant mal drüber nachzudenken.

Man nehme also einen LT45, soweit ich weiß hat der eine Zuladung von ca. 2t, ist das richtig?
Dann braucht man natürlich eine dicke Batterie. Klar, moderne Lithium-Batterien wären super, aber die sind vermutlich unbezahlbar. Daher hatte ich an eine Staplerbatterie gedacht. Zum Bleistift:
http://www.gabelstaplerbatterie.eu/Gabe ... 2080V.aspx
Kapazität: 80V * 600Ah = 48kwh
Gewicht: 1,6t.
Kosten: 5000 EUR

Wegen des hohen Gewichts braucht man also wohl mindestens 2t Zuladung.

Angenommen, der LT zieht bei 90 km/h Autobahnfahrt 35kw (ca 50 PS), dann käme man mit einer Ladung ungefähr 100km weit. Rein rechnerisch sind es mehr, aber es gibt ja auch Verluste. Ausserdem weiß ich nicht, ob solche Batterien dann auch praktisch die angegebene Kapazität haben, oder ob es nur ein theoretischer Wert ist. Was denkt ihr, sind die 35kw realistisch?


Würde man das tatsächlich realisieren hätte man ganz grob geschätzt die folgenden Ausgaben:
Ein LT45 mit Motorschaden und einigermaßen guter Karosse: 2500 EUR
Batterie: 5000 EUR
Ladegerät: 1000 EUR
Motor (70kw): 1000 EUR
Kosten für TüV und sonst. Material, z.B. Leistungselektrik, Kabel, etc.: 1500 EUR (naja, vermutlich mehr...)
__________________
10.000 EUR

Wenn man nun also 20 cent pro Kilometer bei Fahrt mit Verbrennungsmotor rechnet, und sagen wir mal 5000 EUR für einen LT45 mit funktionierendem Motor ausgibt, dann hat man das Geld nach 25.000 km rausgefahren. Dabei ist noch nicht eingerechnet, dass der Verbrennungsmotor viel höhere Wartungskosten hat. Der Haken an der Sache ist natürlich, dass man mit dem El-T immer nur 100km weit kommt, und dann auch noch erstmal eine (Drehstrom-)Steckdose finden muss. Wie lange so eine Staplerbatterie hält weiß ich nicht. Falls die alle 2 Jahre gewechselt werden muss lohnt es sich natürlich gar nicht.

Alternativ kann man natürlich auch noch den originalen LT-Verbrennungsmotor nutzen, entweder direkt oder nur zum Batterie laden auf weiten Strecken. Allerdings hat man natürlich mehr Zuladung für die Batterie über wenn man ihn rausnimmt. Pflastert man das Dach mit Solarzellen, liefern diese im Tag/Nacht-Durchschnitt maximal vielleicht 0.5kw, also dauert es ca. 4 Tage bis die 48kwh Batterie bei reiner Solarladung voll ist.

Eine andere Möglichkeit ist es, ein modernes und sparsames Stromaggregat anstelle des originalen LT-Motors zu benutzen, allerdings kostet so ein Teil neu wohl auch 5000-10000 EUR, wenn es die erforderlichen 35kw Leistung für den Dauerbetrieb bringen soll. Oder täusche ich mich?

Man könnte eine stärkere Batterie nehmen, aber die wiegt natürlich auch wieder mehr, daher beschränkt eigentlich die max. Zuladung des El-T die Reichweite.

Das Problem ist eigentlich, dass ein LT ja von unsereins meist als Reisefahrzeug eingesetzt wird, also eigentlich immer lange Strecken fährt. Ein Elektroauto bringt aber wegen der begrenzten Reichweite die größten Vorteile auf kurzen Strecken. Daher lohnt sich das Vorhaben wohl nicht für den großen Trip zum spanischen Campingplatz. Würde man es irgendwie hinbekommen die Reichweite sagen wir auf 200km zu verdoppeln, dann könnte man schon eher was machen. Der Urlaub wäre dann eben so gestaltet, dass man 200km fährt, einen Tag oder länger bleibt und dann die nächsten 200 km fährt. Z.B. Europas Küste entlang. Aber 100km finde ich persönlich etwas mau...

Das waren meine Überlegungen. Falls ich irgendwelche Werte falsch geschätzt habe berichtigt mich bitte.

Beste Grüße,
Manni
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Re: Gedankenexperiment: Ein eLektro T

Beitragvon MCBKat4x4 » Mittwoch 22. August 2012, 17:27

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Stefan
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Re: Gedankenexperiment: Ein eLektro T

Beitragvon der Dritte » Donnerstag 23. August 2012, 02:34

Das Problem ist eigentlich, dass ein LT ja von unsereins meist als Reisefahrzeug eingesetzt wird, also eigentlich immer lange Strecken fährt. Ein Elektroauto bringt aber wegen der begrenzten Reichweite die größten Vorteile auf kurzen Strecken.


Und genau deswegen ist der einzige mir bekannte LT als Kleinbus mit ca. 14 Sitzen bei der üstra Hannover im dortigen Nahverkehrsbetrieb gelaufen.
Der Motorkasten fehlte und es war nur eine Riffelblechplatte auf Bodenniveau zwischen den FHsitzen. Der Wagen wurden vor etwa 6 Jahren bei eBay vertickt.

Wär natürlich traumhaft wenn sowas ginge mit irgendendeiner supertollen Solarzellenbatterieeinheit, aber wer das entwickelt ist morgen entweder Weltchef oder tot...
LG
Holger
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mangels gescheiter Alternativen wohl auch noch länger...

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